Geisenfeld
Packerl-Crew erlebt „bewegende Momente“

Wunschbaum-Geschenkaktion lässt Kinderherzen höher schlagen und soll Neuauflage erfahren

25.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:56 Uhr

Große Freude lösten Martin Kapfer (Bildmitte kniend) und sein Wunschbaum-Team mit der Bescherungsaktion nicht nur bei der Weihnachtsfeier aus, die die Caritas Nachbarschaftshilfe für geflüchtete Familien im Saal der Theaterfreunde ausrichtete. Foto: Zurek

Von Maggie Zurek

Geisenfeld – Für leuchtende Kinderaugen haben in der vergangenen Woche die „Geschenke-Wichtel“ der Geisenfelder Wunschbaum-Aktion in so mancher einkommensschwachen Familie gesorgt. In der gesamten Großgemeinde waren Britta Lohoff und ihre Mitstreiter unterwegs, um „Herzenswünsche“ zu erfüllen. Auch bei der Weihnachtsfeier für Flüchtlingskinder aus der Ukraine haben sie mit ihren Überraschungen vorbeigeschaut.

Als die „Packerl-Crew“ im Fuchs-Saal auftauchte, wurde sie nicht nur von den Helfern der Caritas-Nachbarschaftshilfe, die das Fest organisiert hatten, fröhlich willkommen geheißen. Als Dank für die besondere Bescherung, aber auch für die vielfältige Unterstützung durch das Helferteam, servierten die ukrainischen Frauen Spezialitäten aus ihrer Heimat und stimmten dann ein Weihnachtslied in ihrer Muttersprache an. 60 Stimmen sangen herzergreifend vom Fest der Geburt des Heilands und der damit verbundenen Sehnsucht nach Liebe und Frieden unter den Menschen – „daheim und überall auf der Welt“. Da konnte so mancher der Anwesenden die Tränen kaum unterdrücken.

Auch in deutschen Familien habe es beim Verteilen der Geschenke viele berührende Momente gegeben, und sie hätten „von ergreifenden Schicksalen erfahren, “ erzählt Britta Lohoff von Begegnungen, die ihnen gezeigt hätten „dass es selbst in einem reichen Landkreis wie unserem Menschen gibt, für die – gerade jetzt im Angesicht von Inflation und Energiekrise – selbst kleine Geschenke ein unbezahlbarer Luxus sind“. Daher wollen sie die Aktion, die sie im November ins Leben gerufen haben, im nächsten Jahr wiederholen.

Zur Erinnerung: Im November hatte die Initiatorin der Aktion mit ihrem Mann Martin Kapfer Mädchen und Buben einkommensschwacher Familien eingeladen, ihnen ihre besonderen Wünsche mitzuteilen. Diese wurden anonymisiert an einem „Wunsch-Baum“ aufgehängt, wo Spender sie „pflücken“, erfüllen und schön verpackt bei den „Wunsch-Wichteln“ (zu denen auch Altbürgermeister Christian Staudter und seine Frau Henriette sowie Manfred Niebauer gehörten) abgeben oder alternativ das für die Beschaffung nötige Geld spenden konnten. „Sage und schreibe 1500 Euro haben allein die Schüler der Realschule für uns gesammelt, insgesamt kamen über 2000 Euro zusammen“, zeigt sich das Wünsche-Team „enorm dankbar“ – auch für die Unterstützung durch den Bürgerring und die Stadt Geisenfeld, deren Bürgermeister Paul Weber an diesem Abend für jeden der Beschenkten noch einen Schoko-Nikolaus als süße Dreingabe mitgebracht hatte.

Und was haben sich die Kinder so gewünscht? „Die geäußerten Bitten waren meist sehr genügsam und reichten von einem Mäppchen mit Buntstiften oder einem Satz Spielkarten über eine Registrierkasse für den Mini-Kaufladen bis zum Kopfhörer“, erzählt Lohoff. Wohin sie auch kamen, schlug den „Wunsch-Wichteln“ aufrichtige Dankbarkeit entgegen. So auch im Saal der Theaterfreunde, wo nach der Bescherung eine wuselnde Schar zu den Klängen des Kinderliedes „Heit is so a scheener Dog“ ausgelassen tanzte. Und für einen Augenblick das Heimweh vergaß. „Solche Momente der Unbeschwertheit sind wichtig, und wir sind bemüht, immer wieder unseren Teil dazu beizutragen“, heißt es seitens der ehrenamtlichen Helfer, die seit Februar selber etliche Bastelnachmittage, Spielefeste, Fahrten ins Schwimmbad und einen Ausflug in den Kletterpark Jetzendorf organisiert hatten. All das ebenfalls finanziert über Spenden und unterstützt von Pfarrei, Stadt, Bürgerring „und vielen Menschen guten Willens“.

GZ