Bayernliga − FC Ingolstadt II
Platz zwei ist schon wieder futsch

U 21 des FC Ingolstadt findet beim 2:4 gegen aggressiv auftretenden TSV Schwaben Augsburg nie ins Spiel

06.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:41 Uhr

Sein Anschlusstreffer kam zu spät: Ishak Karaogul (links) traf im Spiel gegen den TSV Schwaben Augsburg in der 85. Minute zum 2:4 für den FCI Ingolstadt II. Dabei blieb es. Foto: Traub/Archiv

Von Julian Meier

Ingolstadt – Wie sich die Bilder doch ändern können: Vor einer Woche waren es noch die Jungschanzer, die nach Schlusspfiff ein „Humba Täterä“ anstimmten und ausgelassen feierten, nachdem sie Aufstiegsfavorit TSV Landsberg mit 2:1 niedergerungen hatten. Am Samstag mussten die Spieler des FC Ingolstadt II nun mitansehen, wie die Gäste wild hin- und herhüpften und dabei eine Version der Torhymne des FC Augsburg zum Besten gaben. Mit 2:4 (1:2) unterlag der FCI dem TSV Schwaben Augsburg und ist damit recht schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen.

„Es ist ärgerlich, wenn du in der Vorwoche so ein super Spiel ablieferst und am nächsten Spieltag sofort wieder einen Dämpfer bekommst“, sagte Trainer Alexander Käs. Von einer Top-Leistung waren seine Schützlinge dieses Mal weit entfernt. Dominant waren sie wieder, aber nach vorne kaum zwingend und in der Defensive anfällig wie nie zuvor. Erstmals in dieser Spielzeit kassierten die Schanzer vier Gegentore. Und das völlig zurecht. „Wir haben einfach nicht gut verteidigt. Wie die Gegentore gefallen sind, war zu leicht. Das war der Hauptgrund für die Niederlage“, kritisierte Käs.

Schwaben Augsburg entwickelt sich langsam zum Angstgegner des FCI: Bereits am ersten Spieltag kassierten die Ingolstädter gegen die Elf von Trainer Janos Radoki eine 1:2-Niederlage. Sie hätten also gewarnt sein müssen. Wie bereits im Hinspiel zeigten die Gäste aggressives Gegenpressing, waren giftig in den Zweikämpfen und mutig nach vorne. Die Schanzer wiederum hatten Probleme, die kompakte Defensive der Schwaben auszuhebeln. So war das 1:0 auch erst der zweite Schussversuch der Gastgeber im Spiel: Kapitän Michael Senger führte einen Freistoß schnell aus, Juan Cabrera zog in den Strafraum, legte quer und am langen Pfosten musste Verteidiger Donald Nduka den Ball nur noch über die Linie drücken (24.).

Es schien alles nach Plan zu laufen. Nach einer guten halben Stunde wurden die Gäste aber offensiver. Ein erster Abschluss von Simon Gail rauschte noch knapp am Tor vorbei (32.), doch zwei Minuten später war es geschehen: Julian Kania zog aus rund 18 Metern mit dem Außenrist ab, der Ball wurde noch abgefälscht und kullerte ins lange Eck zum 1:1 (34.). Kurz vor der Pause konnte Kania dann ungehindert über den ganzen Platz laufen und traf aus 20 Metern unhaltbar ins linke Eck – das Spiel war gedreht (43.).

Nach dem Seitenwechsel begann der FCI zunächst druckvoll, bekam aber sofort den nächsten Nackenschlag: Wieder starteten die Schwaben einen ihrer gefährlichen Tempogegenstöße, wieder kam Kania an den Ball und konnte freistehend im Strafraum zum 3:1 einschieben (50.). Die Gäste gingen sogar noch verschwenderisch mit ihren Chancen um, etwa als sich Bastian Kurz und Marco Luburic durch die gesamte Hintermannschaft des FCI kombinierten, schon an Keeper Maurice Dehler vorbei waren und statt den Ball ins leere Tor zu schießen nochmal einen Querpass spielten, den Dehler abfangen konnte. Das 4:1 fiel aber trotzdem: Nach Flanke von Kurz konnte Maximilian Heiß in der Mitte völlig ungehindert einköpfen (60.).

Positiv aus Sicht der Ingolstädter war immerhin, dass sie trotz des deutlichen Rückstands weiterkämpften. Torchancen konnten sie sich dennoch so gut wie keine herausspielen. Das 2:4 des eingewechselten Ishak Karaogul nach Flanke von David Udogu kam schließlich zu spät (85.).

„Der Sieg für den Gegner ist in Summe verdient. So ein Spiel darf man nach der 1:0-Führung nicht aus der Hand geben“, haderte Coach Käs. Damit ist auch Platz zwei wieder futsch, nachdem Konkurrent Landsberg am Freitag einen Sieg einfahren konnte. Im Auswärtsspiel beim TSV Nördlingen (14 Uhr) müssen die Schanzer nun eine Reaktion zeigen. Vielleicht gelingt – nach dem 1:3 im Hinspiel – dieses Mal die Revanche.

FC Ingolstadt II: Dehler – Nduka, Herm, Kampmann (70. Fofanah) – Udogu, Götzendörfer, Senger – Cabrera (78. Perconti), Keidel (46. Gashi), Civeja – Krupa (66. Karaogul).
Tore: 1:0 Nduka (24.), 1:1 Kania (34.), 1:2 Kania (43.), 1:3 Kania (50.), 1:4 Heiß (60.), 2:4 Karaogul (85.). – Schiedsrichter: Ziegler (Hohenpeißenberg). – Zuschauer: 34.