Konkurrenz punktet ebenfalls
Regionalligist VfB Eichstätt müht sich in doppelter Überzahl zum „immens wichtigen Heimsieg“

10.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:48 Uhr

Aggressive Gangart: Für dieses Einsteigen sah Hamza Boutakhrit (rechts) vom SV Vikoria Aschaffenburg die Gelbe Karte. Insgesamt zeigte der Schiedsrichter den Gästen sechsmal die Gelbe, einmal die Gelb-Rote und einmal die Rote Karte. Foto: Traub

Bis in die sechste Minute der Nachspielzeit musste der VfB Eichstätt am Ostermontag im Heimspiel des 31. Spieltages der Regionalliga Bayern gegen den SV Viktoria Aschaffenburg um den 2:1 (1:1)-Sieg zittern. Dabei beendeten die Hausherren die Partie mit zwei Mann mehr auf dem Platz, nachdem die Aschaffenburger Luca Dähn (31.) mit Rot und Roberto Desch (54.) mit der Ampelkarte vorzeitig zum Duschen geschickt worden waren.

„Klar müssen wir unsere Chancen in Überzahl viel besser ausspielen und den Sack früher zumachen. Aber am Ende des Tages zählt nur der Sieg. Wir sind sehr froh, dass wir dreifach gepunktet haben. Wenn man die anderen Ergebnisse sieht, dann war das heute wieder ein immens wichtiger Heimsieg“, freute sich VfB-Trainer Markus Mattes, der seine Elf im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen den TSV Aubstadt am vergangenen Donnerstag auf drei Positionen verändert hatte. Für Emanuel Gstettner, Tobias Stoßberger und Dominik Wolfsteiner rückten der wieder genesene Fabian Eberle, Florian Lamprecht und Alexander Moratz in die Startelf.

Bereits nach zwei Minuten in Rückstand

Die Eichstätter zeigten sich vor 510 Zuschauern dann auch stark verbessert – obwohl sie bereits ab der zweiten Minute einem Rückstand hinterherrennen mussten. Das Blitztor der Gäste entsprang einer Ecke von Clay Verkaj, die der aufgerückte Innenverteidiger Dähn verlängerte und Niklas Meyer ins Tor bugsierte. Die Gäste-Führung währte allerdings nicht lange: In der zwölften Minute fiel schon das verdiente 1:1 für die mutig agierenden Eichstätter. SV-Keeper Max Grün konnte zunächst noch gegen den völlig frei stehenden Timo Meixner mit einer starken Parade klären, doch Eberle stand da, wo ein Torjäger stehen muss, und drückte die Kugel aus kurzer Distanz zum vielumjubelten Ausgleich über die Linie. Nun hatte der VfB mehr von der Partie. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Begegnung dann auch immer hektischer und zerfahrener, sie war dennoch alles andere als langweilig. In der 31. Minute stand Gäste-Verteidiger Dähn gleich zweimal im Mittelpunkt: Zunächst schlug er einen Torschuss von Daniel Haubner in höchster Not aus der Gefahrenzone, wenige Sekunden später holte er Julian Kügel mit einem überharten Einsteigen von den Beinen. Schiedsrichter Roman Potemkin, der in der 2. Bundesliga als Schiedsrichter-Assistent aktiv ist, blieb nichts anderes übrig, als den roten Karton zu zücken. In der 54. Minute verwies er einen weiteren Aschaffenburger des Platzes. Hier zeigte er Roberto Desch nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte. „Zur Schiedsrichterleistung sage ich mal lieber nichts“, fasste sich Gäste-Trainer Jochen Seitz kurz und knapp – und zwischen den Zeilen gelesen ebenso deutlich. Er beschränkte sich bei seiner Analyse vielmehr auf das Spiel und sagte: „Eichstätt hat viel mit hohen und langen Bällen agiert. Das ist auch ihre Stärke, weil sie viele wuchtige Spieler in ihren Reihen haben. Wir hatten in der Schlussphase zwar noch so etwas wie eine Halbchance, aber unter dem Strich hat der VfB verdient gewonnen.“

Chancenverwertung verhindert Vorentscheidung

Trotz doppelter Überzahl tat sich die Heimelf in der Folge schwer. „Platzverweise für den Gegner sind nicht immer nur positiv. Denn dadurch verändert sich auch die Statik des Spiels“, sagte Mattes. Mit zunehmender Spieldauer häuften sich dann aber doch die Chancen gegen die nunmehr mit Mann und Maus verteidigenden Aschaffenburger. Während Grün mit einer Wahnsinnsparade bei einem Kopfball von Philipp Federl den Rückstand noch verhindern konnte, war er jedoch beim anschließenden Eckstoß machtlos. Johannes Golla drückte die Kopfball-Verlängerung von Federl ebenfalls per Kopf in die Maschen (62. Minute). Danach ließen Sebastian Graßl, Haubner, Kügel und Meixner gute Möglichkeiten aus, „und deshalb mussten wir bis zum Schluss zittern“, so Mattes.

EK



VfB Eichstätt: Rauh – Golla, Moratz (78. Gstettner), Trslic, Lamprecht – Graßl – Federl (85. Halbmeyer), Haubner, Meixner – Kügel, F. Eberle (90.+2 Stoßberger).
SV Aschaffenburg: Grün – Boutakhrit, Stein, Dähn, Cheron – Metzler (76. Pieper), Desch – Laverty, Verkaj (46. Schulz, 68. Klement), Meyer (46. Zehnder) – Hebisch.
Tore: 0:1 Meyer (2.), 1:1 F. Eberle (12.), 2:1 Golla (62.).
Gelbe Karten: F. Eberle – Boutakhrit, Cheron, Desch, Grün, Metzler, Schulz.
Gelb-Rote Karte: Desch (54., wiederholtes Foulspiel).
Rote Karte: Luca Dähn (31., grobes Foulspiel).
Schiedsrichter: Roman Potemkin (Friesen).
Zuschauer: 510.