Steinsdorf
Lotsen durch den Vorschriften-Dschungel

Fachfrauen informieren über Hilfsangebote für pflegende Familienangehörige

06.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:36 Uhr

Carmen Albrecht vom Pflegestützpunkt Eichstätt und Sandra Lenz vom Verein Würde im Alter (von links) beantworteten viele Fragen der Besucher, organisiert hatte die Veranstaltung Marktrat Hans Kuffer. Foto: Schmied

Jede Menge Informationen rund um die Pflege hat es bei einer Infoveranstaltung am Mittwochabend im Steinsdorfer Dorfgemeinschaftshaus gegeben. CSU und parteilose Wähler hatten dazu eingeladen.

Mit Sandra Lenz von der Fachstelle für pflegende Angehörige des Landkreises Eichstätt und Carmen Albrecht vom Pflegestützpunkt Eichstätt konnte Marktrat Hans Kuffer (CSU) zwei kompetente Fachfrauen begrüßen. Beide standen nach ihrem Kurzvortrag für die die Fragen der gut 30 Besucher und Besucherinnen zur Verfügung. Sandra Lenz vom Verein Würde im Alter aus Hagenhill machte in ihrem Eingangsstatement deutlich, dass von den derzeit rund fünf Millionen Pflegebedürftigen über 80 Prozent zu Hause von Familienangehörigen und ambulanten Pflegediensten versorgt werden.

Die Fachstelle für pflegende Angehörige und pflegebedürftige Menschen unterstützt dabei durch psychosoziale Beratung, längerfristige Begleitung sowie mit Angeboten zur Hilfe im Alltag. Die Beratung ist vertraulich und kostenlos. Sie kann telefonisch, in der Fachstelle oder durch Hausbesuche erfolgen.

Ein wichtiger Schwerpunkt ist dabei die Klärung von Leistungsansprüchen. Auch Fragen zur Begutachtung für die Einstufung in einen Pflegegrad, zum Krankheitsbild Demenz, zu Hilfsmitteln und Wohnraumanpassung gehören zum Beratungsumfang. Auch für den Pflegenden gibt es ein breites Angebot an Entlastungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch Hilfsangebote des Ambulanten Pflegediensts oder die Unterstützung bei der Antragstellung und bei Widersprüchen. Um Pflegegeld zu bekommen, müssen halb- oder vierteljährlich Beratungsbesuche stattfinden. Zur Unterstützung im Alltag gehören Einzelbetreuung im häuslichen Bereich, Gruppenbetreuung im Café Vergissmeinnicht oder der Austausch in der Angehörigengruppe. Alltagsbegleitung und haushaltsnahe Dienstleistungen runden das Angebot ab mit dem Ziel, die zu Pflegenden möglichst lange in der eigenen Wohnung zu versorgen.

Für diese Aufgaben stehen im Verein Würde im Alter ein Helferkreis aus 22 Ehrenamtlichen, für die haushaltsnahen Dienstleistung zwei Angestellte und für die Beratungsbesuche ebenfalls zwei Angestellte zur Verfügung.

Der Pflegestützpunkt des Landkreises Eichstätt wurde, so Carmen Albrecht im zweiten Vortrag des Abends, am 1. April 2021 eröffnet. Träger ist der Landkreis Eichstätt, gefördert wird er vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Auch hier steht die umfassende kostenfreie Beratung aus einer Hand im Fokus. „Wir sind der Lotsendienst durch den Dschungel von Vorschriften und Fördermöglichkeiten“, so Albrecht. „Und wir kennen alle regionalen Unterstützungsangebote.“ Im Landkreis gibt es 13 stationäre Seniorenheime mit theoretisch 900 Plätzen, wobei Personalengpässe nur 80 Prozent Belegung zulassen. Weiterhin gehören eine ambulante betreute Wohngemeinschaft und viele ambulante Pflegedienste sowie neun Tagespflegeeinrichtungen und eine Intensivpflegeeinrichtung zum Betreuungsgebiet des Pflegestützpunktes. Beim Pflegestützpunkt gibt es Antworten auf viele Fragen, zum Beispiel an wen man sich wenden kann, welche finanziellen Belastungen zu erwarten sind oder auch wie man einen Pflegeplatz findet. Unter Telefon (08421) 70560 gibt es umfassende Antworten für Pflegebedürftige und Angehörige.

Im Anschluss standen die Referentinnen für Fragen zur Verfügung. Wie hoch ist der Eigenbeitrag bei einem Heimplatz? Spielt dabei die Pflegestufe eine Rolle? Wie kann ich eine Kurzzeitpflege buchen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Zuschauerinteresses.

ied