Gietlhausen
Kunst im Garten vom Neuburger Kulturpreisträger

Bei Franz Appel in Gietlhausen heißt es drei Tagen lang wieder „Draußen und umsonst“

14.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:18 Uhr

Diese Skulptur aus Eichenholz von Rudolf Scheuring wird in Gietlhausen ebenso zu sehen sein wie ein Gemeinschaftsbild der Mittwochs-Malgruppe von Mitgliedern des Kunstkreises.

Von Vicky Müller-Toùssa

Neuburg – Kunst ohne Schwellenangst erleben: An Fronleichnam am kommenden Donnerstag findet von 10 bis 18 Uhr wieder die Ausstellung „Draußen und umsonst“ statt. Seit 1983 stellt Franz Appel, der diese Ausstellung zusammen mit Renate Mayer, Wolfgang Frenkel und Engelbert Thöndel ins Leben gerufen hat, seinen privaten Garten in Gietlhausen mit der Hausnummer 6 dafür zur Verfügung. Wegen Corona hatte die Veranstaltung pausieren müssen.

Dieses Mal sollen den Besucherinnen und Besuchern um die 100 Exponate von insgesamt 15 verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern präsentiert werden, wie Lisa Thöndel am Samstag unserer Zeitung beim Probeaufstellen erzählte. Direkt neben dem Wald auf zirka 1500 Quadratmetern Grünfläche mit schattenspendenden Apfel- und Birnenbäumen befinden sich neben Bildern aus Acryl, Aquarellen und Ölgemälden sowie Siebdrucken auch 20 Skulpturen aus Holz, Stein oder Bronze. Von abstrakt bis gegenständlich, von Landschaftsmalerei über Surrealismus und Comiczeichnungen – die Motive der Hobbykünstler der Mittwochs-Malgruppe von Franz Appel, deren Werke zu sehen sind, sind breit gefächert. Auch eine Gemeinschaftsarbeit, die einen Vogelflug simulieren soll, und die in einem Zeitraum von sechs Wochen entstanden ist, hat ihren Platz hinter einem Apfelbaum gefunden. Es sei wichtig, auch in der Gruppe etwas zu machen, sagt Franz Appel, der Kulturpreisträger der Stadt Neuburg von 2013. Denn das stärke das Miteinander. Trotzdem, fügt er hinzu, sei jedes Bild dieser Gemeinschaftsarbeit auch individuell.

Ein Novum stellen die Fotografien von Wolfgang Frenkel dar, der nach 20 Jahren wieder mit ausstellt. Diese Kunstform war in der Reihe bisher nicht vertreten. Zum ersten Mal dabei sind die Hobbymalerin Renate Hecker sowie der Neuburger Rudolf Scheuring, der Skulpturen aus Eichenholz zeigt. Dieses seltene Eichenholz, das im Moor versunken ist und nur von Archäologen ausgegraben werden kann, sei nur über gute Beziehung zu bekommen, sagte Franz Appel. Scheuring ist es gelungen, eine mehrere 100 Jahre alte Mooreiche zu ergattern, die aufgrund ihrer Beschaffenheit sehr hart und schwierig zu verarbeiten ist.

Die Vorfreude sei, nach der corona-bedingt verschobenen Ausstellung vor zwei Jahren, besonders groß, sagte Lisa Thöndel und Renate Mayer ergänzte, dass diese Veranstaltung in der Vergangenheit an drei Tagen zwischen 800 bis 1200 Leute angelockt hat. Darauf hoffe man jetzt auch. Viele kämen mit dem Fahrrad her und nutzten die Ausstellung als Ausflugsziel. Zwei Pavillons sind im hinteren Bereich des Gartens aufgebaut, um den Besucherinnen und Besucherin Kaffee und Kuchen anbieten zu können. Mit dem Erlös und den möglichen Spenden sollen die entstandenen Unkosten abgedeckt werden. Denn schließlich müssen die Veranstalter all die Werke, die draußen aufgestellt werden, auch versichern. Was am Ende als Gewinn übrig bleibt, möchten die Künstler, so wie auch schon die Jahre zuvor, an soziale Einrichtungen spenden.

Die Ausstellung ist nicht nur an Fronleichnam geöffnet. Weitere Ausstellungstage sind Samstag und Sonntag, 18. und 19. Juni, ebenfalls von 10 bis 18 Uhr.

DK