Fußball – Kreisliga 1
Gaimersheim nutzt Hitzhofens Patzer

TSV nach 4:0 gegen Baar-Ebenhausen wieder Tabellenführer – DJK verliert Kellerduell gegen Türkisch SV mit 1:4

14.11.2022 | Stand 19.09.2023, 22:07 Uhr

Wichtiger 4:1-Erfolg: Ibrahim Sahin (rechts), der hier im Spiel gegen Ostap Nechaj und die DJK Ingolstadt auf dem Weg zum 1:0 ist, kletterte mit dem Türkisch SV Ingolstadt in der Kreisliga auf Rang zehn. Foto: Meyer

Von Julian Meier

Ingolstadt – Der Aufstiegskampf in der Kreisliga 1 Donau/Isar entwickelt sich immer mehr zum Schneckenrennen: Nach nur einer Woche an der Tabellenspitze musste der FC Hitzhofen-Oberzell wieder den TSV Gaimersheim vorbeiziehen lassen. Während sich die Kroll-Elf beim 4:0 gegen den TSV Baar-Ebenhausen keine Blöße gab, patzte der FCHO (1:3) beim FC Mindelstetten. Auch der Drittplatzierte FC Sandersdorf kam nicht über ein 1:1 hinaus. Ein kleines Déjà-vu erlebte dagegen der FC Gerolfing.

DJK Ingolstadt - Türkisch SV Ingolstadt 1:4 (0:1): Der Türkisch SV Ingolstadt hat seinen Negativlauf beendet: Das 4:1 gegen Schlusslicht DJK Ingolstadt war der erste Sieg nach zuletzt fünf Pleiten in Folge. „Natürlich sind die drei Punkte sehr wichtig für uns. Wir haben Kampfgeist bewiesen und uns am Ende mit dem Sieg belohnt“, sagte Abteilungsleiter Ertugrul Topcu. DJK-Trainer Michael Dittenhauser, der mit seinem Team nach 15 Spieltagen immer noch auf den ersten Saisonsieg wartet, war da anderer Meinung: „Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider. Am Ende wäre ein Unentschieden gerecht gewesen, aber Fußball ist nicht immer gerecht.“ In der ersten halben Stunde war Türkisch die aktivere Mannschaft; Ibrahim Sahin traf zum 1:0 (24.). Dann fand die DJK besser ins Spiel und belohnte sich Mitte der zweiten Halbzeit mit dem 1:1 durch Ostap Nechaj (66.). Mit dem ersten Torschuss nach dem Seitenwechsel ging elf Minuten später wieder der Türkisch SV in Führung; Mathias Habricht setzte einen Schuss in den Winkel. Zum Schluss machte die DJK dann auf und kassierte noch zwei Treffer durch Ersin Ucar (90.) und Zabihullah Rahimi (90.+1). Nach der zwölften Saisonniederlage zeigte sich Dittenhauser pragmatisch: „Jetzt haben wir noch ein Spiel in Hitzhofen und dann sind wir erstmal froh, wenn Winterpause ist.“

Der TSV Gaimersheim hat den Ausrutscher gegen den FC Gerolfing gut weggesteckt und thront nach einem 4:0-Sieg gegen den TSV Baar-Ebenhausen wieder an der Tabellenspitze. „Es war ein ungefährdeter Heimsieg und ein Zu-Null-Spiel, was mich freut“, sagte Trainer Manfred Kroll. Nach 19 Minuten traf Nicolea Nechita bereits zum 1:0, sieben Minuten später legte Manuel Bittlmayer nach. Nach dem Seitenwechsel dasselbe Spiel: Zuerst erhöhte Bittlmayer auf 3:0 (55.), dann besorgte Jan Witek den Endstand (61.). Und die Gäste waren damit noch gut bedient: „Das Ergebnis hätte auch höher ausfallen können. Aufgrund von zahlreichen personellen Ausfällen war leider nicht mehr drin. Gaimersheim war heute eine Nummer zu groß“, gab Baar-Ebenhausens Coach Herbert Riedl zu. Trainerkollege Kroll war dagegen voll des Lobes für sein Team: „Wir haben den Gegner komplett dominiert. Meine Jungs haben abgeliefert, was ich verlange.“ Vor dem letzten Spieltag des Jahres hat der TSV nun zwei Punkte Vorsprung und ein deutlich besseres Torverhältnis als Verfolger Hitzhofen. Gegen den TSV Oberhaunstadt reicht den Gaimersheimern damit wohl ein Punkt, um auf Platz eins zu überwintern.

SV Kasing - TSV Großmehring 5:0 (2:0): Nichts war es mit der Revanche: Der TSV Großmehring hat wie schon in der Hinrunde gegen den SV Kasing verloren. „Wir wollten das Derby unbedingt gewinnen. In den ersten 20 Minuten waren wir auch die überlegene Mannschaft, ohne zwingende Torchance“, erklärte TSV-Coach Marco Spreng. Dann aber erzielte Stefan Schauer das 1:0 für den Bezirksliga-Absteiger (24.) und der Bann war gebrochen. Martin Oblinger traf Sekunden vor der Halbzeitpause (45.) sowie zwei Minuten danach (47.); Nico Seitz (58.) und Marius Magdic (58.) setzten noch zwei weitere Treffer obendrauf. „Das 3:0 nach der Halbzeit hat uns das Genick gebrochen“, räumte Spreng ein. Der Frust saß anschließend tief beim Aufsteiger: Dominic Filser wurde vom Schiedsrichter mit einer Zehn-Minuten-Strafe vom Feld geschickt und holte sich anschließend wegen Schiedsrichterbeleidigung gleich noch die Rote Karte ab (65.). Zu dem Zeitpunkt war das Spiel allerdings längst entschieden. Das sah auch Kasings Trainer Tobias Giebl so: „Der Sieg war nie gefährdet. Nach dem 1:0 hatten wir die nötige Überzeugung und haben auch in der Höhe verdient gewonnen. Ich kann nur stolz sein auf die Jungs.“

Der FC Sandersdorf hat den Angriff von Verfolger TSV Oberhaunstadt abgewehrt: Durch das 1:1 im direkten Duell bleibt der Vorsprung des FCS bei sechs Punkten. Dementsprechend konnten die Gäste auch deutlich besser mit dem Resultat leben: „Wir sind zufrieden, auswärts ein Punkt in Oberhaunstadt ist in Ordnung“, sagte Spielertrainer Christian Geß. Ein wenig Glück kam auch noch dazu: Vier Minuten vor Schluss bekam Sandersdorf einen Elfmeter zugesprochen, den Michael Detling zum 1:1-Endstand verwandelte. Für Geß war der Elfmeter „berechtigt“. Oberhaunstadts Kapitän Simon Bellinghausen war mit der Entscheidung nicht ganz einverstanden: „Sandersdorf ist offensiv wenig eingefallen. Zu allem Überfluss hat der Schiedsrichter ihnen dann noch einen fragwürdigen Elfmeter zugesprochen, während uns in der ersten Halbzeit einer verwehrt blieb.“ So reichte das 1:0 durch David Polster (64.) dieses Mal nicht zum vierten Sieg in Serie. Für Bellinghausen war es von beiden Seiten ein schwaches Spiel, dennoch haderte er mit dem Ergebnis: „Mit unseren Chancen hätten wir das Spiel früher entscheiden müssen, auch wenn es kein guter Auftritt von uns war.“

SV Hundszell - FC Gerolfing 3:1 (0:0): Aufsteiger SV Hundszell wird langsam zum Angstgegner für den FC Gerolfing: Nach der 2:4-Niederlage in der Hinrunde ging auch der zweite Vergleich am Sonntag verloren. Anders als Mitte August wollte Gerolfings Trainer Marcus Stadler seiner Mannschaft dieses Mal aber keinen Vorwurf machen: „Der Schiedsrichter hat heute eindeutig das Spiel entschieden. Die Leistung war eine absolute Frechheit – und zwar auf beiden Seiten“, schimpfte er. Das ging los mit der Entscheidung vor dem 1:1, als der Unparteiische ein Foulspiel an Den Lovric nicht pfiff, dieser sich beschwerte und einen Freistoß gegen sich bekam, den Marcel Posselt ins Kreuzeck hämmerte (69.). Zehn Minuten später traf Posselt erneut per Freistoß – für Stadler war auch dieses Mal die Entscheidung zuvor falsch. Zu guter Letzt setzte Posselt mit seinem dritten Treffer bei einem Konter den Deckel drauf (88.). Damit blieb auch das Führungstor durch Florian Grosz (57.) für Gerolfing nutzlos. „Wir hatten das Spiel unter Kontrolle. Es ist traurig, wenn der Schiedsrichter einem den Sieg wegnimmt“, sagte Stadler. Mit drei Punkten hätte sein Team auf Platz vier vorrücken können – nun ist Gerolfing Achter. Hundszell gelang dagegen der Sprung auf den fünften Platz. Deren Trainer Florian Kunz war natürlich hochzufrieden: „Mich freut es brutal für die Mannschaft, die so unglaublich intensiv Fußball spielt und alles aus sich herausholt. Wir sind einfach nur glücklich und gehen voller Enthusiasmus in das letzte Spiel.“

FC Mindelstetten - FC Hitzhofen-Oberzell 3:1 (0:0): Nur ein Sieg aus den vergangenen vier Partien – der FC Hitzhofen taumelt der Winterpause entgegen. Nach dem 1:3 beim FC Mindelstetten fiel die Mannschaft von Michael Olah wieder auf Platz zwei zurück. „Wir haben den Gegner immer wieder durch Leichtsinns- und Stellungsfehler in der Abwehr ins Spiel zurückgeholt“, kritisierte Olah. So reichte auch das 1:0 durch Tomislav Marinovic nach einem Stellungsfehler seitens der Gastgeber nicht (51.). Daniel Riedl drehte innerhalb von drei Minuten bei zwei nahezu identischen Angriffen das Spiel (64., 67.), ehe Spielertrainer Marcel Kappelmaier mit einem direkt verwandelten Freistoß für die Entscheidung sorgte (75.). Olah stellte daraufhin grundsätzliche Defizite fest: „Uns hat die Körpersprache gefehlt. Einige Spieler waren im Kopf nicht frisch genug, um ihre Leistung abzurufen.“ Mindelstetten kommt dagegen immer besser in Schwung: Nach drei Siegen in Serie dürften die größten Abstiegssorgen erstmal erledigt sein. „Unser Matchplan mit einer Fünferkette ist aufgegangen. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung und ein verdienter Sieg“, sagte Abteilungsleiter Christian Wambach.

Ohne viel Gegenwehr hat Aufsteiger SV Menning einen eminent wichtigen Sieg eingefahren. Durch den 4:0-Heimerfolg gegen die Zweite des SV Manching bleibt der Vorsprung auf die Relegationsplätze bei sechs Zählern. „Es war von Anfang an eine klare Sache. Das Spiel hätte noch höher ausgehen können oder sogar müssen“, meinte Mennings Trainer Dejan Micic. Noch dazu war das Sturmduo Simon Wolfsfellner und Fabian Neumayer in glänzender Verfassung: Erstgenannter traf im ersten Durchgang doppelt (3., 31.), während der Ex-Eichstätter Neumayer nach der Pause mit zwei Toren nachlegte (71., 83.). Offensiv drückt beim SVM aber sowieso nicht der Schuh. Eher in der Defensive, wo der Kreisliga-Neuling bereits 41 Gegentore kassiert hat. Am Sonntag gab es aber das zweite Zu-Null-Spiel, dementsprechend lobte Micic: „Es war eine kompakte, gute Mannschaftsleistung. Wir haben hinten nichts zugelassen und vorne einen schönen Fußball gespielt.“ Der Vorletzte Manching wartet dagegen auf die dringend benötigte Blutauffrischung im Kader: „Mein Team hat sich reingehauen, aber wir merken, dass es uns aktuell an Qualität fehlt. Die Winterpause werden wir nutzen, um uns neu zu organisieren und gestärkt zurückzukehren“, kündigte Coach Flakron Azemi an.

DK