Pfaffenhofen
Müll für die Kunst: Regens Wagner mit einem Projekt, bei dem Abfall verarbeitet wird

27.05.2023 | Stand 25.10.2023, 10:18 Uhr

Kunst aus der Abfalltonne: Zwei Regens-Wagner-Betreute sind bereits fündig geworden. Im Hintergrund die Künstlerin Claudia Wastl (hinten links) und Sabine Ruhfaß. Foto: Herchenbach

Wer sich fragt, was Dornröschen mit einem weggeworfenen Kronkorken, einem kaputten Scheibenwischer oder einer leeren Cremetube zu tun hat, ist eingeladen, sich im Rahmen einer Kunstaktion Gedanken zu machen, zu der die Regens Wagner Offenen Hilfen einladen. Zum Thema „Es war einmal“ sollen aus achtlos weggeworfenem Abfall Kunstwerke entstehen.

Die Idee hatte die Junkenhofener Künstlerin Claudia Wastl und das Team um Sabine Ruhfaß, die bei Regens Wagner Freizeit- und Bildungsangebote koordiniert. „Artcyling“ nennt Wastl das Projekt. Um Material zu bekommen, steht vor dem Gebäude der Stiftung am Ambergerweg 23 ab sofort ein Abfallbehälter für Blechdosen, Plastik-Verpackungen oder Korken – lauter Dinge, von denen die Finder glauben, dass sie es wert sind, zu neuem Leben erweckt zu werden. Nicht erwünscht ist Müll.

Die Kunstaktion soll Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen. Für die Betreuten hat sie doppelten Nutzen: Indem sie ihre Kreativität ausleben können, gewinnen sie Selbstbewusstsein. Auch deshalb, weil sie ihre Scheu verlieren, mit Materialien zu arbeiten, die ihnen fremd erscheinen.

Das Thema „Es war einmal“ ist doppeldeutig zu verstehen: Es bezieht sich auf die Märchenwelt und auf den Abfall. So hat der Kronkorken mal eine Bierflasche verschlossen, jetzt könnte er zu einem Orden oder einer Krone avancieren. Am 7. Juli um 17 Uhr sind alle interessierten Hobbykünstler bei Regens Wagner eingeladen, Dornröschen auferstehen zu lassen.

ahh