Für die Kinder war es ein Riesenschreck – ihr Maibaum ist weg. Die Diebe haben einen Rollator mitgebracht, Maibaumwächter Knochi hat sich vor lauter Müdigkeit mitten in der Nacht kurz hingesetzt und ist dann offenbar eingeschlafen. Die Maibaumdiebe hatten freie Bahn. So haben es sich die Kinder im Pfaffenhofener Kindergarten St. Johannes am Schleiferberg zusammengereimt, erzählt Leiterin Jessica Stenzel.
Am Mittwoch hatten sie ihren Maibaum fertiggebastelt. Und sie haben gelernt, dass so ein Maibaum zum Schutz vor Dieben über Nacht bewacht werden muss. So ist es Brauch. Weil die Kinder schließlich nicht ohne Mama oder Papa bis zu ihrer Maifeier am Schleiferberg bleiben können, haben sie ihr Kindergartenskelett Knochi als Wächter auserkoren. Der lebensgroße Knochenmann sollte Diebe abhalten. Geholfen hat das alles nichts.
Irgendwann nach Kindergartenschluss am Mittwoch muss die Diebesbande angerückt sein. Gemeldet hat sich im Kindergarten noch niemand, aber neben dem Rollator haben die Diebe noch weitere Hinweise hinterlassen. Ein Baumwolltaschentuch, wie es Oma und Opa manchmal benutzen, eine Brille und einen Lageplan, wo sich der Maibaum mittlerweile befinden könnte. Das alles deutet für die Kinder darauf hin, dass die Diebe vermutlich nicht mehr ganz jung sind. Der Plan lässt den Schluss zu, dass der Maibaum sich nun irgendwo weit draußen im Osten der Stadt befindet. Viel zu weit für die Kinder, um einfach mal nachzuschauen.
Um den Dieben auf die Spur zu kommen, hoffen die Kinder jetzt, dass irgendjemand was beobachtet hat und ihnen weitere Hinweise geben kann. Oder vielleicht hilft auch der Appell an die Diebe selbst: Am 2. Mai soll der Maibaum im Garten aufgestellt werden. Wenn sich die Diebe bis dahin melden, dürfen sie gerne zum Mitfeiern vorbeikommen. Und an einer Brotzeit, wie es sich für eine vernünftige Auslöse gehört, wird es bestimmt auch nicht fehlen. Die Kleinen sind auf alle Fälle verhandlungsbereit.
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