Bayernliga Nord-West
Almberg-Quintett versetzt Fans in Ekstase

Irfersdorfer Luftpistolenschützen siegen zweimal knapp – Stechschuss entscheidet Duell gegen Greding

25.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:28 Uhr

Hoffen und Bangen bei den Almberg-Schützen des SV Irfersdorf: Gegen die FSG Eichstätt musste Reinhard Merkl (stehend) über Sieg oder Niederlage entscheiden. Heinrich Prebeck (rechts) etwa konnte vor Anspannung gar nicht erst hingucken. Foto: SV Irfersdorf

Von Simon Wittmann

Greding – Nervenkrimi am 3. Wettkampftag der Bayernliga Nord-West: Die Luftpistolen-Schützen des SV Almberg Irfersdorf sind zuletzt im benachbarten Greding gegen die erfahrenen Teams der FSG Eichstätt und der FSG Greding gefordert gewesen. Waren die Almberg-Schützen gegen beide Mannschaften in der Vergangenheit stets als Verlierer vom Stand gegangen, so sollte sich dieser Umstand dieses Mal erstmals ändern. Bis beide Wettkämpfe aber auf der Habenseite in der Tabelle verbucht werden konnten, waren für so manchen Irfersdorfer Fan ein paar Baldriantropfen von Notwendigkeit.

Im ersten Match des Tages musste sich das SV-Quintett um Mannschaftsführer Martin Biedermann mit der FSG Eichstätt messen. In den einzelnen Paarungen zeichnete sich ziemlich schnell eine doch deutliche Tendenz ab, die sich dann auch im Endresultat widerspiegelte. So kam Martin Biedermann gegen Otto Emanuel Ziegler zu einem nie gefährdeten Sieg mit zehn Ringen Vorsprung (369:359 Ringe). Ähnliches galt für Tobias Vogl gegen Elke Stark. In der ersten Serie waren beide zwar mit je 87 Ringen noch gleichauf, doch danach erarbeitete er sich ein Endergebnis von 362 Ringen – ein Plus von acht Ringen gegenüber Stark.

Die Stärke des Eichstätter Kaders wurde aber vor allem in den hinteren Paarungen ersichtlich. Hier war das Irfersdorfer Duo Benedikt Biedermann (340 Ringe) und Heinrich Prebeck (344) deutlich unterlegen, was aber weniger mit ihrer Leistung zu tun hatte als viel mehr mit der Tatsache, dass das Brüderpaar Randolf (365) und Patrick Hetzer (366) eine famose Leistung zeigte.

Ein Ring macht am Ende den Unterschied

Die Entscheidung musste somit in der Paarung drei zwischen Reinhard Merkl und Otto Gerhard Ziegler herbeigeführt werden. Nach den beiden ersten Serien mit zweimal 91 Ringen hatte Merkl fünf Ringe Vorsprung, der sich aber auf der dritten Serie (85:89) fast komplett in Luft auflöste. Die letzte Serie musste nun also nicht nur zwischen dem Einzel-, sondern auch dem Mannschaftssieg entscheiden, und es begann alles andere als vielversprechend für Merkl. Nach einem Sechser beim 31. Schuss und einem Siebener beim 35. Schuss war das Duell eigentlich schon so gut wie gelaufen. Als aber Eichstätts Ziegler bei seinem letzten Schuss nochmals eine Acht unterlief, loderte doch noch ein Funken Hoffnung unter dem Almberg-Anhang auf. Nun war klar: Aus den letzten fünf Schüssen brauchte Merkl 48 von 50 Ringe zum Sieg. Er begann dieses schier unmögliche Unterfangen und brachte drei Zehner und eine Neun auf die Scheibe. Alleine und mit der Kulisse im Nacken am Stand stehend, fasste sich Merkl ein Herz und legte all seine Routine in diesen entscheidenden letzten Schuss. Nach mehrmaligem Absetzen sorgte er schließlich für großen Jubel auf Irfersdorfer Seite. Eine Neun bescherte ihm einen Ring Vorsprung (356:355) und den 3:2-Mannschaftserfolg gegen den Favoriten aus Eichstätt.

Zweiter Wettkampf setzt noch eine Schippe drauf

Mit diesem unerwarteten Sieg gegen Eichstätt im Rücken konnten die Almberg-Schützen in der Schlussbegegnung gegen das Heimteam aus Greding ein wenig befreiter an den Schießstand treten. Als hätten die mitgereisten Fans aber nicht schon genug Nervenfutter gebraucht, setzte dieser Wettkampf noch eine Schippe drauf. Angeführt von Martin Biedermann auf Position eins, der mit einem sehr guten Resultat von 373 Ringen aufhorchen ließ, startete Irfersdorf auch in diesen Wettkampf mit einem Sieg. Dieser war gegen Gredings Karl Schmidt allerdings sehr hart umkämpft (373:371).

An Position vier dagegen hatte Benedikt Biedermann mit 331 Ringen keine Chance gegen Wolfgang Thomas (358). Nachdem die Paarungen zwei und drei mit einem Unentschieden geendet waren, musste hier jeweils ein Stechschießen am Wettkampfende über Sieg oder Niederlage entscheiden. Zunächst aber ließ sich Prebeck (Position 5) die Chance auf einen erneuten Mannschaftssieg nicht nehmen. Nach verhaltenem Wettkampfbeginn konnte er sich gegen Michael Medl im weiteren Verlauf noch deutlich steigern und mit 338:324 Ringen den wichtigen zweiten Punkt für sein Team einfahren.

Stechschuss: IrfersdorfsTobias Vogl bleibt cool

Nun musste zum Abschluss zu den entscheidenden Stechschüssen angetreten werden. Paarung drei machte den Anfang, und es standen sich Merkl und Johann Eberle gegenüber, nachdem beide im regulären Match 349 Ringe erzielt hatten. Merkl, der gegen Eichstätt nervenstark abgeliefert hatte, musste sich aber mit 8:9 geschlagen geben. Eberle konnte somit zum 2:2 ausgleichen, die Entscheidung über Sieg oder Niederlage musste nun an Position zwei herbeigeführt werden. Vogl und Heike Haschke hatten nach ihrem Wettkampfende jeweils sehr gute 366 Ringe auf ihrem Monitor stehen. Die Anspannung und Nervosität war zum Zerreißen spürbar. Nur einer blieb in dieser Drucksituation ganz cool: Irfersdorfs Tobias Vogl. Er legte seiner Kontrahentin einen glatten Zehner vor, Haschke konnte dem Druck nicht mehr standhalten und verzog ihren Finalschuss mit einem Fünfer.

Am Ende des 3. Wettkampftages standen also zwei durchaus unerwartete Siege für die Luftpistolenschützen des SV Almberg Irfersdorf zu Buche, die den derzeitigen Drittplatzierten ohne Wenn und Aber noch mehr vom Klassenerhalt träumen lassen. Der nächste Wettkampftag in der Bayernliga Nord-West ist für Sonntag, 4. Dezember, in Eichstätt terminiert. Zum Abschluss der Vorrunde treffen die Almberg-Schützen dort um 11.45 Uhr auf den Tabellenzweiten SV Großlangheim. Direkt nach der Mittagspause um 14 Uhr beginnt für Irfersdorf dann bereits die Rückrunde mit einem Wettkampf gegen Schusslicht SV Flachslanden.

DK