Schrobenhausen
Gütesiegel für erfolgreiche Integration

Schrobenhausener Kreiskrankenhaus ausgezeichnet als beste Klinik für ausländische Pflegekräfte

18.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:43 Uhr

Die ersten fünf philippinischen Pflegefachkräfte hieß das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen willkommen – dafür organisierte Daniela Spreng (3. v. r.) eine Stadtführung für (v. l.) Eugene Perez, Zenith Antipatia, Marites Malate, Jerec Lapizar und Lesley Tan. Sie sind bereits seit eineinhalb Jahren am Kreiskrankenhaus tätig und haben diesen Sommer ihren Arbeitgeber für die Auszeichnung „Best Places to Work for international Nurses in Germany“ vorgeschlagen. Foto: Kreiskrankenhaus Schrobenhausen

Schrobenhausen – Die ersten fünf philippinischen Pflegefachkräfte hat das Schrobenhausener Kreiskrankenhaus im April vergangenen Jahres begrüßt. Der Fachkräftemangel machte es notwendig, die Fachkräfte, die in ihrem Heimatland einen Universitätsabschluss gemacht haben, über eine Agentur anzusprechen. Für ihre erfolgreiche Integration wurde das Kreiskrankenhaus nun als eine von bundesweit nur sechs Kliniken ausgezeichnet. Und zwar als bestes Krankenhaus für ausländische Pflegekräfte.

Der bairische Dialekt ist nicht immer leicht zu verstehen

„Unsere philippinischen Kollegen unterstützen uns enorm“, erklärt die Pflegedienstleiterin Isabella Fischer. Die drei Frauen und zwei Männer kamen bereits mit einer vollen Anerkennung nach Schrobenhausen. Das bedeutet, dass sie bereits ab Tag eins als examinierte Pflegefachkräfte tätig werden durften. „Wir haben aber trotzdem dafür gesorgt, dass sie anfänglich immer eine Kollegin oder einen Kollegen bei sich hatten, bis sie selbst gesagt haben, dass sie keine Unterstützung mehr benötigen. Denn trotz guter Deutschkenntnisse ist der oberbayerische Dialekt teilweise nicht so leicht zu verstehen“, lacht Fischer.

Für eine kleine Klinik wie die in Schrobenhausen war die Ankunft der philippinischen Fachkräfte ein kleines Abenteuer. Wie sollte die Ankunft geplant werden? Welche Erwartungen haben die neuen Kolleginnen und Kollegen? Das waren Fragen, die intern vielfach diskutiert wurden. Glücklicherweise brachte Isabella Fischer Erfahrungen bei der Integration von ausländischen Fachkräften mit. Dennoch waren mehrere Abteilungen mit dem Unterfangen beschäftigt: von der Personalabteilung, die den Wohnraum und Möbel organisierte, über die Haustechnik, die das Haus liebevoll renovierte bis hin zur Marketingleitung, die dank Auslandserfahrungen mit ihren Englischkenntnissen aushalf.

Isabella Fischer begleitete die neuen Kolleginnen und Kollegen bei Behördengängen, bei der Kontoeröffnung und beim Abschließen des Handyvertrags. „So ein Start in einem fremden Land ist nicht einfach. Da wollten wir so viel wie möglich unterstützen, damit sie sich schnell einleben und sich wohlfühlen“, sagt die Pflegedienstleiterin.

Doch damit war der Integrationsprozess noch nicht abgeschlossen. Es folgte ein eigener Willkommenstag, bei dem die neuen Kollegen in die relevanten Fachbereiche eingewiesen wurden. Der Betriebsrat bot eine ausführliche Hausführung an und schließlich gab es ein Frühstück, bei dem man im gemütlichen Rahmen über die ersten Eindrücke sprechen konnte. „Um die Deutschkenntnisse der fünf noch weiter zu festigen, boten wir einen zusätzlichen Deutschkurs an“, ergänzt Fischer.

Familiärer und wertschätzender Umgang

Die Anstrengungen scheinen sich gelohnt zu haben. Laut Isabella Fischer liegt das auch daran, dass es in der Klinik einen sehr familiären und wertschätzenden Umgang gibt: „Ich bin selbst an den Flughafen gefahren und habe die neuen Kollegen dort abgeholt. Alle haben meine Handynummer, damit sie mich im Notfall kontaktieren können. Auch die Kollegen auf Station sowie die Stationsleitungen sind sehr motiviert, die Neuen gut aufzunehmen. Wir sind alle dankbar, dass sie da sind und einen hervorragenden Job machen.“

SZ