Verpatzte sowie geglückte Generalproben en masse
Fußballklubs aus dem Altlandkreis Schrobenhausen beim Formcheck

12.03.2024 | Stand 12.03.2024, 15:21 Uhr

Der Eindruck täuscht: Zwar schaffte es Bastian Huber (2. v. l.) in dieser Szene, seinem Gegenspieler aus Zuchering zu entwischen, aber am Ende hatte er mit seinem BSV Berg im Gau doch das Nachsehen. Foto: M. Schalk

Für die meisten Fußballvereine aus dem Altlandkreis Schrobenhausen steht der Punktrundenauftakt 2024 unmittelbar bevor. So wurde am vergangenen Wochenende nochmals eifrig getestet – wobei die Generalprobe nicht überall nach Wunsch ausfiel.

SV Karlshuld - TSV Hohenwart 3:1: „Vielleicht war diese Niederlage ja ein Warnschuss zur rechten Zeit für uns“, hofft TSV-Cheftrainer Patrick Spieler. Dank Tobias Widhopf (13.) waren seine Hohenwarter sogar in Führung gegangen – um dann, nach einem Dreierpack von Alexander Libeg (27./33./ 63.), doch mit komplett leeren Händen dazustehen. „In den 90 Minuten hat bei uns einiges nicht gepasst, und das werden wir intern auch noch klar ansprechen“, erklärt Spieler: „Andererseits wissen wir, dass wir deutlich besser spielen können, als wir das nun in Karlshuld getan haben. Und wir müssen auch deutlich besser spielen, wenn wir in unserer Kreisklasse Donau/Isar II vorne dabeibleiben wollen.“

BSV Berg im Gau - SV Zuchering 1:2: Die Berg im Gauer Fußballer und positive Testspielergebnisse – das passt einfach nicht zusammen. So war das 1:2 vom Samstag bereits ihre dritte Niederlage, die sie nach der Winterpause kassierten – während auf der anderen Seite nur ein einziger Sieg (3:0 in Hohenwart) steht. Aber Nervosität oder gar Panik bricht deswegen nicht aus. „Ich gehe fest davon aus, dass wir den Hebel umlegen können, wenn es nötig ist“, so BSV-Fußballchef Wolfgang Seel. Zudem sei der Auftritt gegen den SV Zuchering nicht komplett schlecht gewesen. „In der ersten Halbzeit hatten wir alles fest im Griff, standen defensiv gut und kamen auch immer wieder zu Torgelegenheiten“, berichtet Seel. Allerdings sprang dabei nur ein Treffer heraus, erzielt durch Spielertrainer Martin Froncek per Freistoß (23.). Und dieser Berg im Gauer Chancenwucher rächte sich nach dem Seitenwechsel, als Philip Delanowski (72.) und Nico Haas (87.) das Blatt noch für die Gäste aus Zuchering wendeten. „Auf unsere Leistung aus der ersten Halbzeit können wir aufbauen, auf jene aus der zweiten Halbzeit dagegen weniger“, sagt Seel im Hinblick auf den Derbykracher bei der DJK Langenmosen am nächsten Sonntag.

SV Steingriff - SC Biberbach 3:2: „Gegen den Tabellenführer der Kreisklasse Augsburg Nordwest mussten wir richtig dagegenhalten, das war ein echter Härtetest – und wir haben ihn am Ende bestanden“, berichtet SVS-Spielertrainer Andreas Brumm zufrieden. Schon in der Trainingswoche zuvor habe sein Team ausgesprochen gut gearbeitet – und das machte sich am Sonntagnachmittag bezahlt. Schon in der ersten Halbzeit traten die Lilaweißen klar spielbestimmend auf, ließen die Kugel schön laufen und überzeugten mit so mancher sehenswerten Kombination. Bloß mit einer Pausenführung klappte es trotzdem nicht. Ein herrlicher Freistoßtreffer von Tobias Wintermayr (18.) war hierfür zu wenig, weil der SC Biberbach kurz vor dem Halbzeitpfiff ebenfalls noch durch Sebastian Sinninger einnetzte (44.). Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie sehr anschaulich – und nach Sebastian Heinzlmeiers 2:1 (55.) gelang den Gästen in Person von André Ebert erneut der Ausgleich (64.). Aber auf das dritte SVS-Tor des Tages, erzielt von Patrick Nießl per Kopf im Anschluss an einen Eckstoß (78.), fand der SCB keine passende Antwort mehr. „Jetzt darf es endlich mit den Punktspielen losgehen“, so Brumm voller Vorfreude auf das kommende Wochenende.

DJK Langenmosen - TSV Haunstetten II 1:3: „Ein bisschen mehr hätte ich mir von meiner Mannschaft schon erhofft“, gibt Alexander Langen ehrlich zu. Vor allem in Sachen Laufbereitschaft ließen die Seinen gewisse Defizite erkennen. „Aber wir hatten am Abend zuvor noch hart trainiert“, so der DJK-Spielertrainer: „Daher kam das nicht komplett überraschend.“ Ein Doppelschlag durch Adrian Greiner (22.) beziehungsweise Samed Aydin (23.) brachte die Langenmosener bereits Mitte der ersten Halbzeit auf die Verliererstraße. Nach dem 3:0 durch Ersan Özdemir (63.) war die Messe endgültig zugunsten der Gäste gelesen, daran konnte auch Tobias Stegmeirs Ehrentreffer in der 72. Minute nichts mehr ändern. „Wir hatten einen guten Test gegen ein technisch starkes sowie sehr junges Team“, fasst Langen zusammen: „An den Defiziten, die bei uns in den 90 Minuten erkennbar waren, werden wir unter der Woche nochmals vermehrt arbeiten – und dann freuen wir uns auf das Duell gegen den BSV Berg im Gau am Sonntag.“

SC Mühlried - FC Tegernbach 4:0: In der Sommervorbereitung hatte es noch ein 0:7-Debakel gegen die Elf aus Tegernbach gegeben, jetzt drehte der SCM den Spieß um. Wie das Ganze nun einzuschätzen sei? Diese Frage verbindet Ferdinand Hofmann schnell mal mit einem Achselzucken. „Aber ich glaube schon, sagen zu können, dass sich bei uns seit der Winterpause etwas getan hat“, so der Mühlrieder Co-Spielertrainer. Tatsächlich sind die Blauweißen im neuen Kalenderjahr noch ungeschlagen, und in ihren vier Testpartien 2024 kassierten sie insgesamt nur einen Gegentreffer. „Trotzdem hilft uns das alles nichts, wenn wir nicht auch am nächsten Sonntag liefern“, weiß Hofmann. Dann nämlich geht es für den SCM wieder um Punkte für den Klassenerhalt, wobei die Auswärtsaufgabe bei der DJK Stotzard richtig kernig erscheint. Kurz zurück zum letzten Vorbereitungsspiel: Die Mühlrieder Tore gegen den FC Tegernbach wurden erzielt von Nico Gumin (43.), Samuel Spielberger (57.), Oliver Gumin (67.) und Chef-Spielertrainer Sebastian Slupik (86.). „Dieser Auftritt war erneut ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Hofmann: „Trotzdem sind wir noch nicht da, wo wir hinwollen.“ Nämlich ans rettende Ufer der Kreisklasse Aichach.

SV Waidhofen - ST Scheyern II 5:4: „Der Samstag wurde bei uns zum Tag der offenen Tore, gerade in der ersten Halbzeit wurde auf beiden Seiten immer wieder fleißig zum Toreschießen eingeladen“, berichtet SVW-Coach Jürgen Filp. Prompt stand es beim Pausenpfiff schon 3:3 unentschieden – wobei die Waidhofener Treffer bis dahin auf die Konten von Tim Dischner (15.), Lukas Preschl (19.) und Kevin Hauke (27.) gegangen waren. Mit Beginn des zweiten Durchgangs kam dann Lukas Resner in das Team der Paartaler – und dem aktuell besten Goalgetter der A-Klasse Aichach reichten seine diesmal nur 45 Minuten Einsatzzeit locker aus, um einen Doppelpack zu schnüren (70./ 83.). Für die Scheyrer hingegen netzte nach dem Seitenwechsel lediglich Stefan Brandstetter ein (76.) – womit der Sieg also doch noch an den SV Waidhofen ging. „Und das sogar verdient“, wie Filp nicht unzufrieden hinzufügt.

BC Aresing - TSG Hochzoll II 8:0: In Aresing wurden am Sonntagabend schnell noch die Geschichtsbücher durchgestöbert. Die große Frage, die hierbei geklärt werden sollte: Wann war es einem BCA-Team zuletzt gelungen, acht eigene Treffer in nur einem einzigen Spiel zu erzielen? „Wir sind schließlich in der Saison 2012/ 13 fündig geworden“, vermeldet Stefan Oettl mit einem Lächeln im Gesicht: „Also vor über zehn Jahren.“ Folglich geschah am 10. März 2024 fast schon Historisches auf dem Aresinger Sportgelände. Dennoch denken die Gelb-Schwarzen nun nicht daran, den Kantersieg gegen Hochzoll II überzubewerten. „Dafür war dieser Gegner schlichtweg zu schwach“, gibt Oettl ehrlich zu. Aber andererseits, und auch damit hat der BCA-Fußballchef absolut Recht: „Acht Tore in lediglich 90 Minuten musst du erst einmal zustandebringen.“ Genauer ausgedrückt waren’s am Sonntag Daniel Müller (7.), Mathias Höß (41./44.) Simon Köthe (52.), Mathias Reisner (62.), Erik Gaßner (69.) sowie Michael Haas (73./87.), die für den aktuellen Tabellenzweiten der A-Klasse Aichach einnetzten. „Für unser Selbstvertrauen war dieser hohe Erfolg auf jeden Fall gut“, meint Oettl. Bereits am heutigen Mittwoch testen die Aresinger erneut, um 19 Uhr sind sie da beim TSV Aindling II zu Gast. „Dort werden wir es definitiv nicht mehr so leicht haben wie zuletzt gegen Hochzoll II“, weiß Oettl.

FSV Pfaffenhofen II - TSV Weilach 4:1; TSV Jetzendorf II - TSV Weilach 1:4: Die Weilacher testeten gleich zweimal innerhalb von 24 Stunden, wobei Spielertrainer Leo Solich die Niederlage in der erste Partie nicht überbewerten möchte. „In Pfaffenhofen konnten wir nur mit einem absoluten Rumpfteam antreten. Das schlug sich zwar wacker, war jedoch gegen die individuell top besetzte FSV-Vertretung komplett chancenlos“, berichtet der 27-Jährige. In Jetzendorf liefen die Weilacher dann nahezu in Bestbesetzung auf. „Und prompt zeigten wir unsere wohl beste Leistung in der gesamten Vorbereitungsphase“, freut sich Solich: „In der Offensive etwa agierten wir diesmal brutal effektiv – und somit haben wir unmittelbar vor unserem Punktrundenauftakt 2024 genau jenes gute Gefühl, das wir unbedingt haben wollten.“ Die Weilacher Torschützen beim sonntägigen 4:1-Sieg hießen Lukas Koppold (45./64.) und Neil Zorneke (55./59.), Letztgenannter hatte übrigens auch schon den Ehrentreffer der Grün-Weißen in Pfaffenhofen erzielt.

SC Rohrenfels - SV Hörzhausen 0:2: „Wir sind tatsächlich gut drauf. Aber überbewerten sollten wir das Ganze trotzdem nicht“, so SVH-Leistungsträger Jürgen Bergknapp. „Das Ganze“, das sind zwei Auswärtserfolge gegen namhafte Kreisklassisten innerhalb von nur acht Tagen – wobei die Hörzhausener in den gesamten 180 Minuten kein einziges Gegentor kassierten. Eine Woche nach dem verdienten 2:0-Triumph in Steingriff wurde diesmal Hikmet Gökarslan zum Matchwinner: Der 43-jährige Routinier schnürte bereits in der ersten Halbzeit einen Doppelpack für den SVH (14./ 45.). „Auf dem nur sehr schwer bespielbaren Platz war leider nur ein sehr zerfahrenes Duell möglich, in dem so gut wie nie ein rechter Spielfluss aufkommen wollte“, berichtet Bergknapp: „Wir standen zwar in der Defensive sehr gut – aber das war gegen die harmlosen Rohrenfelser, die nur arg ersatzgeschwächt in dieses Match gehen konnten, nicht besonders schwierig.“

TSV Unsernherrn - DJK Sandizell 2:0: Beim Tabellenvorletzten der A-Klasse Donau/Isar III schaffte es die DJK, zumindest die zweite Halbzeit ausgeglichen zu gestalten. Allerdings hatten die Platzherren schon vor dem Pausenpfiff zweimal eingenetzt – nämlich durch Daniel Cenzato (15.) und
Halil Kececi (34.).

SZ