Pfaffenhofen
Pfaffenhofener Grüne fordern mehr Verständnis für den ländlichen Raum

Gegen Münchner Maßstäbe

05.12.2023 | Stand 05.12.2023, 17:00 Uhr

Die Kreisvorsitzende des Grünen-Kreisverbands Bettina Markl blickte auf das Wahljahr 2023 zurück, das mit der Bürgermeisterwahl in Reichertshausen begonnen hatte und mit Land- und Bezirkstag weiterging. Foto: Euringer

Die Analyse des Wahljahres 2023 stand im Mittelpunkt der Versammlung des Pfaffenhofener Grünen-Kreisverbands in Geisenfeld. „Wir haben uns eine kleine, aber stabile grüne Basis im Landkreis erarbeitet und sind nicht mehr zurückgefallen auf die Ausgangszahlen von um die fünf Prozent vor 2018, sondern mit zehn Prozent zweistellig geblieben“, sagte Kreissprecherin Bettina Markl mit Blick auf Zahlen und Bilder laut der Pressemitteilung der Partei.

„Hohes Engagement“



Noch positiver sei der Rückblick für die Pfaffenhofener Grünen im Vergleich zum Bayerntrend der Partei, dort könne man erkennen, dass der Stimmkreis Pfaffenhofen beim Aufschwung von 2018 nicht in dem Maß mitgezogen hat, nun aber auch nicht ebenso abgestiegen sei und mit Hettenhausen sich sogar eine Gemeinde mitten im Stimmkreis befinde, die den Bayernschnitt noch deutlich mit mehr als einem Prozentpunkt übersteige. Auch die Mitgliederzahl sei seit Beginn des Wahlkampfs im April um sechs Prozent auf 141 Mitglieder gewachsen.

„Unsere Stärken sind ein sehr hohes Engagement und konstruktive Zusammenarbeit unter den Mitgliedern, die jeweils sehr viel inhaltlich breit gestreute Expertise anbieten, sowie eine sehr aktive und sichtbare Grüne Jugend. Die Stimmung blieb nicht zuletzt deshalb positiv unter den Mitgliedern und das strahlt auch nach außen“, stellte die Vorsitzende heraus. Der Wermutstropfen sei weniger das Ergebnis, denn es handle sich um das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der bayerischen Grünen und auch des Pfaffenhofener Kreisverbandes, sondern die Reihung und auch der Blick auf das Ergebnis der SPD. „Man kann getrost von einem Rechtsruck sprechen“, so Markl. Darum sei es umso wichtiger, dass die Kreisgrünen sich weiterhin gegenseitig unterstützen und die Strukturen ausbauen, um ein demokratisches Angebot nun für die kommenden Wahlen, vor allem der Kommunalwahl 2026 zu bieten.

„Wir haben Personen, die sich täglich für das Gemeinwohl einsetzen, sei es in der Freiwilligen Feuerwehr oder im Sportverein und damit beweisen, dass konservative Werte grüne Werte sind.“ Mehr Unterstützung und Verständnis für ländlichen Themen und Strukturen sei allerdings vom Landesverband nach wie vor einzufordern, meint auch Co-Sprecher Willi Reim zum Abschluss, denn hier werde immer noch mit Münchner Maßstäben gemessen.

Teil der bunten Koalition



Gut voran käme man im Kreistag innerhalb der bunten Koalition, so Reim, der auch Kreisrat ist. Entscheidende Impulse und Rückenwind kämen hier auch aus den Arbeitskreisen der Grünen. Die Expertise aus der Basis, so Kreisrat Reno Wohlschläger, solle noch stärker genutzt werden, um die Anträge der Mandatsträger auf ein breites inhaltliches Fundament zu stützen. Dranbleiben für ein gutes Pfaffenhofener Nahverkehrssystem, dem zweiten Top-Thema im Kreis nach der Sanierung der Ilmtalklinik, heißt es daher für den Leiter des Arbeitskreises Mobilität Michael Euringer. Der Scheyrer lieferte bereits entscheidende Impulse für die Einführung der Flexi-Busse im VGI-Bereich, heißt es in der Mitteilung. Man müsse aber bei den Entscheidungsträgern kontinuierlich werben, meint Euringer.

Wichtige Weichen stellen



Gerade unter dem Kostendruck sei es gefährlich, dass wichtige Weichen im Nahverkehr nicht gestellt werden und den Erfolg des Konzepts in Frage stellen, warnen die Mitglieder des Arbeitskreises. Nicht nur der Arbeitskreis Mobilität wird 2024 wieder mit neuen Projekten in das Jahr 2024 starten, sondern auch der Kreisverband, der als besondere Aufgabe die Mitgliederförderung und Neustrukturierung, insbesondere im Norden des Landkreises vor sich hat.

PK