Mit welchem Monats-Einkommen gilt man in Deutschland als arm? Und wie viel braucht es, um zu den oberen zehn Prozent zu gehören? Das untersuchte das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW). Ein interaktiver Rechner zeigt, wo man selbst steht.
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Während die Frage, wer als reich gilt, oft für Diskussionen sorgt, lässt sich der Schwellenwert zu den einkommensreichsten zehn Prozent sehr gut beziffern. Demnach gehört ein Single ab einem monatlichen Nettoeinkommen von rund 3400 Euro zum reichsten Zehntel in seiner Vergleichsgruppe. Bei Paaren mit zwei Kindern liegt die Grenze bei 7708 Euro Haushaltsnettoeinkommen.
Zu den ärmsten zehn Prozent gehören Singles mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 817 Euro. Paare mit zwei Kindern liegen mit einem Einkommen von insgesamt unter 2427 Euro im Monat im Bereich der ärmsten zehn Prozent.
Das zählt alles zur Einkommensberechnung:
Mit Einkommen ist dabei laut IW nicht nur das Gehalt gemeint, Es umfasst die Bruttoeinkommen aller Haushaltsmitglieder abzüglich der Sozialversicherungsbeiträge und direkter Steuern wie der Einkommensteuer. Zum Einkommen zählen Löhne, Einkommen aus selbstständiger Arbeit, Zinsen, Mieteinnahmen, Renten und staatliche Transferleistungen wie beispielsweise Arbeitslosen- und Kindergeld. Zudem wird bei Eigentümerhaushalten der monatliche Nettomietwert des selbstgenutzten Wohneigentums als zusätzlicher Einkommensbestandteil berücksichtigt.
Mit diesem interaktiven Rechner sehen Sie, wo sie einkommensmäßig im Vergleich stehen:
Die Berechnungen basieren auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Das SOEP ist eine seit 1984 durchgeführte repräsentative Wiederholungsbefragung in Deutschland von aktuell rund 35.000 Personen aus knapp 20.000 Haushalten. Aktuell sind die SOEP-Daten bis zum Jahr 2020 verfügbar, wobei sich die Einkommen – entgegen der sozio-demografischen Merkmale – auf das jeweilige Vorjahr beziehen, also 2019. Da hier die Einkommensverteilung im Vordergrund steht, beziehen sich die Jahreszahlen in der Grafik also auf das Jahr 2019.
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