BayernHeim baut am Blumenberg
Freistaat kauft sechs Parzellen für geförderten Wohnraum in Eichstätt

20.10.2023 | Stand 20.10.2023, 18:10 Uhr

Sechs Parzellen im Baugebiet Blumenberg-West (gelbe Markierung) hat die Stadt Eichstätt an die BayernHeim GmbH des Freistaates verkauft. Dort soll geförderter Wohnraum entstehen. Wie viel, das ist derzeit aber noch offen. Foto: Hager

2018 gegründet, ist die BayernHeim GmbH unterwegs, um sozialen Wohnraum im Freistaat zu errichten. Die Wohnungsbaugesellschaft des Freistaates geht nun auch in Eichstätt mit einem Großprojekt an den Start. Die Notarverträge für die Grundstücke im Baugebiet Blumenberg-West sind jetzt unterschrieben.



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Die 10.000 Wohnungen, die Ministerpräsident Markus Söder nach der Landtagswahl 2018 versprochen hatte, bringt die BayernHeim mit dem Angebot in Eichstätt allerdings nicht voll. Die Wohnungsbaugesellschaft hat auf dem Blumenberg sechs Parzellen entlang der Kinderdorfstraße erworben. Dort will sie Wohnungen für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen errichten.

Alles unter dem Aspekt des geförderten Wohnraums – also mit sozialverträglichen Mieten. Der letzte große Wurf in dieser Hinsicht liegt in Eichstätt bereits schon wieder zwei Jahre zurück: Damals hatte die städtische WoBau 30 Wohnungen in der Eichendorffstraße errichtet. Insgesamt gehören der Stadt-Wohnungsbaugesellschaft 216 Wohnungen, 30 davon im Modell der sogenannten einkommensorientierten Förderung.

Geschosswohnungsbau, also Mehrparteienhäuser mit einzelnen Wohnungen, vorgesehen



Die Parzellen entlang der Kinderdorfstraße waren von Beginn der Planungen an für einen sogenannten Geschosswohnungsbau, also Mehrparteienhäuser mit einzelnen Wohnungen, vorgesehen. Im Zuge der Vermarktung waren die BayernHeim und die Stadt Eichstätt, auch auf Vermittlung von CSU-Landtagsabgeordneter Tanja Schorer-Dremel, in Verhandlungen eingetreten. Jetzt sind die Kaufverträge unterschrieben worden. Die Grundstücke selbst haben jedes über 1000 Quadratmeter, insgesamt handelt es sich nach Angaben der Stadt um eine Gesamtfläche von etwa 8000 Quadratmetern.

Wie viele Wohnungen man in Eichstätt genau bauen kann beziehungsweise will, ist derzeit noch offen. Dazu befinde man sich in einem zu frühen Stadium der Planungen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Stadt Eichstätt und der BayernHeim. Deren Geschäftsführer Ralph Büchele betonte zur Bekanntgabe des Vertrags: „Verfügbarkeit von Wohnraum ist ein wesentlicher Standortvorteil. Wir freuen uns hierzu einen relevanten Beitrag für Eichstätt zu leisten.“ Man wolle Wohnraum schaffen, der „bezahlbar, wirtschaftlich und ökologisch ist“, so Büchele.

Oberbürgermeister: „Ein wirklich großer Wurf für die Stadt Eichstätt.“



Eichstätts Oberbürgermeister Josef Grienberger (CSU) zeigte sich angesichts des abgeschlossenen Verkaufs glücklich: „Das ist in gleich mehrfacher Hinsicht ein wirklich großer Wurf für die Stadt Eichstätt.“ Zum einen spreche man von einem der größten Bauvorhaben im einkommensgebundenen Wohnungsbau in der Geschichte der Stadt Eichstätt und der gesamten Region. Damit schaffe die BayernHeim „massiv modernen und attraktiven Wohnraum in guter Lage für die Menschen unserer Stadt“.

Grienberger zeigte sich überzeugt, dass das den Wohnungsmarkt in Eichstätt vor allem für Menschen mit geringeren Einkommen entlasten werde. Er stimmte Büchele zu: „Das wird auch ein immenser Standortvorteil für unsere Stadt, wenn Arbeitnehmer auf einem sehr umkämpften Arbeitsmarkt zum Beispiel in der Pflege oder in sozialen Berufen bei uns günstigen, familienfreundlichen und qualitativ hochwertigen Wohnraum finden.“

Zum anderen sei der Verkauf an die BayernHeim einer der monetär größten Grundstücksverkäufe der Stadt Eichstätt – und das in einer „wirtschaftlich schwierigen Zeit“, unterstrich der Oberbürgermeister. Und zu guter Letzt „zeigt die BayernHeim GmbH mit ihrem Investment, dass sie nicht nur an den Standort Eichstätt, sondern auch an die Planung des Baugebiets Blumenberg-West glaubt“. Somit beweise man, dass das Konzept, stadtnah, verdichtet und damit auch ressourcenschonend Raum für Wohneigentum zu schaffen, überzeugt.“

Von 84 Einfamilien- und Doppelhausgrundstücken inzwischen 20 verkauft



Im Baugebiet Blumenberg-West sind von den 84 Einfamilien- und Doppelhausgrundstücken nach Angaben der Stadt inzwischen 20 verkauft, auf einigen wird auch schon fleißig gebaut. Wie Stadtsprecherin Sophie Schmidt erklärte, wolle man Anfang 2024 eine zweite Vergaberunde für die Grundstücke machen. Interessierte könnten sich bereits dafür unverbindlich vormerken lassen. Das Baugebiet selbst soll Wohnraum für bis zu 1000 Menschen bieten.

EK