Rostock – Großer Erfolg für die Boxer vom FC Grün-Weiß Ingolstadt: Silab Noori holte in der Gewichtsklasse bis 86kg den deutschen Meistertitel. Drei Fights musste der 20-jährige Flüchtling aus Afghanistan bei der Meisterschaft in Rostock absolvieren, bevor er die Goldmedaille in den Händen hielt.
Seinen Auftakt-Kampf gegen den für Nordrhein-Westfalen startenden Ukrainer Ilya Melnychuk konnte Noori bereits nach der ersten Runde für sich entscheiden. „Melnychuk zog sich während des Fights eine Platzwunde zu und musste verletzungsbedingt aufgeben“, erklärt Grün-Weiß-Trainer Ramil Fatullaew den schnellen Halbfinal-Einzug seines Schützlings. Dort traf der Grün-Weiß-Boxer auf Mashal Marefat aus Brandenburg: „Silab dominierte den Kampf bis zur letzten Minute, Marefat kam mehrmals ins Wanken, so dass der Sieg nach Punkten entsprechend deutlich ausfiel“, wie Fatullaew beschreibt.
Im Finale wartete nun Tom Reimann aus Sachsen-Anhalt: „Silab war sofort fokussiert und brachte seinen Gegner in der zweiten Runde zu Boden. Reimann musste nach dem Knockdown angezählt werden, stand aber wieder auf und kämpfte sich zurück“, berichtet der Trainer. Noori war auch in der letzten Runde drückend überlegen, sodass ihm der Meistertitel nicht mehr zu nehmen war. Kleiner Wermutstropfen: Der 20-Jährige, der bereits fünffacher afghanischer Meister ist und für die afghanische Nationalmannschaft boxte, kann sich über den Meistertitel nicht für eine EM- oder WM-Teilnahme qualifizieren – hierfür bräuchte er die deutsche Staatsbürgerschaft. Der Landesverband Bayern, der mit sechs Boxern bei der DM vertreten war, holte dreimal Gold und dreimal Silber.
ska
