Football - Ingolstadt Dukes
Straffes Programm

Der enge Spielplan lässt den Ingolstadt Dukes keine Zeit zur Regeneration – Aufstellungssorgen vor dem Spiel in Gießen

09.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:26 Uhr

Aktuell in starker Form: Leo Blumentritt gelangen in der Vorwoche zwei Touchdowns für die Ingolstadt Dukes. Foto: Lüger/Archiv

Von Elmer Ihm

Ingolstadt – Die Reise nach Gießen wird für die Dukes eine Fahrt ins Ungewisse. Bei den Golden Dragons muss das Ingolstädter Footballteam die Tabellenführung in der 2. Bundesliga verteidigen (Samstag, 17 Uhr). Doch das souverän mit drei Siegen gestartete Team von Eugen Haaf kommt langsam an seine Grenzen.

„Wir schleppen uns jetzt von Spiel zu Spiel, mir stehen kaum noch Spieler zur Verfügung, die nicht angeschlagen sind“, stöhnt der Headcoach angesichts der Personallage. Schon allein deshalb ließ er das Mittwoch-Training in der zuende gehenden Woche ausfallen, übte nur mit Backup-Quarterback Gabe Boccella und der Offense einige Spielzüge ein, für den Fall das Starter-Quarterback Luis Wittmann wegen seiner Schulterverletzung noch nicht wieder einsatzfähig ist. Momentan sieht es noch nicht so aus, als ob der Nachwuchsmann am Samstag wieder auf dem Feld stehen könnte.

Auch das Freitagstraining kann Haaf nur stark gedrosselt vornehmen. „Als Trainer habe ich nicht nur die Aufgabe erfolgreich zu sein, ich habe auch eine Sorgfaltspflicht gegenüber meinen Spielern“, sieht sich Haaf in einer Zwickmühle. Und wundert sich gleichzeitig, dass nur den Dukes ein so hartes Auftaktprogramm vorgesetzt wird. Sie müssen gleich sechsmal in Folge antreten, davon viermal auswärts. „Ich hätte mir auch mal gewünscht, wie Fürstenfeldbruck oder Gießen vor der Partie gegen uns ein Wochenende zur Regeneration zu haben. Aber wir müssen wohl die harte Tour fahren“, versucht Haaf das Beste aus der Situation zu machen.

In Gießen erwartet er einen ähnlich harten Schlagabtausch wie gegen Kirchdorf und Fürstenfeldbruck, wobei er die unerwartete Niederlage der Gießener gegen Bad Homburg nicht überbewertet: „Da war Gießen klar überlegen und hat auch schon deutlich geführt. Im letzten Viertel haben die Dragons den Sieg dann aber verschenkt. Sie sind auf jeden Fall deutlich stärker einzuschätzen, als man das nach dem Tabellenstand vermuten würde.“

Bisher hinterließ die Defense der Dragons einen sehr guten Eindruck, aber auch in der Offensive setzten sie einige Glanzpunkte. Quarterback A.J. Springer versteht es immer wieder, seine starken Receiver Erich Heinz und Matt Laur in Szene zu setzen, was die Dukes-Defense am Samstag verhindern muss – egal wer letzten Endes auf dem Platz steht.

Im vergangenen Jahr haben sich die Dukes in der Relegation gegen Gießen mit 35:22 durchgesetzt, doch während die Herzöge einige namhafte Abgänge zu verzeichnen hatten, haben sich die Hessen vor dieser Saison noch einmal deutlich verstärkt. Und so gibt sich deren Headcoach Michael Anderl auch zuversichtlich: „Wir haben in der Relegation gezeigt, dass wir mit Ingolstadt auf Augenhöhe spielen können. Wir haben uns daher sehr gut vorbereitet und werden auf dem Feld alles geben“. Gleichzeitig stapelt der Gießener Coach aber auch tief und verkündet nach dem Sieg gegen Frankfurt: „Es war ein wichtiger Sieg für den Klassenerhalt. Dazu noch einer gegen einen direkten Konkurrenten – weshalb er doppelt wichtig war.“

Dass es für die Dragons nur um den Klassenerhalt geht, sieht Haaf natürlich nicht so, er erwartet den Samstaggegner am Ende in der Tabelle weit oben und verweist auf die Schwere der Aufgabe, die auf sein Team zukommt: „Es hängt viel davon ab, wer bei uns auf dem Platz stehen kann. Ich hoffe, der eine oder andere meldet sich noch zurück, sonst kann das ein bitterer Nachmittag werden.“

DK