Neuburg
Schneekönigin: Ballettaufführung im Stadttheater

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 17:25 Uhr
Anni Scheuermeyer

Märchen trifft Ballett: Seit Oktober proben die Tänzerinnen und Tänzer für die Inszenierung von Hans Christian Andersens „Schneekönigin“. Foto: Scheuermeyer

Wieder einmal schicken Angela Kockers, Leiterin der Städtischen Schule für Tanztheater, und ihre Kollegin Katharina Baur ihre Tänzerinnen und Tänzer auf Reisen. Diesmal aber nicht wie üblich auf zeitgenössische Entdeckertour, sie vertiefen sich stattdessen in die Welt von Hans Christian Andersen, um das Publikum in das Märchen „Die Schneekönigin“ zu entführen.

Und dort beginnt alles mit einem Splitter. Im Prolog wird beschrieben, wie der Teufel einen Spiegel erschuf, in dem sich Gutes zu Nichts zusammenschrumpelte und alles Böse und Unschöne, das sich darin spiegelt, nur noch mehr hervortrat. Als der Teufel sich nun mit Gott messen wollte, fiel ihm seine Schöpfung aus der Hand und zerschellte auf der Erde in Abertausende Splitter. Bekam ein Mensch einen davon ins Auge oder gar ins Herz, ließ sich nichts Gutes erahnen. Und so kommt es, wie es kommen muss. Kay wird von einem Splitter getroffen, er fühlt sich zu allem Schlechten hingezogen, er verändert sich. Der Junge wendet sich von Gerda, seiner bis dahin engsten Freundin, ab. Eines Tages trifft er die Schneekönigin und verschwindet spurlos mit ihr. Im darauffolgenden Frühling macht sich Gerda schließlich auf den Weg, um ihren einst besten Freund zu suchen. Das Ballett zeigt Gerda auf ihrer Reise, durch die Natur und Jahreszeiten über Jahre hinweg. Es geht um Freundschaft, Erwachsenwerden, Entfremdung und das Wiederfinden zueinander.

Um diese „Entwicklungsgeschichte“, wie Kockers sie nennt, darzustellen, tanzen mehrere Schülerinnen die Hauptrolle Gerda. „Wir wollen ganz unterschiedliche Entwicklungsphasen der Darstellerinnen beachten“, erklärt Pädagogin Kockers. Besonders viel Wert wurde von ihr und Baur darauf gelegt, für jede Altersklasse die passende Rolle zu finden, je nach Entwicklungsgrad, Interessen und Dynamik jeder einzelnen Gruppe. Solistische Rollen werden daher fast ausschließlich von jugendlichen und erwachsenen Tänzerinnen und Tänzern dargestellt. Die mehr als 80 Schülerinnen und Schüler im Alter ab acht Jahren fühlen sich sicher in ihren Abläufen und freuen sich schon auf ihren großen Auftritt, für den sie bereits seit Oktober proben. Die Musik ist facettenreich, geht von der Renaissance über Debussy bis hin zu zeitgenössischen Komponisten wie Philip Glass oder Jörg Widmann.

Für das von Angela Kockers und Katharina Baur neu entworfene und choreografierte Tanztheater sind insgesamt drei Darbietungen geplant: Am Freitag, 3. Mai, um 18 Uhr, sowie am Samstag und Sonntag, 4. und 5. Mai, jeweils um 16 Uhr. Die letzten Tickets gibt es im Kartenvorverkauf in der Tourist-Info unter der Nummer (08431) 55 400 oder im Bücherturm unter der (08431) 55 98 30 zu kaufen.

DK