Aufwärtstrend bestätigt
Erstmals zwei glatte Siege in Folge: ERC Ingolstadt gewinnt bei den Löwen Frankfurt mit 4:2

03.11.2023 | Stand 04.11.2023, 6:24 Uhr

Doppeltorschütze: Philipp Krauß (links) knüpfte in Frankfurt an seine starken Leistungen der vergangenen Wochen an. Foto: Huebner

Der ERC Ingolstadt ist mit einem Erfolgserlebnis in das letzte Wochenende vor der Länderspielpause gestartet. Die Panther gewannen bei den Löwen Frankfurt mit 4:2 (1:0, 1:2, 2:0) und zogen in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit dem Gegner gleich.



Der Vizemeister knüpfte damit erfolgreich an den jüngsten 5:1-Heimsieg gegen die Grizzlys Wolfsburg an und feierte zum ersten Mal in dieser DEL-Saison zwei glatte Siege in Folge. „Der Schlüssel war heute, dass wir das letzte Drittel gewonnen haben“, meinte Doppeltorschütze Philipp Krauß bei Magenta Sport. „Die letzten zwei Spiele hatten wir ein sehr gutes Champions Finish im letzten Drittel und haben so den Sieg auf unsere Seite geholt.“

Während Frankfurts Chad Nehring ERC-Torhüter Michael Garteig gleich zu Beginn zu einer starken Parade zwang (3.), konzentrierten sich die Gäste, die weiter auf die Stürmer Casey Bailey und Jan Nijenhuis sowie kurzfristig auf den erkrankten Verteidiger Mat Bodie verzichten mussten, vorerst auf die Defensive und ein kompaktes Zustellen der neutralen Zone. Es dauerte sieben Minuten, bis sich die Panther in der Main-Metropole erstmals richtig vor das Frankfurter Tor wagten – doch dann taten sie dies mit umso mehr Power: Travis St. Denis, der nach seiner Sperre in den Kader zurückgekehrt war, verpasste es nach einem schnellen Angriff nur knapp, den Puck an Goalie Marvin Cüpper vorbei ins Löwen-Tor zu schieben (7.). Kurz darauf fälschte Krauß einen Schuss des Ex-Frankfurters Kevin Maginot überlegt zum 0:1 ab (8.).

Im folgenden Unterzahlspiel wurde es gegen das zweitbeste Powerplay-Team der Liga für die Panther erwartbar gefährlich, doch der starke Garteig sowie der Pfosten retteten vor den drückenden Löwen um Cody Kunyk (11.). Die Chancen des ERC blieben dagegen rar. Charles Bertrand (11.) und Luca Zitterbart (16.) verzeichneten die besten, während die Ingolstädter auch im zweiten Unterzahlspiel gegen die Frankfurter sicher agierten und nur eine Möglichkeit durch Brett Breitkreuz zuließen (19.).

ERC wird im zweiten Drittel offensivfreudiger



Erst im zweiten Drittel zeigten sich die Gäste deutlich offensivfreudiger – kurioserweise aber waren es die Hessen, die zweimal trafen. Zum ersten Mal nur 30 Sekunden nach Wiederbeginn, als Maksim Matushkin den chancenlosen Garteig mit einem Schuss von der Blauen Linie zum 1:1-Ausgleich überwand (21.). Mirko Höfflin, der schon bei der 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen vor nicht einmal zwei Wochen gegen die Löwen getroffen hatte, belohnte in der 27. Minute die stärkere Offensive der Panther und brachte diese nach einem ausgezeichneten Pass von Daniel Pietta wieder in Führung (27.).

Patrik Virta und Wojciech Stachowiak nach einer weiteren guten Vorlage Piettas verpassten ihre Chancen im Powerplay (28.), Wayne Simpson scheiterte an Cüpper (32.). Die Gastgeber um den blassen Topscorer Cameron Brace verzeichneten dagegen vor 5971 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Frankfurter Eissporthalle nur wenige Möglichkeiten – und erzielten dann doch erneut den Ausgleich: Bei angezeigter Strafe vollendete Nathan Burns einen Schuss von Eugen Alanov zum 2:2 (35.).

Panther dominieren im letzten Drittel



Und die Frankfurter wären fast ein weiteres Mal per Blitzstart in Führung gegangen, doch Garteig war nach der Pause gegen Joe Cramarossa zur Stelle (41.). Das restliche Drittel gehörte dann allerdings den Panthern: Simpsons Schuss lenkte Cüpper an die Latte (42.), ehe Krauß endgültig seine Nominierung für den anstehenden Deutschland-Cup bestätigte: Lässig über das Eis kurvend schoss der 22-Jährige den Puck in den Winkel zum 2:3 (44.). In Überzahl legte Pietta nach, als er einen Schuss von Stachowiak von der Blauen Linie zum 2:4 abfälschte (46.). Stachowiak selbst scheiterte kurz darauf knapp an Cüpper (48.).

Löwen-Trainer Matti Tiilikainen, dessen Mannschaft sich zu Hause gewöhnlich deutlich torfreudiger präsentiert, versuchte es in den Schlussminuten noch einmal mit der Brechstange und beorderte Cüpper in Überzahl vom Eis. Doch die Ingolstädter stemmten sich erfolgreich dagegen und verpassten durch Virta nur knapp den Treffer ins leere Tor (60.).

Die Panther stärkten damit ihr Selbstvertrauen vor der nächsten Herausforderung: In der letzten Partie vor der Länderspielpause empfangen sie an diesem Sonntag (15.15 Uhr/Servus TV und Magenta Sport) Rekordmeister und DEL-Spitzenreiter Eisbären Berlin in der Saturn-Arena.

Löwen Frankfurt: Cüpper – Lajunen, Matushkin; Blood, McNeill; Wirt, Schmitz; Vogt – Bokk, Rowney, Cramarossa; Brace, Kunyk, Bicker; Alanov, Burns, Schweiger; Schwartz, Nehring, Breitkreuz.
ERC Ingolstadt: Garteig – Maginot, Edwards; Wagner, Hüttl; Jobke, Zitterbart; Schwaiger – Krauß, Rowe, Simpson; Dunham, Pietta, Henriquez; Höfflin, Stachowiak, Bertrand; St. Denis, Virta, Friedrich.
Schiedsrichter: Schukies/Rohatsch. – Zuschauer: 5971. – Tore: 0:1 Krauß (8.), 1:1 Matushkin (21.), 1:2 Höfflin (27.), 2:2 Burns (35.), 2:3 Krauß (44.), 2:4 Pietta (46./PP1). – Strafminuten: 6/8.