Regionalliga Bayern
VfB lässt auf ein 0:4 ein 4:0 folgen

Eichstätt hat mit der Reserve von Greuther Fürth wenig Mühe – Haubner, Stoßberger und Eberle treffen

24.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:48 Uhr

Trifft wieder für seinen VfB: Eichstätts Fabian Eberle (rechts) war mit seinem Doppelpack gegen die SpVgg Greuther Fürth II, hier Enes Zengin, maßgeblich am 4:0-Sieg der Domstädter beteiligt. Foto: Traub

Von Norbert Dengler

Eichstätt – Strahlender Sonnenschein, überall wo man hinsah zufriedene Gesichter und viel Applaus bei der Ehrenrunde: Der VfB Eichstätt hat die richtige Reaktion auf die Auftaktniederlage gegen die Bayern-Amateure (0:4) gezeigt, und die SpVgg Greuther Fürth II am zweiten Spieltag der Regionalliga Bayern deutlich mit 4:0 (3:0) in die Schranken gewiesen.

Vor ein paar Monaten, es war logischerweise noch in der alten Saison, da hatte VfB-Trainer Markus Mattes mit erheblichen personellen Problemen zu kämpfen. Zeitweise stellte sich die Mannschaft in einzelnen Bereichen von alleine auf, es saßen gerade einmal drei oder vier Akteure auf der Auswechselbank. Aktuell ist die Lage viel besser, auch wenn mit Jonas Fries, Jonas Halbmeyer, Johannes Mayer und Timo Meixner weiterhin vier Spieler verletzungsbedingt ausfallen. Von den neun Auswechselspielern wurde am Samstagnachmittag sogar die maximale Anzahl von fünf Akteuren eingewechselt.

Im Vergleich zur Vorwoche hatte Mattes davor schon zwei Veränderungen vorgenommen: Für Johannes Fiedler und Markus Waffler rückten Tobias Stoßberger und Dominik Wolfsteiner in die Startelf. Den Wechsel begründete der Cheftrainer wie folgt: „Johannes hatte gegen die Bayern ein paar unglückliche Aktionen. Deshalb wollten wir unser Spiel im Zentrum etwas anders gestalten. Und Markus musste kurzfristig am Finger genäht werden. Grundsätzlich ist es so, dass wir eine gute Breite im Kader und folglich immer die eine oder andere Option mehr haben.“

Beide Mannschaften tasteten sich vor 380 Zuschauern zunächst etwas ab. Gefährlich wurde es erstmals in der zehnten Minute, und dann gleich doppelt: VfB-Keeper Felix Junghan tauchte blitzschnell nach unten und entschärfte den Schuss von Lucien Littbarski (Neuzugang von den U19-Junioren des VfL Wolfsburg und Sohn des 1990er-Weltmeisters Pierre Littbarksi) mit Bravour – um sogleich mit einem weiten Ball auf Fabian Eberle den Gegenangriff einzuleiten. Dessen Hereingabe drückte Stoßberger jedoch aus kurzer Distanz über das Tor. Den Torreigen in einer furiosen ersten Hälfte eröffnete dann Daniel Haubner, der mit der Empfehlung von 29 Treffern und 32 Assists in den zurückliegenden beiden Jahren vom ASV Neumarkt in die Domstadt gewechselt war, mit einer absoluten Willensleistung. Zunächst setzte er Fabian Baumgärtel mit aggressivem Anrennen unter Druck und eroberte den Ball, und schließlich setzte er sich auch noch gegen den herausgelaufenen Keeper Lasse Schulz per Pressschlag durch – 1:0 (14.).

In der 29. Minute erhöhte Stoßberger am langen Pfosten nach Zuspiel von Eberle auf 2:0. Wie eng Glück und Pech oftmals beieinanderliegen, wurde danach deutlich. Während ein zweimal abgefälschter Distanzschuss von Littbarski (34.) nur am linken VfB-Pfosten landete und den Gästen der Anschlusstreffer verwehrt blieb, entschied auf der Gegenseite ein Kopfballtreffer von Eberle (35.) nach einer Freistoßflanke von Haubner die Partie bereits frühzeitig.

Den Gästen um Routinier Daniel Adlung (34 Jahre, 287 Zweitliga-Spiele) fehlte es auch im zweiten Durchgang in der Offensive an der Durchschlagskraft. Der VfB hatte das Geschehen unter Kontrolle und durch Eberle (67.) sowie Stoßberger (69.) zwei gute Möglichkeiten. Das 4:0 fiel aber erst in der 79. Minute, als Eberle mit einem weiten Einwurf von Julian Kügel in Position gebracht wurde, die Nerven behielt und eiskalt einschob. „In der Vorwoche war ich sowohl mit der Leistung als auch der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, nicht zufrieden. Heute bin ich es. Das ist genau der Weg, den wir gehen müssen. Wir haben viel Power auf den Platz gebracht und verdient gewonnen“, bilanzierte Mattes. Gäste-Trainer Petr Ruman meinte dagegen: „Eine Männermannschaft hat gegen eine Jugendmannschaft gespielt. Das hat man vor allem bei der Führung der Zweikämpfe gemerkt. Da müssen wir schnell lernen und uns weiterentwickeln. Denn das sind die Situationen, die die Spiele entscheiden.“

Vor dem dritten Punktspiel am kommenden Samstag beim TSV Aubstadt ist der VfB Eichstätt bereits an diesem Dienstag (19.30 Uhr) in der 1. Runde des BFV-Pokals beim Kreisligisten FC Gerolfing zu Gast (siehe eigenen Bericht).

EK


VfB Eichstätt: Junghan – Wolfsteiner, Trslic, Moratz, Lamprecht (87. Oehler) – Graßl (88. Gstettner) – Federl, Haubner, Pirner (70. Kügel) – Stoßberger (81. Erten), Eberle (82. Neumayer).
SpVgg Greuther Fürth II: Schulz – Zebrauskas (75. Kratzer), Zengin (78. Duah), Baumgärtel, Pfeil – Hofmann (69. Grimbs), Dietz, Littbarski (44. Littig) – Kamm – Ismail (81. Grigoriadis), Adlung.
Tore: 1:0 Haubner (14.), 2:0 Stoßberger (29.), 3:0 Eberle (35.), 4:0 Eberle (79.).
Zuschauer: 380.