Neuburg
Obere Schanze wird zum Kunstpfad

Freilichtausstellung des Neuburger Kunstkreises nach sechs Jahren wiederbelebt

29.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:47 Uhr
Rainer Hamp

Foto: Hamp

Von Rainer Hamp

Neuburg – „Kunstwerke im Freien aufzustellen bietet andere, neue Möglichkeiten“, meint Christine Reith, die Vorsitzende des Neuburger Kunstkreises. Und so ließ der Verein eine Tradition wieder aufleben, die man vor sechs Jahren aufgeben musste. Bis dahin hatte der Kunstkreis alle zwei Jahre eine Freiluftausstellung von Neuburger Künstlern auf dem Jakobsweg zwischen Bergen und Ellenbrunn durchgeführt.

Viele Jakobswegpilger kamen immer wieder mal vorbei, um die Werke zu genießen. Nun fand man auf der Neuburger Sternschanze zwischen dem Ottheinrichturm und dem Pavillon eine neue Naturstrecke, um Kunstwerke im Freien aufzustellen. Der Weg verläuft naturnah zwischen alten Ahornbäumen auf der Verteidigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert. „Das Publikum ist hier ein anderes“, glaubt Christine Reith.

Hierher kommen Spaziergänger, Hundefreunde, Jogger und zum Kinderspielplatz und Bolzplatz auch Kinder und Jugendliche. In die Ausstellung mit einbezogen hat man auch die Felsblöcke des Gesteinslehrpfades des Neuburger Verschönerungsvereins.

Zu sehen waren am vergangenen Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr Fotografien, aber vor allem Skulpturen und Installationen, so zum Beispiel ein Metallgestell auf einem Granitblock, das eine gelandete Libelle vorstellt, im ersten Moment aber an einen auf dem Bauch liegenden Menschen erinnert.

Mit einem Bilderrahmen umgrenzt wurde etwa ein Teil eines Baumes oder am Boden stehende Schwammerl. Bemalter Stoff flatterte im Wind beziehungsweise umgrenzte den Pavillon. „Wer nicht ans Fliegen denkt, dem wachsen auch keine Flügel“, hieß es auf einem Schild, das vor einem metallenen Flügelpaar stand, durch das das Licht schien. Solche und andere Werke ließen sich bei durchwachsenem Wetter begutachten.

Ausgestellt hatten zehn Installationskünstler und eine Fotogruppe mit neun Teilnehmern. Sollte sich der Versuch bewähren, dann wird man möglicherweise zur Tradition einer alle zwei Jahre stattfindenden Ausstellung zurückkehren, versichert die Vorsitzende des Neuburger Kunstkreises. Freilich hatte man auch etwas Glück, nachdem der Vormittagsregen pünktlich vor 11 Uhr aufhörte, was bis zum späten Nachmittag durchhielt.

DK