Von Harald Regler
Wolnzach – Wie klingt Weihnachten in New Orleans? Mit ihrer einzigartigen, charmanten und humorvollen Art entführte Zydeco Annie gemeinsam mit den Swamp Cats die Wolnzacher in die musikalische Welt Louisianas. „Ich g’frei mi total, euch nach so langer Zeit endlich alle wieder zu sehen“, mit diesen Worten begrüßte Lokalmatador Rolf Berger – oder besser gesagt der bayerische Franzose – als Mitglied der Swamp Cats das Publikum in seinem Wohnzimmer zum Weihnachtskonzert der etwas anderen Art.
Weihnachten ist schon eine ganz besondere Zeit. Lichter, Plätzchen aber auch die Musik machen dieses Fest zu etwas ganz Besonderem. Und obwohl jeder mit der Geburt Christi das gleiche feiert, so gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Kulturen. Und genau das wurde auch beim Weihnachtskonzert von Zydeco Annie & Swamp Cats einmal mehr deutlich.
Denkt man an die Weihnachten, dann ist das in Bayern mit den leisen Klängen von Zither, Harfe und Hackbrett verbunden. Einfach staade, getragene andächtige Musik. Reist man jedoch tausende Kilometer über den Atlantik nach New Orleans, dann ändern sich nicht nur die Sprache und das kulturelle Umfeld, sondern auch der Ton in der Musik. „Weihnachten ist ein fröhliches Fest und das spürt man auch in der Musik“, so Zydeco Annie. Mit englischen und creolischen Liedern zauberten die fünf Musiker eine einzigartige Stimmung ins Wolnzacher Hopfenmuseum. Und auch wenn der Sound aus Kontrabass, Geige, Cajun-Akkordeon und Waschbrett ungewöhnlich war, so ging es dem Publikum ebenso wie einst Annie, als sie zum ersten Mal das French Quarter, das französische Viertel in New Orleans, besuchte: „Es war Liebe auf den ersten Ton.“
„Ich wollte schon immer eine Weihnachts-CD aufnehmen“, erklärt Annie. Doch in den vergangenen Jahren der 17-jährigen Bandgeschichte gab es kaum einen richtigen Zeitpunkt, Weihnachtssongs zu schreiben. „Im August bei 30 Grad waren wir einfach nicht in der Stimmung, Weihnachtslieder zu schreiben.“
Vielleicht wäre Annies Wunsch auch nie in Erfüllung gegangen, wenn nicht Corona gekommen wäre. Auch wenn die Pandemie gerade für viele Kulturschaffende hart war, nutzten die fünf Musiker diese Zeit und schufen innerhalb von vier Monaten eine Weihnachts-CD in ihrem ganz eigenen Klang. Und so lauschten die Wolnzacher nicht nur dem unnachahmlichen Zydeco-Sound, sondern tanzten und klatschten nach Herzenslust mit. Musik sind eben nicht nur aneinandergereihte Noten, sondern Musik ist ein Lebensgefühl. Und genau dieses verkörperten Stefan, Dennis, Helt, Rolf und Annie in Perfektion. Sie zauberten eine ganz eigene Weihnachtsstimmung – dabei durften natürlich auch die bekannten Klassiker aus den Staaten wie „Winter Wonderland“, „Jingle Bells“ und „Let it snow“ nicht fehlen. Das Publikum war begeistert.
„Es ist nicht nur schön, dass wir nach so langer Zeit Musik wieder gemeinsam erleben können, sondern der schwungvolle Zydeco-Sound gepaart mit der weihnachtlichen Stimmung haben diesen Konzertabend zu einem besonderen Erlebnis gemacht“, so Kulturreferentin Jutta Winter.
WZ
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