Neuburg
Ausbildungsmesse ist gut besucht

„A-Zu-Bi!“: Breites Angebot und interessierte Besucher stimmen Veranstalter in Neuburg zufrieden

09.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:47 Uhr
Ralf Schmitt

Schon kurz nach Öffnung war die Messe gut besucht. Foto: Schmitt

Von Ralf Schmitt

Neuburg – Die regionale Ausbildungsmesse „A-Zu-Bi!“ lockte am Samstag mehrere tausend Besucher in die Parkhalle in Neuburg. Veranstalter und Aussteller zeigten sich gleichermaßen zufrieden.

„Deine Ausbildung! Deine Zukunft!“ Unter diesem Motto stand die mittlerweile 16. Auflage der Erfolgsveranstaltung, die zu den führenden Ausbildungsmessen im gesamten mittelbayerischen Raum zählt. 64 Aussteller boten 148 Berufsausbildungen und 45 Studiengänge an. Zielgruppe waren Schülerinnen und Schüler, die in den kommenden ein bis zwei Jahren ins Berufsleben starten oder eine Weiterbildung anstreben.

Gleich nach Öffnung begannen sich die Ausstellungsräume gut zu füllen. Zu Beginn des Presserundgangs eine Stunde später betitelte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) den Ansturm mehr als bildlich mit „Es brummt!“. Der erste Weg führte den Rathauschef, Stadtrat Klaus Babel (FW), Pressesprecher Bernhard Mahler und Stadtmarketing-Geschäftsführer Michael Regnet an den Stand der Firma Polytan aus Burgheim, weltweit agierender Hersteller von modernen Laufbahnen, Allwetterplätzen, Fallschutz- und Kunstrasensystemen. Für das Unternehmen war es das erste Engagement bei dieser Messe. Die Firma bietet Ausbildungsmöglichkeiten in den Berufen Land- und Baumaschinenmechatroniker, Industriekaufmann und Fachinformatiker für Systemintegration an.

Ebenfalls ein Neuling auf der „A-Zu-Bi!“ ist das Unternehmen Treffler aus Echsheim. In den Sparten Auftragsfertigung, Mühlen- und Agrartechnik bietet es vier Ausbildungsgänge. Als Aussteller war die Firma begeistert von dem Interesse und den fundierten Fragen der jugendlichen Besucher. „Wir hatten in der ersten Stunde schon mehr gute Gespräche als während unserer ganzen letzten Messe“, informierte hier Carina Buchhart.

Außergewöhnliche Werbung macht Sarah Pardy für ihren Betrieb BilTech. Der Oberhausener Softwarehersteller stellte sich ebenfalls erstmals vor. „Ich bin sehr glücklich bei BilTech. Etwas Besseres hätte mir nicht passieren können“, pries die 24-Jährige ihren Arbeitgeber. Solche klaren Aussagen lockten das Publikum.

Unter den interessierten Gästen waren auch Emilia (14) und Leon Möbius (16). Die beiden Jugendlichen waren mit ihren Eltern gekommen und hatten bereits konkrete Vorstellungen. Leon will nach dem Gymnasium studieren und holte sich Informationen ein, die in diese Richtung gehen. Seine Schwester Emilia war an einem Praktikum interessiert. „In erster Linie etwas Handwerkliches, gerne aber auch einen Job im Büro“, zeigte sich die junge Dame vielseitig.

Valentina Berneisch (14) und ihre 15-jährige Freundin Martina Klink wissen beide schon genau, wie es beruflich für sie aussehen soll. „Ich möchte Erzieherin werden“, so Valentina. „Und ich Bankkauffrau“, sagte Martina überzeugt. Jasmin Siegl ist als gelernte Hotelfachfrau und bei „Zu Müllers“ in der Gastronomie tätig. Die Liebe zu diesem Beruf klang aus ihren Worten heraus. „Ich arbeite schon elf Jahre in der Gastro und kann mir nichts Schöneres vorstellen. Ich brauche keine Zeitung und keinen Fernseher. An unserem täglichem Stammtisch erfahre ich alle Neuigkeiten sofort“, erklärt sie ihre Berufsbegeisterung lachend . Ihre Chefin Claudia Felbermaier sagte zu den Arbeitszeiten in der Branche: „Da sollte man schon flexibel sein, aber man ist es auch. Das heißt, man kann zum Beispiel Ausflüge machen oder Veranstaltungen besuchen, wenn andere arbeiten müssen. Auch nötige Behördengänge sind so kein Problem.“

Zufrieden mit dem Ergebnis ihres Messeauftritts war auch Optikerin Annkathrin Hempelmann am Stand von Fielmann: „Heute waren schon sehr viele junge Menschen hier und hatten Fragen zu unserem vielseitigen Beruf.“ Was ihrer Ansicht nach nicht uninteressant sein dürfte, ist die Übernahmegarantie nach bestandener Lehrzeit in einer der Firmenfilialen.

Bäckermeister Maximilian Schlegl, Chef des Neuburger Familienbetriebs in der fünften Generation, hat zur Zeit 15 Auszubildende in drei Bereichen. „Im vergangenen Jahr haben wir nach dieser Messe acht Praktika durchgeführt. Heuer ist das Interesse ähnlich groß“, resümierte er zufrieden.

Von der ersten Messe an mit dabei ist Gerhard Schmid von der Firma Bauer aus Schrobenhausen. Er sieht ein Problem im immer größer werdenden Mangel an Fachkräften. „Die weiterführenden Schulen entziehen uns sehr viel wichtiges Potenzial. Es muss doch nicht jeder Bachelor oder Master werden. Wir brauchen auch junge Menschen in Handwerksberufen“, erklärte Schmid fast leidenschaftlich.

Ein paar Meter weiter war Uwe Waldenmaier, Ausbilder bei Railmaint, gerade im Gespräch. Seine Ausbildungswerkstatt genießt den Ruf einer Kaderschmiede. Von den anderen Railmaint-Standorten wird die Oberhausener Zweigstelle sogar als „Diamantenschmiede“ bezeichnet. „Ein Diamant wird solange geschliffen, bis er perfekt ist“, erklärte Waldenmaier mit Hinweis auf die hohen Auszeichnungen, die seine Lehrlinge in den vergangenen Jahren regelmäßig erhalten haben.

Maximilian Schmid, der als gutes Beispiel gleich neben Waldenmaier stand, hatte 2010 als Realschüler eine Lehre zum Konstruktionsmechaniker bei Railmaint abgeschlossen. Es folgte die Weiterbildung zum Schweißtechniker. Bachelor und Master sowie der Schweißfachingenieur schlossen sich an. Heute ist Schmid Produktionsleiter und stellvertretender Werksleiter in Oberhausen. „Ein schönes Beispiel, wie man auch über den zweiten Bildungsweg Karriere machen kann“, fasste Waldenmaier dessen Erfolgsgeschichte zusammen.

Als Erfolg sieht auch Bernhard Mahler die Messe. „Wir haben mit mehreren tausend Besuchern wieder ein ‚Vor-Corona-Niveau‘ erreicht“, so der Pressesprecher zufrieden. Franziska Kober vom Stadtmarketing fand es erfreulich, dass mehr Bewerbungen von Ausstellern als zur Verfügung stehende Plätze eingegangen waren. „Das macht mich auch für kommende Veranstaltungen dieser Art zuversichtlich“, so die für die Messe verantwortliche Eventmanagerin. Neben ihr stand die Auszubildende Emelie Kopischke. „Ich habe meine Lehrstelle beim Stadtmarketing bei der „A-Zu-Bi!“ vor zwei Jahren gefunden“, rundete sie die Erfolgsmesse gelungen ab.

DK