Taekwondo: Austrian Open
Mayers Mühe zahlt sich aus – Olympia-Teilnehmerin Brandl nur Zuschauerin

06.02.2024 | Stand 06.02.2024, 5:00 Uhr

Die Debütantinnen Anna-Lena Voll (von links), Freyja Bay und Regina Hofmayer mit Vorbild Lorena Brandl und Heimtrainer Bernhard Bruckbauer. Foto: privat

Eigentlich hätten die beiden frisch gebackenen Deutschen Taekwondo-Meisterinnen Lorena Brandl (+73 kg) und Vanessa Körndl (-67 kg) am vergangenen Wochenende bei den Austrian Open in Innsbruck um die nächste Goldmedaille kämpfen sollen. Doch daraus wurde nichts. Dafür sprang die nächste Generation vom Team Tiger & Dragon Altmannstein/Mindelstetten in die Bresche – und wusste durchaus zu überzeugen.

Während die Altmannsteinerin Körndl (26) kurz zuvor erkrankt und gar nicht erst ins Nachbarland gereist war, war Brandl in Österreich nur Zuschauerin. Denn seitdem die Pförringerin Anfang vergangener Woche die frohe Kunde erreichte, dass sie einen Quotenplatz für Deutschland bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris erkämpft hat, ist ihr bisheriger Saisonplan inklusive Olympia-Qualifikationsturnier im März für die Tonne. Der 10. August, Brandls Kampftag in Paris, ist der neue Termin, an dem sich bei der 26-Jährigen nun alles orientieren wird. In Innsbruck galt es also, gemeinsam mit Heim- und Stützpunkttrainer Bernhard Bruckbauer und Damen-Bundestrainer Balasz Toth einen neuen Fahrplan für die kommenden Wochen und Monate zu erstellen.

Gleichzeitig konnte Brandl vor Ort den Nachwuchs ihres Heimatvereins unter die Lupe nehmen. Dabei besonders auffällig: Leonie Mayer (-53 kg, kleines Foto), die seit Oktober neben Brandl und Körndl am Bundesstützpunkt in Nürnberg trainiert. Die 18-Jährige aus Offendorf (Ortsteil von Mindelstetten) hatte ihr Potenzial zuletzt bei den nationalen Titelkämpfen nicht abrufen können und einen Podestplatz verpasst. Umso größer war die Erleichterung, dass sie bei den Austria Open nun die Bronzemedaille gewonnen hat. „Das war eine sehr große Sache für Leonie und mich, dass sie so gut performt hat“, freute sich Coach Bruckbauer. „Für mich ist das ein sehr gutes Zeichen, ich sehe hier die Zukunft. Sie hat am Stützpunkt trainiert bis zum Umfallen, das hat sich ausgezahlt“, ergänzt der Sandersdorfer. Für Mayer geht es noch diesen Monat mit den Turkish und Slovenia Open weiter, ehe Anfang März bei der U21-DM die nächste Chance auf einen Titel wartet.

Zudem feierten vom Team Tiger & Dragon Freyja Bay, Regina Hofmayer und Anna-Lena Voll in Innsbruck ihr Weltranglistenturnier-Debüt. „Lorena war an der Vorbereitung der drei Mädels beteiligt, das hat gute Motivation reingebracht“, so Bruckbauer. Das Trio musste trotzdem Lehrgeld zahlen und in Runde eins die Segel streichen. Nachwuchskämpferin Voll wird ebenfalls bei den Turkish und Slovenia Open an den Start gehen. Anna Klein, vergangenes Jahr Bronzegewinnerin bei der Kadetten-EM (U15), laboriert derzeit an einer Verletzung.

DK; Foto: Imago