Vorweihnacht der guten Herzen
Schicksalsschläge, Krankheit, Schulden: Verein „Familien in Not“ leistet schnelle Hilfe

Armut hat viele Gründe und Gesichter

18.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:10 Uhr

„Auf, auf ihr Herzen, werdet Licht“: So heißt es in der vierten Strophe des Liedes „Wir sagen euch an, den lieben Advent. Licht werden – dafür steht auch die Spendenaktion „Vorweihnacht der guten Herzen“, mit der Menschen in Not geholfen wird. Foto: Trouboukis

Die Spendenaktion „Vorweihnacht der guten Herzen“ des DONAUKURIER unterstützt den Verein „Familien in Not“ im Landkreis Pfaffenhofen. Dieser sorgt dafür, dass Geld schnell und unbürokratisch den Menschen zugute kommt, die dringend Hilfe benötigen.



Armut hat viele Gründe und Gesichter: Sie bedeutet nicht nur Mangel an Geld, sondern auch mangelnde Teilhabe an zentralen Lebensbereichen wie gesundheitlicher Versorgung, Wohnen, Bildung und Kultur. Arme Menschen haben es schwer, denn ihnen wird oft die Schuld für ihre desolate Lage zugeschoben; sie werden verdächtigt, faul zu sein und auf Kosten der Allgemeinheit zu leben. Viele Betroffene kapseln sich ab, sie schämen sich und versuchen den Schein zu wahren, wie aus zahlreichen Anfragen an den Verein „Familien in Not“ hervorgeht. Armut macht einsam.

Schicksalsschläge, Krankheit, Schulden: Irgendwann bekam Frank G. (60) aus dem südlichen Landkreis sein Leben trotz aller Bemühungen nicht mehr allein in den Griff. Mit seiner Frau hatte er sich vor einigen Jahren mit Reinigungsarbeiten selbstständig gemacht, und obwohl die beiden schufteten, kamen sie doch auf keinen grünen Zweig. Das Ehepaar war letztlich überfordert; Schulden häuften sich auf. Die Belastungen verlangten ihren Tribut: Frank G. (alle Namen wurden von der Redaktion geändert) erlitt mehrere Herzinfarkte und musste operiert werden; eine Rückkehr ins Arbeitsleben kam für ihn nicht mehr in Frage.

Nach Tod der Frau bricht Welt zusammen



Als seine Frau bei einem Unfall ums Leben kam, brach für den Familienvater endgültig die Welt zusammen. Schwierig gestaltete sich jetzt auch das Zusammenleben mit Sohn David, denn der 16-jährige Teenager vermisste seine Mutter sehr und zog sich ganz zurück. Die große Schwester Sandra (21) war bereits ausgezogen und lebte ihr eigenes Leben. Bei Vater und Sohn fehlte es am schließlich am Nötigsten; die Miete und Krankenkassenbeiträge konnte Frank G. nicht mehr aufbringen und die Nerven lagen blank. Als er einen weiteren Herzinfarkt erlitt, war ihm klar: Er musste einräumen, dass er seine Lebenssituation ohne tatkräftige Hilfe nicht bewältigen würde. Die leistete der Verein „Familien in Not“ schnell und unbürokratisch, indem sie die ausstehenden Beträge für Miete und Krankenkasse beglich. Vater und Kinder haben inzwischen beschlossen, dass sie es künftig zu dritt schaffen wollen: Sandra ist wieder daheim eingezogen und beteiligt sich an der Miete. Auch David, der gerade eine Lehre begonnen hat, steuert natürlich zum Lebensunterhalt bei.

Ludwig K. aus einer kleinen Gemeinde im nördlichen Landkreis ist einer, der keine Ansprüche stellt, sehr genügsam lebt und irgendwie über die Runden kommt. Dass er in einem alten, fast baufälligen Haus wohnt, ist für den 59-Jährigen nicht weiter tragisch: „Passt scho..“ Mit kleinen Jobs wie Gartenarbeiten und Botenfahrten hält er sich über Wasser, obwohl ihm die Arthrose in den Händen sehr zu schaffen macht. Einziger „Luxus“ – und für seine diversen Tätigkeiten unverzichtbar – war sein uraltes Auto, das schließlich den Geist aufgab. An eine Reparatur war bei den vielen Mängeln nicht mehr zu denken und die Werkstatt hatte dem Besitzer bescheinigt: „Keine Chance, ein klarer Fall für den Ausschlachter“. Als Lösung des Problems erwies sich schließlich die alte Ape, die er noch im Schuppen stehen hatte: Auf Kosten des Vereins wurde das Kleinfahrzeug instand gesetzt und Ludwig K. ist wieder mobil.

Warme Winterkleidung und neue Matratze



„Eine Matratze wäre mein Wunsch.“ Auch die Ansprüche von Peter F. aus der Kreisstadt sind bescheiden. Der 49-Jährige hatte lange mit psychischen Problemen zu kämpfen und lebte in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen. Ein wichtiger Schritt in ein neues Leben war der Einzug in die eigene, spartanisch eingerichtete kleine Wohnung; jetzt sollte es endlich aufwärtsgehen. Die Realität holte ihn bald ein, denn mit seinem Ein-Euro-Job konnte er sich absolut nichts leisten und musste schließlich bei der deutlichen Erhöhung der Stromkosten kapitulieren: „Ich bin in finanzielle Rückstände gekommen und zahle es in Raten ab.“ Kein Spielraum also für etwas Wohnlichkeit im kargen Daheim; auch nicht für Kleidung, die Peter F. dringend benötigte.

Auch in seinem Fall half der Verein „Familien in Not“ umgehend, indem er die ausstehenden Stromkosten beglich und den Kauf von warmer Winterkleidung und einer neuen Matratze bezuschusste.

Vorweihnacht der guten Herzen



Seit dem Jahr 1951 sammeln der DONAUKURIER und seine Heimatzeitungen mit der Aktion „Vorweihnacht der guten Herzen“ Spenden. Im Landkreis wird vor allem der vom Pfaffenhofener Kurier initiierte Verein „Familien in Not“ unterstützt, der dafür Sorge trägt, dass das Geld schnell und unbürokratisch den Menschen und Projekten aus dem Landkreis zugute kommt, die Ihre Hilfe dringend benötigen.

Den Hilfsverein Familien in Not Pfaffenhofen kann man über die DK-Aktion „Vorweihnacht der guten Herzen“ unterstützen, indem man seine Spende auf eines der folgenden Konten bei den Pfaffenhofener Banken und ihren jeweiligen Filialen im Landkreis einzahlt oder überweist:

Sparkasse (IBAN/BIC)
DE48721516500000003400
BYLADEM1PAF
Raiffeisenbank (IBAN/BIC)
DE61721608180000088889
GENODEF1INP
HypoVereinsb. (IBAN/BIC)
DE97721200786640189388
HYVEDEMM426

Überweisungen sind natürlich auch auf das Sonderkonto des DONAUKURIER möglich:
Sparkasse Ingolstadt Eichstätt (IBAN/BIC)
DE8072150000 0000050500
BYLADEM1ING
Hier bitte aber unbedingt den gewünschten Verwendungszweck angeben, zum Beispiel „Familien in Not Pfaffenhofen“. Natürlich können Sie auch allgemein für die „Vorweihnacht der guten Herzen“ spenden. Weitere Informationen und Details zur DK-Spendenaktion gibt es auch im Internet unter der Adresse www.donaukurier.de/vorweihnacht.

Wenn Sie eine Quittung für Ihre Spende benötigen, vermerken Sie bitte das Wort „Spendenquittung“ auf dem Überweisungsformular. Spendenquittungen können allerdings nur bei vollständiger Angabe Ihrer Adresse erstellt werden. Bei Spenden bis zu einer Höhe von 300 Euro ist als Nachweis für das Finanzamt der Kontoauszug gültig. Spendenquittungen sind also erst ab mehr als 300 Euro erforderlich.

Wie in jedem Jahr werden wir auch heuer die Namen unserer vielen Spenderinnen und Spender in regelmäßigen Abständen in der Zeitung veröffentlichen. Hierfür benötigen wir aus datenschutzrechtlichen Gründen Ihre Zustimmung, die Sie uns idealerweise direkt per zusätzlichem Vermerk auf dem Überweisungsträger (Verwendungszweck: Veröffentlichung) erteilen. Alternativ können Sie uns Ihre Einwilligung auch auf dem Postweg (Anschrift: Familien in Not e.V., Ambergerweg 3, 85276 Pfaffenhofen) oder per E-Mail an familien-in-not@gmx.de erteilen. Beachten Sie bitte, dass wir Ihre Daten nicht veröffentlichen, sofern uns Ihre Einwilligung dazu nicht vorliegt.

Datenschutz: Die datenschutzrechtlichen Informationen für Spenderinnen und Spender können online unter der Adresse www.donauku rier.de/7625277 im Artikel Fragen und Antworten jederzeit eingesehen werden.