Der FC Sandersdorf darf weiter von der Bezirksliga träumen. Am Samstagnachmittag gewann der Fußball-Kreisligist auch das Relegations-Rückspiel gegen den TSV Allershausen und hat damit die zweite Runde erreicht. Nach dem 1:0 (1:0)-Arbeitssieg war Spielertrainer Patrick Mack vor allem eins – erleichtert: „Wir sind überglücklich. Ich glaube, bisher hat keine Mannschaft aus unserer Liga Runde eins der Relegation überlebt.“
Die Ausgangslage hätte durchaus schlechter sein können: Nach dem 2:0 im Hinspiel am Mittwochabend ging Sandersdorf als klarer Favorit in die Partie. Wären da nicht die hartnäckigen Personalprobleme – in Allershausen fehlten nicht nur die beiden Langzeitverletzten Philipp Schneeberger und Christian Eichhammer, sondern auch Hinspiel-Torschütze Christian Geß. „Wenn man ihre Tore zusammenrechnet, dann ist es schon brutal, was uns da abgeht“, meinte Mack. In taktischer Hinsicht sah der FCS-Coach keinen Anlass, etwas an der Ausrichtung aus dem Hinspiel zu verändern. „Wir mussten nichts riskieren. Wir haben gesagt, wir verlassen uns auf Konter, die haben im Hinspiel schon gut funktioniert.“ Und wie bereits am Mittwoch fiel Allershausen kaum etwas ein gegen das Sandersdorfer Abwehrbollwerk. Auf der Gegenseite reichte ein langer Ball für die Führung: Sandro Rott spielte diesen auf Mack, der lief allein auf den Allershausener Keeper Florian Stenzenberger zu, umkurvte ihn und wurde dabei von den Beinen geholt – Elfmeter. Am Mittwoch war dem FCS ebenfalls ein Strafstoß zugesprochen worden, den Kapitän Michael Detling allerdings kläglich vergeben hatte. Dieses Mal schnappte er sich wieder den Ball – und traf eiskalt zum 1:0 (28.). „Das war natürlich sehr schön, dass er sich da gleich rehabilitiert hat“, lobte Mack.
Nach dem Seitenwechsel musste sein Team mehr und mehr leiden: Allershausen warf nochmal alles nach vorne, während die Sandersdorfer mit den Kräften zu kämpfen hatten. „Sie haben sich schon zwei, drei gute Chancen erspielt, wo sie sich hätten belohnen können. Aber entweder war unsere Verteidigung da, die heute wieder bombenstark war, oder unser Keeper, der uns die ganze Saison schon einen Megarückhalt gibt“, sagte Mack. Letztlich sollte Sandersdorf den Vorsprung über die Zeit bringen.
Nach dem gelungenen ersten Schritt im Abenteuer Relegation war es für Mack an der Zeit, ein grundsätzliches Lob an seine Truppe auszusprechen: „Riesenkompliment an die Mannschaft. Wir sind ein Arbeiterteam, bei dem nichts mit Geld und zugekauften Spielern passiert. Wir haben einen Plan. Wir wissen, was wir wollen. Dass diese Mannschaft in die Relegation kommt und dann noch Runde eins überlebt, das ist einfach bemerkenswert.“ Bemerkenswert fand er auch die Unterstützung der Fans: Mit zwei großen Bussen waren die Sandersdorfer angereist – und verwandelten das Auswärtsspiel nahezu in ein Heimspiel.
Nach einer Feier am Samstagabend steht bereits die Vorbereitung auf das Hinspiel der zweiten Relegationsrunde an. Am Mittwochabend (19 Uhr) empfängt die Mack-Elf dann den SV Waldeck-Obermenzing, der sich gegen den SV Untermenzing durchgesetzt hat. „Es sind noch zwei Spiele. Da werden wir nochmal alles in die Waagschale werfen, auch wenn sich der Kader schon wieder dezimieren wird. Wir versuchen alles. Dann schauen wir, was rauskommt“, verkündete Mack. Dass sein Team für Überraschungen gut ist, hat es mittlerweile oft genug bewiesen.
DK
FC Sandersdorf: Zach, A. Winkler (89. Bogenberger), S. Kuttenberger (90. Trezka), Recum, Detling, Scharlach, Mack (72. Amberger), Rott (82. Nachreiner), T. Kuttenberger (90. Lintl), C. Winkler, Forchhammer. Tor: 0:1 Detling (28./Foulelfmeter). Schiedsrichter: Schmidt (TSV Emmering). Zuschauer: 397.
