Ingolstädter Straße in Neuburg
Die „Monsterbaustelle“ ist beendet

Nach Generalsanierung wieder frei befahrbar – Getrennte Ampelschaltungen sollen auch kommen – Schlösschenweg wird ertüchtigt

18.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:43 Uhr

Da packen die Politiker gern an: Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (links) und sein zweiter Stellvertreter Peter Segeth entfernten am Donnerstagvormittag die letzte Absperrbake von der Ingolstädter Straße, so dass der Verkehr wieder ganz normal fließen konnte. Foto: S. Hofmann

Von Sebastian Hofmann

Neuburg – Zweieinhalb schwierige Monate sind dann doch relativ schnell und vor allem ohne nennenswerte Zwischenfälle vergangenen: Seit Donnerstagvormittag ist die Ingolstädter Straße in Neuburg wieder ganz normal passierbar. Die wichtige Ein- und Ausfallroute in die Ottheinrichstadt erstrahlt nun kernsaniert. Auch die Ampelschaltung an der Kreuzung zur Monheimer Straße soll entsprechend eines Stadtratsbeschlusses angepasst werden. Der Schlösschenweg, der als Umleitung gedient hatte, wird im Herbst auf Vordermann gebracht.

Ihm falle ein Stein vom Herzen, dass diese „Monsterbaustelle“ nun beendet ist, sagte Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz vor dem Bierteufel. Das Stadtoberhaupt betonte, dass die Sanierung der Ingolstädter Straße nicht leichtfertig gewesen sei. Aber zuletzt sei der Zustand mit zahlreichen Schlaglöchern, einer nicht mehr funktionierenden Entwässerung nach Regenfällen – Pfützen seien oft tagelang stehengeblieben –, maroden Fuß- und Radwegen und unzureichender Straßenmarkierung nicht mehr hinnehmbar gewesen. Deswegen habe man bereits im Januar 2021 den Projektbeschluss gefasst, die konkrete Planung sei denn zu Beginn dieses Jahres angelaufen.

Baubeginn war am 30. Mai, größtenteils kam die beauftragte Firma Richard Schulz mit einer halbseitigen Sperre zurecht. Eine Umleitung hatte es über den Schlösschenweg gegeben, von dort seien, so Oberbürgermeister Gmehling, „gar keine Beschwerden“ gekommen, es sei hervorragend gelaufen.

Ingenieuren Alexandra Vogl, Bauleiterin für dieses Unterfangen, berichtete, dass stets etwa zehn bis zwölf Mann ihres Unternehmens im Einsatz gewesen sein, um die Baustelle zügig voranzutreiben. Bei den finalen Arbeiten am Wochenende hatte die Firma Schulz gar doppeltes Personal eingesetzt, die Deckschicht aus Asphalt konnte das Unternehmen auf der gesamten Länge von etwa 800 Metern in nur vier Stunden aufbringen. Gmehling äußerte Verständnis für Anwohner umliegender Straßen, die sich wegen ortskundiger Abkürzer durch ihr Gebiet beschwert hatten. „Das war sicher nicht ganz so einfach“, so das Stadtoberhaupt über die Vollsperre von 8. bis 18. August. Generell sei das Projekt, auch von den mehr als 40 Geschäfts- und Gewerbebetrieben in der Ingolstädter Straße, aber „relativ klaglos“ hingenommen worden, wofür sich Gmehling ausdrücklich bei den Betroffenen bedankte. Die Stadtverwaltung hofft nun, dass auch die Baustelle der Neuburger Stadtwerke, die eine Wasserleitung in der Monheimer Straße, die im Januar gebrochen war (wir berichteten), zügig abgeschlossen wird.

„Wie lang wird das jetzt halten, 30 Jahre?“, fragte Gmehling seine Fachmänner zur Nutzbarkeit der Ingolstädter Straße, bis wieder saniert werden muss. Bauamtsleiter Thomas Stemmer und Sachgebietsleiter Christoph Gastl quittierten die geschätzten drei Dekaden mit einem Nicken.

Eine weitere große Baustelle in diesem Bereich werde es, so Gmehling, erst geben, wenn es eine zweite, innerstädtische Querung über die Donau gibt – sprich: Ein bereits mehrmals diskutierter Kreisverkehr an der Kreuzung Ingolstädter/Monheimer Straße könne erst angegangen werden, wenn die Ost-Brücke umgesetzt ist. „Wir können hier nicht noch mal so lang zu machen“, sagte Gmehling.

Die vom Verkehrsausschuss des Neuburger Stadtrats beschlossene Ampelschaltung, bei der die Grünphasen von motorisiertem und nicht-motorisiertem Verkehr komplett voneinander abgetrennt werden (wir berichteten), stand am Donnerstag ebenfalls noch auf der Agenda, so dass sich Verkehrsteilnehmer für Freitag auf eine Veränderung einstellen können. „Mal schauen, wie sich’s auswirkt“, kommentierte Gmehling, der kein Freund dieser Entscheidung ist und lange Rückstaus befürchtet.

Schäden, die durch die Umleitung am Schlösschenweg entstanden sind, sollen noch im Herbst behoben werden. Wie Tiefbauamt und die Firma Schulz bestätigten, werde es sich aber um eine einfache Maßnahme handeln, bei der lediglich eine neue Deckschicht auf die Straße asphaltiert kommt. Deshalb werde man das zügig durchziehen können.

DK