Als Förster Hobby zum Beruf gemacht
Neuburger Stadtrat und Stiftungsvorstand Alfred Hornung feiert seinen 70. Geburtstag

26.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:30 Uhr

Alfred Hornung während seiner aktiven Zeit als Förster 2016. Fotos: DK-Archiv

Stadtrat, Stiftungsvorstand und Förster aus Leidenschaft: Alfred Hornung feiert am Montag, 27. März, seinen 70. Geburtstag. Seine große Leidenschaft ist die Natur, erzählt Alfred Hornung bei einem Besuch unserer Zeitung.

Er sei am Waldrand, mitten in der Natur, aufgewachsen. „Jeder Vogel, jeder Käfer, jede Raupe – alles hat mich interessiert als Kind“, erinnert sich der gebürtige Wemdinger. Nach seiner Schulzeit und seinem Dienst bei der Bundeswehr sei für ihn deshalb klar gewesen, dass er einen Beruf mit und in der Natur ergreifen möchte. Er studierte in Weihenstephan Forstwirtschaft. Nach mehreren Stationen bei der bayerischen Staatsforstverwaltung hat es Hornung schließlich nach Neuburg verschlagen.

„Ich wollte immer so viel wie möglich raus in den Wald“



„Ich habe mich auf die Stelle des Seminarförsters beim Studienseminar beworben“, führt er aus. Mit Erfolg: 1986 konnte der damals 33-Jährige die „begehrte Stelle“ ergattern. „Und über all die Jahre wusste ich das zu schätzen.“ Er hätte sich keine bessere Arbeitsstelle wünschen können, denn: „Die große Verwaltung der staatlichen Behörden ist mir zu viel gewesen. Ich wollte mehr Selbstständigkeit.“ Die habe er in Neuburg gefunden: „Von der Anpflanzung bis zum Holzschlag, vom Naturschutz bis zur Bewirtschaftung – ich war für alles zuständig.“ Dabei habe er stets versucht, den Anteil der Büroarbeit so gering wie möglich zu halten, lacht Hornung „Ich wollte immer so viel wie möglich raus in den Wald.“ Das habe sich auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand 2018 nicht geändert: „Wenn es die Zeit hergibt, bin ich jeden Tag in der Natur.“

Dem Studienseminar blieb Hornung weiterhin als nebenamtlicher Stiftungsvorstand erhalten. „Die Stelle habe ich vor 15 Jahren zusätzlich übernommen. Und noch gebe ich keine Ruhe“, schmunzelt er. Darüber hinaus engagiert sich Hornung politisch, seit 21 Jahren sitzt er im Neuburger Stadtrat. Auf die Frage, wie er zu dem Amt gekommen ist, meint er, dass er es selbst nicht wisse. „Es war nie geplant. Ich wurde gefragt und habe lange überlegt“, sagt er. Seine erste Kandidatur sei noch ohne Parteibuch gewesen, später ist er der CSU beigetreten. Obwohl er sich über all die Jahre über die guten Wahlergebnisse gefreut habe, sei im eins stets klar gewesen: „Ich habe es immer als Aufgabe, Pflicht und Herausforderung gesehen.“ Innerhalb des Gremiums komme es für Hornung darauf an, zusammenzuarbeiten und ein „Gemeinschaftswerk“ auf die Beine zu stellen.

Bau der zweiten Donaubrücke als „schwierigste Entscheidung“



Am wichtigsten sei es ihm, dass alle die Abstimmungsergebnisse akzeptieren, sagt Hornung. „Egal, ob man gewinnt oder verliert. Das ist die Grundlage unserer Demokratie.“ Die für ihn schwierigste Entscheidung sei die Abstimmung über den Bau einer zusätzlichen Donauquerung gewesen, wie er sagt. „Da gibt es nicht nur Ja oder Nein. Das hat mich schon beschäftigt“, erzählt er. Man müsse abwägen und alles ehrlich besprechen, fährt Hornung fort. Generell stehe Ehrlichkeit für ihn an erster Stelle.

Seine Frau Erna bestätigt das: „Ehrlichkeit ist ihm wichtig – auch wenn sie mal unangenehm ist.“ Seit nunmehr fast 45 Jahren sind Alfred und Erna Hornung verheiratet. „Und es lässt sich mit ihm aushalten“, findet Erna Hornung. Zu Hause gehe ihr Ehemann seinem Hobby, dem Kochen, nach. Künftig werde er dafür vermutlich noch mehr Zeit haben, meint Alfred Hornung. In den kommenden Jahren wolle er sich langsam, aber sicher aus dem ein oder anderen Engagement zurückziehen. Bei der Kommunalwahl 2026 will er nicht mehr antreten.

Kurzfristig steht nun erst einmal sein 70. Geburtstag an. Wobei: Eine große Feier habe er nicht geplant, sagt Hornung. „Ich feiere lieber im engsten Kreise der Familie und mit ein paar alten Schulfreunden“, meint er. Ob an seinem Ehrentag Zeit für einen ausgedehnten Waldspaziergang bleibt, sei aber dahingestellt.

DK