Rassiges Bezirksliga-Derby
SV Manching hat den längeren Atem

SVM gewinnt nach Steigerung das umkämpfte Duell beim FC Fatih Ingolstadt verdient mit 3:0

04.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:03 Uhr

Unglücklicher Auftakt: Manchings Dzenis Seferovic (rechts) sieht nach seinem Foul an Fatih-Spieler Akif Abasikeles früh die Rote Karte. Foto: Meyer

Von Norbert Dengler

Ingolstadt – Drei Tore, zwei Rote Karten und mit dem SV Manching ein verdienter Derbysieger. Die Schützlinge um Trainer Fabian Reichenberger bezwangen am Sonntagabend den FC Fatih Ingolstadt mit 3:0 (1:0). Die Tore erzielten Anastasios Porfyriadis, David Meier und Nikita Müller.

In der siebten Minute kochten die Derby-Emotionen zum ersten Mal so richtig hoch – und für den Manchinger Dzenis Seferovic war der Spieltag auch schon wieder beendet. Unabsichtlich, aber dennoch mit voller Wucht, traf sein viel zu hoher Fuß das Gesicht des Gegenspielers. Die anschließende Behandlung war eine von mehreren Unterbrechungen. Deshalb dauerte der erste Durchgang einer sehr umkämpften und intensiv geführten Partie auch satte 49 Minuten und 28 Sekunden.

Seferovic ging nach seinem Foulspiel nur von einer Verwarnung aus und beachtete somit erst gar nicht, welche Karte Schiedsrichter Gian-Luca Frino aus seiner Hosentasche holte. Es war jedoch die Rote Karte – die der Unparteiische in der 38. Minute völlig zu Recht gleich noch einmal zückte: Ralf Schröder hatte den durchgebrochenen Anastasios Porfyriadis am Torabschluss gehindert und per Notbremse von den Beinen geholt. Somit war das numerische Gleichgewicht wieder hergestellt.

Noch in Unterzahl also war der SV Manching, der ohne Rainer Meisinger auskommen musste, in Führung gegangen, als Porfyriadis (24.) traf und den Spielverlauf ein wenig auf den Kopf stellte. Entsprechend groß war der Jubel der Gäste, die im Kollektiv – von Trainer Reichenberger über die Auswechselspieler auf der Bank bis zu den Spielern auf dem Feld – zum Torschützen liefen und das 0:1 feierten. Die Hausherren um Trainer Serkan Demir waren bis dato vor 150 Zuschauern und bestem Fußballwetter nämlich das aktivere Team gewesen, ohne sich aber ernsthafte Chancen herausspielen zu können.

Der SV Manching konnte dagegen bis zum Führungstreffer nur selten für Entlastung sorgen. Das eigene Offensivspiel war gegen eine gut organisierte Ingolstädter Mannschaft um den auffälligen Akif Abasikeles zunächst viel zu ideenlos.

Die Reichenberger-Schützlinge begannen den zweiten Abschnitt dann aber mit viel mehr Elan und zeigten eine deutliche bessere Leistung. Nachdem Schreiner (52.) noch an Keeper Marco Ernhofer scheiterte und Nikita Müller (54.) nach einem sehenswerten Sololauf zu lange zögerte, war es der eingewechselte David Meier, der nach knapp einer Stunde Spielzeit – nach scharfer Hereingabe von Schreiner – für die Vorentscheidung sorgte. Mit dem 3:0 durch Müller (74.) war die Partie dann endgültig entschieden. Im weiteren Spielverlauf vergab unter anderem der eingewechselte Mamadou Diallo (82.) einen höheren Sieg.

Für den SV Manching geht es bereits am kommenden Freitag weiter. Um 19 Uhr empfängt die Reichenberger-Elf den VfB Eichstätt II zum nächsten Derby, wohingegen der FC Fatih Ingolstadt bereits an diesem Mittwoch (19 Uhr) erneut im Einsatz ist – und das witterungsbedingt abgesagte Heimspiel gegen den SV Dornach nachholt. Am darauffolgenden Sonntag (13.30 Uhr) sind die Demir-Schützlinge dann bei der SpVgg Feldmoching zu Gast.

FC Fatih Ingolstadt: Ernhofer, Nasufaj (53. Gürel), Schröder, Kurnaz (60. Veit), Yürükal (71. Mehmetovic), Koblianidze, Abasikeles, Demirkol (38. Soysal), Miskovic, Saridis, Sin.
SV Manching: Obermeier, Prawda, Rybalko (85. Maricic), Eberwein, Seferovic, Schreiner, Müller (74. Tamba), Asici, Porfyriadis (47. Meier, 80. Diallo), Düzgün (90. Hoti), Spies.
Tore: 0:1 Porfyriadis (24.), 0:2 Meier (59.), 0:3 Müller (74.). – Rote Karten: Dzenis Seferovic (Manching, 8.), Ralf Schröder (Ingolstadt, 38.). – Schiedsrichter: Gian-Luca Frino (München). – Zuschauer: 150

Stimmen zum Spiel:

Fatih Topcu (Abteilungsleiter FC Fatih Ingolstadt): „Einige Spieler sind anscheinend mit der stattlichen Derby-Kulisse nicht zu Recht gekommen und hatten zittrige Beine. Vor allem nach der Manchinger Roten Karte hätten wir die dominierende Mannschaft sein müssen. Das waren wir aber nicht. Wir waren leider nicht clever genug und haben deshalb verdient verloren. Unterm Strich war es unsere schlechteste Saison-Leistung. Aber das hilft nichts: Wir müssen nach vorne schauen, schon am Mittwoch kommt Dornach.“

Fabian Reichenberger (Trainer SV Manching): „Die frühe Unterzahl hat uns überhaupt nicht in die Karten gespielt. Aber kurioserweise hat sie uns auch irgendwie gutgetan, denn dadurch hat sich die Spielweise der Ingolstädter geändert. Zum richtigen Zeitpunkt haben wir dann das 1:0 gemacht. In der zweiten Halbzeit hat es meine Mannschaft dann richtig super gespielt. Ich kann mich in 90 Minuten an keine Torchance der Hausherren erinnern. Hut ab an mein Team, das sich diesen Derby-Sieg dank einer engagierten Leistung total verdient hat.“

dno