Eichstätt – Eine eher unerwartete, aber sehr freudige Nachricht hat den Eichstätter Voltigierverein erreicht: Philipp Göppner ist für die Europameisterschaften der jungen Voltigierer in Kapsovár (Ungarn) nominiert.
Seit dem vergangenen Herbst ist der 20-jährige Wettstettener Teil des U21-Bundeskaders. Daher durfte er Mitte Mai am Qualifikationsturnier für die EM teilnehmen. Der „Preis der Besten“ bietet jedes Jahr den besten Nachwuchsvoltigierern Deutschlands die Gelegenheit, ihr Können in Warendorf zu beweisen. Aus Eichstätt bekam neben Göppner auch Julia Hein eine Startgenehmigung für den Wettbewerb. Jeder Landesverband schickt zum sogenannten „Preis der Zukunft“ das größte Nachwuchstalent in der Altersklasse 12 bis 14 Jahre.
Nach Wochen der Vorbereitung und mit einem erfolgreichen ersten internationalen Turnierstart in Italien über Ostern im Gepäck machten sich die beiden Voltigierer mit ihren Trainern und Pferd Dobby auf den Weg zur DOKR-Anlage in Warendorf. Nach einem kurzen Abschlusstraining startete der Wettkampf am nächsten Morgen mit der sogenannten Verfassungsprüfung für die vierbeinigen Sportpartner. Versehen mit dem Prädikat „fit to compete“ warteten auf Dobby und sein Eichstätter Team insgesamt fünf Starts an diesem Wochenende. „Es ist unglaublich, wie gut dieses Pferd die langen Reisen wegsteckt und wie souverän es dieses Turnier gemeistert hat. Einen so verlässlichen Partner unter sich zu haben, ist für die Voltigierer einfach nur Gold wert“, sagt Longenführerin Tanja Evers über den 18-jährigen Wallach, der bereits seit zehn Jahren zum Voltigierverein Eichstätt gehört. Dobbys Gelassenheit und seine ruhige Galoppade ermöglichten den Eichstätter Athleten sehr solide Pflichtdurchgänge, die beide mit Wertnoten über sieben belohnt wurden. In der Konkurrenz der U21-Voltigierer konnte sich Göppner mit einem ordentlichen Technik- und einem überzeugenden Kürprogramm weitere Plätze nach vorne schieben und sicherte sich am Ende den sechsten Rang (7,288) in einem starken Starterfeld. Und auch Julia Heins Leistung in ihrer Kür als Mickey Mouse sorgte dafür, dass sie sich in der Siegerehrung über einen vierten Platz (6,982) freuen durfte.
Nach der Nachricht über die Nominierung stehen im Moment auf der Anlage der Reitschule Gabel in Gaimersheim die Vorbereitungen für die EM auf dem Programm. Dafür werden Trainingspläne für Mensch und Tier geschrieben und eingehalten, Fortschritte per Video dokumentiert und Fehler analysiert – bis es Ende Juli nach Ungarn geht. „Das ist ein ziemlicher Drahtseilakt, alles im Blick zu behalten und weiter auch der ungezwungenen Freude an unserem Sport Raum zu geben“, bewertet Ausbildungsleiterin Silke Förster die aktuelle Situation: „Aber eigentlich haben wir schon alles erreicht. Ein von mir ausgebildetes Pferd fährt zusammen mit einem Voltigierer, den ich seit frühster Kindheit begleite, auf eine Europameisterschaft. Damit geht ein großer Traum bereits in Erfüllung.“
EK
