Schrobenhausen
Anschauen, was das Umland braucht

<DK-XY_trifft>VERKEHRSENTWICKLUNGSPLAN: </DK-XY_trifft>CSU hat sich mit Nachbargemeinden getroffen

21.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:42 Uhr

Auch für die Feuerwehr ist das ein vertrautes Bild: Das Gritscheneck zu überwinden, ist nicht selten eine zeitraubende Herausforderung. Die Schrobenhausener CSU sieht nach Gesprächen mit Umlandgemeinden beide Schrobenhausener Ortsdurchfahrten als problematisch an. Die Frage ist nun, wie sich das im VEP niederschlägt. Foto: M. Schalk (Archiv)

Der Countdown läuft: Am Dienstag, 29. November, steht der nächste große Schritt auf dem Weg zum Schrobenhausener Verkehrsentwicklungsplan an, denn der Stadtrat wird in einer Sondersitzung festlegen, welche der vom Verkehrsplaner vorgeschlagenen Maßnahmen in welcher Reihenfolge umgesetzt werden sollen.

Die Stadtratsfraktionen waren aufgefordert, aus einem Paket von rund 300 Vorschlägen diejenigen herauszufiltern, die nötig, sinnvoll und machbar erscheinen. Bei der Schrobenhausener CSU ging man sogar noch einen Schritt weiter. „Wir haben uns im Vorfeld mit den Umlandbürgermeistern getroffen“, berichtet Fraktionschef Matthias Reisner, „denn grundsätzlich gilt, dass wir uns als Mittelzentrum verkehrlich auch für unser Umland attraktiv aufstellen müssen.“ Die Erwartungshaltungen der umliegenden Gemeinden sei sehr eindeutig: „Das Umland nimmt die Stadt Schrobenhausen sehr wohl als starkes Mittelzentrum wahr, allerdings wird die Stadt politisch dieser Erwartung nicht gerecht.“

Gerade deshalb habe man sich bei der CSU auch sehr über die Tagesordnung der Klausurtagung gewundert, zu der Bürgermeister Harald Reisner vor kurzem eingeladen hatte. „Wir hätten erwartet, dass dort zukunftsorientierte Fragen diskutiert werden“, sagt Reisner. „Statt über Verkehrspolitik haben wir uns aber stundenlang mit einem eventuellen Blackout beschäftigt“, stellt der CSU-Ortsvorsitzende Andy Vogl dazu ergänzend fest. Die umliegenden Gemeinden hatten solche Themen in den normalen öffentlichen Sitzungen bearbeitet.

Apropos Umlandgemeinden: „Wir haben unsere Priorisierung darauf abgestimmt, dass sie sich auch positiv auf unser Umland auswirkt“, betont Matthias Reisner, „nur so kann ein gutes Zusammenspiel funktionieren und Schrobenhausen wird, zumindest verkehrlich, hier seinem Anspruch gerechter.“

Entsprechend plädiert die CSU Schrobenhausen weiterhin für die Südwesttangente, „um vor allem langfristig den Schwerlastverkehr aus der Innenstadt zu bringen“. Denn: Die CSU findet die heutige Situation der Ortsdurchfahrt durch Schrobenhausen, sowohl am Gritscheneck, als auch in Mühlried höchst problematisch. Beide seien „in solch erheblichem Maß unerträglich, dass eine weitere Verschlechterung nicht hingenommen werden kann“, wie sie in ihrer Stellungnahme mitteilt. Und die Prognosen gehen nach jetzigem Stand in den nächsten Jahren eher von noch mehr Verkehr aus statt von weniger. Folge: Zumindest der Schwerlastverkehr muss raus aus der Stadt.

Das aber geht nur über eine Umgehungsstraße, und die beißt sich natürlich mit dem Kernziel des Verkehrsentwicklungsplans, der ja Klimafragen in den Blickpunkt rückt. Die CSU steht, wie Matthias Reisner mitteilt, absolut dazu, dass das Hauptaugenmerk auf diesem Aspekt, also auf der global nötigen CO2-Reduktion, liegt, weist aber darauf hin, dass die Stadt ihrer Rolle als Mittelzentrum gerecht werden müsse.

„Wir sind uns bewusst, dass der Weg zur Realisierung der Südwesttangente weiter steinig sein wird“, betont Matthias Reisner, „da die Gegner der Trasse mit den Umweltverbänden extrem finanzkräftige Partner haben und so in der Lage sind, die Umsetzung möglichst lange zu verzögern.“ Das dürfe aber „nicht daran hindern, das Richtige zu verfolgen.“ Wobei die CSU die grundsätzlichen Ziele der Initiative „Rettet das Goachat“ absolut teilt, wie Matthias Reisner betont. Das „sehr große Gebiet des Goachat und die alte Paar“ seien unbedingt zu schützen. Schutzmaßnahmen sollten aber kein Mittel zur Verhinderung von nötigen Maßnahmen zur Stadtentwicklung sein. Reisner: „Wir stellen neben den Erhalt des Goachats auch die weiteren Stadtentwicklungsparameter: Lebensqualität der Anlieger an den vielbefahrenen Straßen. Oder: Wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit und Entwicklungsfähigkeit der Stadt und ihrer Wirtschaft“

Ziel der CSU sei es, „diese Aspekte miteinander in Einklang zu bringen und die Interessen austarieren, statt einseitig einer Richtung allein den Vorzug zu geben“. Das wäre dann für Matthias Reisner „verantwortungsbewusste Politik für alle Bürger in unserer Stadt.“

Die CSU zeigt sich in großer Sorge, dass solche Aspekte in der Diskussion untergehen, wegen der vorrangigen Ausrichtung auf den Klimaschutz. Dem müsse man natürlich ebenfalls gerecht werden, betonen Matthias Reisner und die CSU, die deshalb die Umsetzung zahlreicher Maßnahmen, die für den Fahrradverkehr, die Fußgänger und den ruhenden Verkehr vom Städteplaner vorgeschlagen wurden.

SZ