Von Norbert Dengler
Manching/Ingolstadt – Drei Treffer von Rainer Meisinger haben dem SV Manching zum Rückrundenauftakt nicht zum erhofften und erwarteten Heimsieg gegen den SV Untermenzing gereicht. Dank eines Treffers von Fabian Keller May in der ersten Minute der Nachspielzeit entführten die Gäste beim 3:4 (2:3) drei Zähler. Der FC Fatih Ingolstadt hat am Sonntag dagegen nicht für eine Überraschung sorgen können, und unterlag dem neuen Spitzenreiter SV Nord Lerchenau standesgemäß mit 1:3 (0:2).
SV Manching - SV Untermenzing 3:4 (2:3): Fiel im Hinspiel beim 0:0 kein einziger Treffer, waren es am Freitagabend gleich sieben. Sehr zum Leidwesen von Cheftrainer Fabian Reichenberger musste sein Keeper Thomas Obermeier viermal hinter sich greifen. „Wir waren vor allem im ersten Durchgang in der Defensive nicht konsequent genug und haben keine Zweikämpfe angenommen. Zudem resultierten das 0:1 und der letzte Gegentreffer aus Standardsituationen. Das darf so einfach nicht passieren, da haben wir zu halbherzig verteidigt“, ärgerte sich der SVM-Coach. „Zudem hatten wir in der Offensive zu wenig Durchschlagskraft. Letztendlich hat Untermenzing nicht unverdient gewonnen – auch wenn der Siegtreffer ihre einzige Torchance in der zweiten Halbzeit war.“ Vor 80 Zuschauern brachte Keller May (10. Minute) die Gäste, die zuvor neun Spiele in Serie nicht gewinnen konnten, erstmals in Führung – nachdem nach einer Ecke aus Sicht der Hausherren zunächst noch der Pfosten rettete. Die Antwort des SVM ließ nicht lange auf sich warten: Thomas Schreiner bediente Meisinger (13.), der aus kurzer Distanz zum 1:1 einschoss. Mit einem Doppelschlag binnen sieben Minuten schockten Leon Dekorsy (28.) und Dominik Pfister (35.) dann den Manchinger Anhang. Hoffnung keimte aber noch vor dem Pausenpfiff wieder auf, als Meisinger (45.+1) mit einem Distanzschuss aus 20 Metern auf 2:3 verkürzen konnte. „In der zweiten Hälfte waren wir bissiger. Allerdings haben wir oft die falschen Entscheidungen getroffen. In der Summe war es kein gutes Spiel von uns“, bilanzierte Reichenberger. Nach dem 3:3 durch Dreifach-Torschütze Meisinger (68.), der erneut mit einem Distanzschuss erfolgreich war, schien sich zunächst die Wende anzubahnen, der SVM drängte auf den Siegtreffer. Dieser fiel dann aber auf Seiten des SVU. Nach einer Freistoßflanke stand Keller May (90.+1) völlig blank und köpfte zum 3:4 ein. Die fünfte Manchinger Heimpleite war besiegelt.
SV Manching: Obermeier, Maricic (49. Kuchlbauer), Seferovic, Tamba, Schreiner, Diallo, Hoti (49. Meier), Meisinger, Müller (87. Schweiger), Porfyriadis (82. Öxler), Spies.
Tore: 0:1 Keller May (10.), 1:1 Meisinger (13.), 1:2 Dekorsy (28.), 1:3 Pfister (35.), 2:3 Meisinger (45.+3), 3:3 Meisinger (68.), 3:4 Keller May (90.+1). – Schiedsrichter: Wagensohner (Mauern). – Zuschauer: 80.
„Für uns wird die Lage immer schwieriger“, sagte Fatih Topcu nach der zwölften Saisonniederlage und dem Verharren auf dem vorletzten Tabellenplatz. Und der Ingolstädter Fußballboss meinte weiter: „Natürlich müssten wir auch mal gegen eine Spitzenmannschaft wie Lerchenau überraschen und zumindest einen Punkt holen. Aber diesbezüglich war überhaupt nichts möglich: Die Gäste hatten wirklich eine überragende Offensive. Wir müssen uns bei Torwart Marco Ernhofer bedanken, dass wir nur drei Gegentore kassiert haben.“ Der SV Nord Lerchenau begann äußerst druckvoll. Man merkte, dass er früh für klare Verhältnisse sorgen wollte. So musste der Ingolstädter Schlussmann bereits in der achten Minute das erste Mal hinter sich greifen, als Lazar Cavnic nach einem schnellen Spielzug erfolgreich war. In der 21. Minute erhöhte Peter Zeussel auf 2:0. Dazwischen, es war nur kurz nach dem ersten Treffer, parierte Ernhofer einen von Akif Abasikeles verursachten Foulelfmeter. Auch im weiteren Spielverlauf wuchs der 28-Jährige über sich hinaus und machte „mindestens drei hundertprozentige Torchancen zunichte“, wie Topcu meint. Er sprach von einer verschlafenen ersten Hälfte seiner Mannschaft. Im zweiten Abschnitt schaltete der SVN einen Gang zurück, was den Hausherren mehr Spielanteile brachte. „Wir waren gut im Spiel und hatten auch eine starke Phase. Wäre uns da der Anschlusstreffer gelungen, wäre vielleicht noch etwas gegangen. Mit dem 0:3 durch Zeussel in der 74. Minute war die Partie dann aber endgültig entschieden“, kommentierte Topcu. Reserve-Spieler Semih Kaleli (90.) gelang nur noch Ergebniskosmetik, obwohl er den Ball beim Torabschluss nicht einmal voll getroffen hatte. Nächsten Sonntag steht für den FC Fatih schon eine Art Endspiel an: Dann sind die Demir-Schützlinge beim Tabellenletzten SV Ampertal Palzing zu Gast – und müssen unbedingt einen Erfolg einfahren.
FC Fatih Ingolstadt: Ernhofer, Berisha, Kurnza, Koblianidze (59. Nasufaj), Mehmetovic, Sin (86. Kaleli), Schröder, Saho (74. Kahraman), Abasikeles, Demirkol, Soysal.
Tore: 0:1 Cavnic (8.), 0:2 Zeussel (21.), 0:3 Zeussel (74.), 1:3 Kaleli (90.). – Besondere Vorkommnisse: Torhüter Marco Ernhofer (Ingolstadt, 10.) hält Elfmeter. – Schiedsrichter: Oligschläger ( München). – Zuschauer: 50.
DK
