Regionalliga Bayern
Mit Rückenwind zu den Kleeblättern

Der VfB Eichstätt will den Aufwärtstrend beim direkten Konkurrenten SpVgg Greuther Fürth II fortsetzen

11.11.2022 | Stand 22.09.2023, 2:56 Uhr

Hinter dem Einsatz von Eichstätts Julian Kügel (in Grün, gegen die Bayern-Amateure) steht gegen die Fürther-Reserve noch ein Fragezeichen. Laut VfB-Coach hat der Stürmer gegen den FCB II in der Vorwoche einiges abgekommen, sodass er nur eingeschränkt trainieren konnte. Foto: Traub

Von Norbert Dengler

Eichstätt – Mit dem Selbstvertrauen von fünf Spielen ohne Niederlage (4 Siege, 1 Unentschieden) tritt der VfB Eichstätt an diesem Samstag die Reise zum Auswärtsspiel beim Tabellen-17. SpVgg Greuther Fürth II an, der nach dem TSV Rain am Lech (16) mit nur 20 Toren die zweitschlechteste Offensive der Liga stellt. Anpfiff der Partie ist um 14 Uhr auf dem Konrad-Ammon-Platz in Burgfarrnbach.

Dort trägt die Reserve des Zweitligisten für gewöhnlich ihre Heimspiele aus, die durchschnittlich 249 Besucher aufsuchen. Das ist der Negativwert aller 20 bayerischen Regionalligisten. Zuschauerkrösus sind die Würzburger Kickers mit einem Schnitt von 2356 Fans. Der VfB Eichstätt liegt in diesem Ranking auf Platz zwölf (559). „Natürlich merkt man, ob viel los ist oder relativ wenig. In Fürth ist es tatsächlich immer überschaubar – auch von der Lautstärke her“, sagt VfB-Trainer Markus Mattes, der mit seiner Elf schon vier Gastspiele bei den Kleeblättern bestritt – dreimal in Burgfarnbach und einmal, beim ersten Duell im Oktober 2017, im Sportpark Ronhof Thomas Sommer mit einem Fassungsvermögen von über 16500 Plätzen. Doch auch seinerzeit waren nur 300 Zuschauer gekommen. „Warum wir damals die Ehre hatten, im großen Stadion zu spielen, weiß ich auch nicht“, sagt Mattes und fügt an: „Für uns im Trainerteam lag jetzt in der zurückliegenden Trainingswoche die große Herausforderung, die Jungs auf die vorherrschenden Gegebenheiten vorzubereiten: Sie müssen nämlich die emotionale Anspannung vom Duell gegen die Bayern-Amateure – Stichwort: Flutlichtspiel und Grünwalderstadion – mit in diese Partie transportieren. Natürlich war das Unentschieden in der Landeshauptstadt super und es fühlt sich gut an. Aber viel wichtiger ist die Partie in Fürth, zumal es hier gegen einen direkten Konkurrenten geht.“

Ein Blick auf die Tabelle unterstützt die Aussage des 47-Jährigen. Der VfB nimmt mit 24 Punkten den 14. Tabellenplatz ein und steht knapp vor der Gefahrenzone. Die SpVgg rangiert mit 22 Zählern auf dem ersten direkten Abstiegsplatz. Im Falle einer Niederlage würden die Eichstätter vom Franken-Nachwuchs überholt werden und wieder auf einen Abstiegs(relegations)platz abrutschen. „Das ist ein typisches Sechs-Punkte-Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen“, betont Mattes die Wichtigkeit des Kellerduells und erklärt: „Bei einem Sieg könnten wir ein wenig ins Mittelfeld vorspringen und zumindest weitere Punkte zwischen uns und Fürth bringen.“

Die SpVgg Greuther Fürth II ist ein Gründungsmitglied der Regionalliga Bayern. Meistens war die Mannschaft um den derzeitigen Coach Petr Ruman in der hinteren Tabellenregion angesiedelt, die beste Platzierung mit Rang acht wurde in der abgebrochenen Corona-Saison 2019/21 erreicht. Im Vergleich zu den Zweitvertretungen der anderen Erst- und Zweitligisten sind die verhältnismäßig schlechten Platzierungen mutmaßlich dem kleineren Budget geschuldet. Zuletzt konnten die „kleinen Fürther“ – nachdem auf drei Siege und zwei Unentschieden drei Niederlagen in Serie gefolgt waren – den FC Pipinsried mit 2:0 besiegen und wichtige Zähler im Abstiegskampf verbuchen.

Den VfB Eichstätt hatte unter der Woche eine kleine Erkältungswelle erwischt und vier Spieler außer Gefecht gesetzt. Auch Julian Kügel, der in der Vorwoche gegen den FCB II kurz vor Schluss „einiges abbekommen hatte“, so Mattes, konnte nur eingeschränkt mittrainieren. Ebenso wie Jonas Halbmeyer, den muskuläre Probleme plagten. „Ich hoffe, dass am Samstag alle zu 100 Prozent fit sind“, sagt Mattes.

Wer bei den Hausherren auflaufen wird, ist dagegen nicht immer nur vom eigenen Personal abhängig. Ab und an werden auch Spieler aus der 2. Liga nach unten „verliehen.“ „Und das ist dann schon ein Unterschied ob beispielsweise der Bundesliga-erfahrene Afimico Pululu im Sturm zaubert oder ein anderer Spieler“, weiß der VfB-Coach und sagt: „Das sind auch Fragezeichen, die uns umtreiben. Aber das werden wir erst kurz vor Spielbeginn erfahren.“

EK