Kreisliga 1 Donau/Isar
TV Münchsmünster kann den Sekt kaltstellen – Kellerkind Türkisch SV Ingolstadt wahrt mit 2:0 Chance

22.04.2024 | Stand 22.04.2024, 16:10 Uhr
Julian Schweizer

Er erwischte einen Sahnetag: Matthias Weinzierl (rechts) erzielte beim 3:0-Auswärtssieg seines SV Hundszell beim SV Lippertshofen alle drei Treffer. In dieser Szene kommt Gegenspieler Taavi Hoffmann (links) zu spät. Foto: Meyer

In der Kreisliga 1 Donau/Isar darf sich Aufsteiger TV Münchsmünster nach dem verdienten 2:0-Heimerfolg gegen den SV Karlskron über Platz vier und den nun schon fast sicheren Klassenerhalt freuen. Für Mitaufsteiger und Schlusslicht SV Lippertshofen wird es nach der deutlichen Niederlage gegen den SV Hundszell immer enger.

Zumindest im Kampf um den Abstiegs-Relegationsrang mischt der Türkisch SV Ingolstadt nach dem Sieg gegen den TSV Oberhaunstadt wieder mit. Von den beiden Topteams spielte nur der FC Gerolfing, die Partie des FC Fatih Ingolstadt beim SV Kasing fiel witterungsbedingt aus.

Türkisch SV Ingolstadt - TSV Oberhaunstadt 2:0 (0:0): Im elften Anlauf gelang Türkisch der wichtige zweite Heimerfolg. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt nur noch drei Zähler. „Wir haben taktisch gut agiert und alles gegeben“, lobte Abteilungsleiter Ertugrul Topcu die Mannschaft. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase erspielten sich die Hausherren zwei gute Chancen zur Führung, ließen diese aber noch ungenutzt. Zu Beginn der zweiten Hälfte machte es Mertcan Gürses besser, als er nach starker Vorarbeit von Nikita Müller genau richtig stand (53.). Rund 20 Minuten vor dem Ende behielt Baha Asici nach einer Einzelaktion die Übersicht und Enis Kuqanaj vollstreckte im Eins-gegen-Eins gegen den Gästeschlussmann (69.) zum entscheidenden 2:0. Der Blick von Topcu ging gleich wieder nach vorne: „Wir bleiben dran. Das Spiel nächste Woche in Sandersdorf wird sicher eine Herausforderung, aber wir werden weiterkämpfen“, versicherte er. Bei den Gästen ist nach zuletzt fünf Niederlagen der Wurm drin. „Das 0:1 hat uns nach den letzten Wochen das Genick gebrochen. Wir konnten keine Antwort mehr finden“, erklärte TSV-Kapitän Simon Bellinghausen und fügte hinzu: „Unter dem Strich geht der Sieg für Türkisch in Ordnung. Wir müssen uns in den nächsten Spielen steigern.“

Wie wichtig der knappe Heimerfolg für die Mindelstettener war, brachte Abteilungsleiter Christian Wambach zum Ausdruck: „Es war ein dreckiger, aber immens wichtiger Sieg.“ Der FCM vergrößerte seinen Vorsprung vor den Relegationsplätzen damit auf vier Zähler. Den viel umjubelten Siegtreffer in der Schlussviertelstunde erzielte Moritz Liedl, als er sich geschickt durchsetzte und das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drückte (78.). „Moritz hat uns heute mit seiner Bude die drei Punkte gerettet“, hatte Wambach ein Sonderlob übrig. In einer ansonsten sehr chancenarmen Partie hatte Simon Wolfsfellner die Menninger zunächst in Führung gebracht (63.). „Wir haben bis ins letzte Drittel gut kombiniert, dann aber zu viele Fehler gemacht“, meinte SVM-Trainer Dejan Micic. Nach dem Rückstand erhöhten die Hausherren den Druck, belohnten sich zehn Minuten später durch den verwandelten Foulelfmeter von Stefan Liebler mit dem 1:1-Ausgleich (73.), ehe Liedl schließlich auch noch der Siegtreffer für die Hausherren gelang. „Nach der Führung hatten wir das Glück auf unserer Seite“, gab Wambach zu. So retteten Jonas Schoberer und Michael Schneider kurz vor dem Ende noch jeweils kurz vor der eigenen Torlinie. Gästetrainer Micic richtete den Blick nach vorne: „Ich bin optimistisch, dass wir die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen werden.“
FC Gerolfing - FC Sandersdorf 6:0 (3:0): Mit der vollen Punkteausbeute aus den vergangenen sechs Spielen bei einem Torverhältnis von 25:3 läuft es beim FCG wie am Schnürchen. Gegen den Gast aus Sandersdorf machten die Mannen um Spielertrainer Stefan Hoffmann gar das halbe Dutzend voll. „Ich bin mit unserem Auftritt sehr zufrieden. Wir konnten alles umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten“, lobte Hoffmann und hob dabei vor allem das gute Kurzpassspiel und das Spieltempo hervor. Die Sandersdorfer, bei denen Spielertrainer Patrick Mack seinen Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert hat, warten seit fünf Spielen auf einen Erfolg und benötigen angesichts von sieben Zählern Vorsprung und noch vier ausstehenden Spielen für den Klassenerhalt sicher noch den einen oder anderen Punkt. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde war der Bann gebrochen und Lukas Achhammer traf aus spitzem Winkel ins kurze Eck (18.). Nur vier Minuten später war es Spielertrainer Hoffmann, der einen Freistoß aus 23 Metern Torentfernung ins Kreuzeck schlug (22.). Noch vor dem Pausenpfiff sorgte Achhammer mit seinem zweiten Treffer für die Entscheidung. Der 20-Jährige setzte sich im Sechzehner durch und schloss zum 3:0 ins lange Eck ab (44.). Auch im zweiten Abschnitt blieb die Heimelf in Torlaune und stellte nach rund einer Stunde auf 4:0, als Anastasios Porfyriadis einen Distanzschuss abstaubte (61.). Achhammer, der sich wieder nach einem Konter durchsetzte, traf schließlich zum 5:0 (75.) – und schnürte einen Dreierpack. Das halbe Dutzend machte letztlich Julien Bajer voll (80.).

Die Hundszeller wurden ihrer Favoritenrolle beim Schlusslicht über die gesamte Spielzeit gerecht und landeten einen ungefährdeten Auswärtserfolg. „Ein sehr starkes, konzentriertes und fokussiertes Spiel“, hatte SVH-Trainer Florian Kunz von seiner Elf gesehen. Bereits nach zwölf Minuten traf Matthias Weinzierl nach einem Steilpass zur Gästeführung (12.). „Wir haben druckvoll und immer wieder zügig nach vorne gespielt“, lobte Kunz und haderte lediglich etwas mit der Chancenverwertung. „Wir hätten durchaus höher führen können.“ Kurz nach dem Wiederanpfiff folgte dann aber der nächste Treffer. Den ersten gefährlichen Angriff verwertete Weinzierl zum 2:0 aus Sicht des SVH (46.). Nur kurz darauf war es erneut Weinzierl (54.), der mit seinem Dreierpack alles klar machte und den SVH auf Platz fünf schoss. Beim Aufsteiger aus Lippertshofen scheint das Abenteuer Kreisliga nach einem Jahr schon wieder zu Ende zu gehen. Nach 13 Spielen ohne Sieg beträgt der Rückstand auf einen Relegationsplatz sieben Zähler. „Hundszell war heute eine Nummer zu groß“, gab SVL-Spielertrainer Bernd Geiß zu und haderte mit den individuellen Fehlern: „Davon machen wir einfach zu viele, uns fehlt die Abgezocktheit.“
Hitzhofens Cheftrainer Michael Olah war nach dem Remis gegen den Aufsteiger auf der Suche nach einer Erklärung. „Wir spielen die ersten 30 Minuten einen überragenden Fußball und gehen verdient in Führung. Und dann verlieren wir komplett den Faden, was für mich sowas von unverständlich ist“, wurde er deutlich. Mitte der ersten Halbzeit sorgte Fardin Gholami für die 1:0-Führung (24.) des FCH. Denkendorf fand in der Folge besser rein und belohnte sich nach der Pause mit dem verdienten Ausgleich durch Marius Heß (52.). Heß drehte mit seinem zweiten Tor die Partie rund zehn Minuten später zu Gunsten der Gäste (63.). Als Jonas Löffler nach 70 Minuten gar auf 3:1 für den SVD erhöhte, schien es so, als würde der abstiegsbedrohte Aufsteiger drei Zähler entführen können. Doch der Tabellendritte kam noch einmal zurück. Erst erzielte Patrick Schwarz nach einem Standard den 2:3-Anschlusstreffer (76.), dann nutzte Emin Ismaili den nächsten ruhenden Ball zum 3:3-Ausgleich (84.). Gäste-Coach Denis Dinulovic war hin- und hergerissen: „Vor dem Spiel wäre für uns ein Remis sicher okay gewesen. Nach dem Spielverlauf ist es jetzt aber natürlich ärgerlich.“

TV Münchsmünster - SV Karlskron 2:0 (1:0): Ein verdienter Heimerfolg gegen den Mitaufsteiger aus Karlskron brachte den TV dem großen Ziel Klassenerhalt ein riesen Stück näher. Dieser scheint bei noch vier ausstehenden Spielen und zehn Zählern Vorsprung nun nur noch Formsache zu sein. Entsprechend zufrieden zeigte sich Spielertrainer Andreas Müller: „Über die gesamten 90 Minuten hatte ich keine Angst, dass wir dieses Spiel nicht gewinnen würden. Ein guter Auftritt und ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt“, lobte er. Den Grundstein für den achten Saisonsieg legte Müller selbst, als er nach drei Minuten bereits das 1:0 erzielte. In der Folge blieben die Hausherren spielbestimmend, mussten sich allerdings bis in die zweite Halbzeit gedulden, ehe Moritz Feigl mit dem 2:0 für die Entscheidung sorgte (55.). „Wir haben heute zu viele Fehler gemacht und insgesamt nicht gut verteidigt. Vorne waren wir nicht zwingend genug, daher war es insgesamt eine verdiente Niederlage“, resümierte Gäste-Spielertrainer Christopher Haas, der mit dem SVK nur noch drei Zähler vor den direkten Abstiegsrängen liegt.

DK