Über 2000 Einteilungen und vieles mehr
„Danke Schiri“: Michael Seidl vom SV Fahlenbach für sein ehrenamtliches Engagement geehrt

16.03.2024 | Stand 16.03.2024, 18:11 Uhr
Matthias Gabler

Ausgezeichnet: Michael Seidl (Mitte) wurde von BFV-Vizepräsident Robert Schraudner (rechts) und Walther Michl (Bezirks-Schiedsrichter-Obmann Oberbayern) geehrt.

Der bayerische Fußball-Verband ehrt jährlich im Rahmen der bundesweiten Aktion „Danke Schiri“ die Landes- und Bezirkssieger. Im Bezirk Oberbayern fiel die Wahl 2024 in der Kategorie U50 auf Michael Seidl vom SV Fahlenbach.

Seidl ist seit 17 Jahren in der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen aktiv und steht dabei nicht nur auf dem Platz, sondern fungiert auch als stellvertretender Obmann. Außerdem teilt er seit 2008 die Schiedsrichter für den Herren- und Damenbereich sowie die A- und B-Jugend ein.

„Diese Ehrung macht mich stolz. In unserem Bezirk gibt es 14 Schiedsrichtergruppen und derjenige zu sein, der ausgewählt wurde, ist schon besonders“, gibt Seidl zu und fügt augenzwinkernd noch an, dass er ja aktuell gar nicht mehr U50 sei – die Ehrung beziehe sich aber auf das Vorjahr. „Der Miche teilt über 2000 Schiedsrichter, Assistenten und Paten pro Jahr ein und hat dabei ein sicheres Gespür, wen er wo hinschicken kann. Das bedeutet einen enormen Zeitaufwand. Außerdem ist er immer wieder in sozialen Projekten engagiert. Ich kann mir keinen besseren Vize vorstellen“, lobt Obmann Wolfgang Inderwies den Geehrten, den er ohne dessen Wissen vorgeschlagen hat. Nicht zum ersten mal, aber diesmal mit Erfolg.

Zur Schiedsrichterei ist Seidl durch Zufall gekommen. „Ich hatte meine aktive Karriere beendet. Zwei Kollegen und ich haben einen Aushang für einen Neulingskurs gesehen und uns gedacht, da könnten wir doch mal mitmachen. Eigentlich konnte ich mit Schiedsrichtern nicht so viel anfangen, war als Spieler eher von der kritischen Sorte“, erzählt er. Im Gegensatz zu den beiden anderen ist er aber am Ball, oder besser gesagt an der Pfeife geblieben.

Was gefällt dem Geehrten daran, obwohl ja die Unparteiischen oft als Sündenböcke herhalten müssen? „Schiedsrichter zu sein macht mir einfach in der Gesamtheit nach wie vor sehr viel Spaß. In erster Linie gefällt mir natürlich die Spielleitung an sich. Aber auch der Austausch mit den Spielern, den Zuschauern und Trainern. Und natürlich meine Aufgaben in der Schiedsrichtergruppe“, zählt er auf, um dann anzufügen, dass positives Feedback auch schön sei. „Würde es immer nur Kritik hageln, wäre die Begeisterung natürlich irgendwann weg. Aber es klappt ja insgesamt gut, vor allem meine lange Erfahrung als Spieler hilft mir in der Beurteilung von Situationen“, erklärt er. Wenn dann wirklich mal ein Vereinsvertreter einen Tag später mit Redebedarf anrufe, dann gehöre das eben auch dazu, das komme aber eher selten vor.

Am Herzen liegt Seidl der Schiedsrichternachwuchs. Er nimmt die Jugend gerne an die Hand und möchte seine eigene Begeisterung für die Aufgabe weitergeben. Wie lange wird es den Schiedsrichter Michael Seidl noch geben? „Das Aufgabenpaket wird irgendwann kleiner werden, aber pfeifen werde ich, solange der Körper mitmacht. Bisher schaut das gut aus“, sagt er und lacht. Ein Ende ist also auch nach 17 Jahren längst nicht in Sicht.

gam