Kreisliga 1 Donau/Isar
Nach sieben Siegen: Kasinger Serie überraschend gerissen – Spitzenduo gibt sich keine Blöße

08.04.2024 | Stand 08.04.2024, 18:45 Uhr

Vorteil Gerolfing: Timo Kraus (rechts), Torschütze zum zwischenzeitlichen 4:0, gewann mit dem FCG gegen Markus Thieme und den SV Lippertshofen deutlich mit 5:0. Foto: Inkognito

Der Vorsprung des Führungsduos auf die restlichen Teams in der Kreisliga 1 Donau/Isar wird immer größer: Während sich Spitzenreiter FC Fatih Ingolstadt (4:1 in Menning) und Verfolger FC Gerolfing (5:0 gegen Lippertshofen) am 20. Spieltag klar durchsetzten, unterlag der TSV Oberhaunstadt in Münchsmünster und musste den dritten Platz dem FC Hitzhofen/Oberzell (1:1 gegen Sandersdorf) überlassen. Gerissen ist die beeindruckende Serie des SV Kasing: Nach sieben Siegen in Folge unterlag das Team aus dem Köschinger Ortsteil dem SV Karlskron mit 0:2.

Türkisch SV Ingolstadt - SV Hundszell 1:3 (0:2): In einem mäßigen Kreisliga-Spiel löste der Gast aus Hundszell die Aufgabe beim Tabellenschlusslicht ohne Glanz. „Wir konnten unsere Chancen besser nutzen als der Gegner, somit geht der Sieg in Ordnung“, resümierte Cheftrainer Florian Kunz zufrieden. Auf Seiten der Gastgeber haderte Ertugrul Topcu mit der Entstehung des frühen Rückstands und sah Parallelen zum Spiel der Vorwoche: „Wieder haben wir unsere erste Chance nicht genutzt und kassieren im Gegenzug das Gegentor“, führte Topcu aus. Der Türk-SV-Keeper war beim Schuss von Matthias Weinzierl zwar noch am Ball, doch dieser trudelte zur Gästeführung über die Linie (20.). „Jede Woche passieren uns unerklärliche individuelle Fehler“, ärgerte sich Topcu. Zum psychologisch idealen Zeitpunkt erhöhte Alexander Seidl nach einer Ecke auf 2:0 für den SVH (40). Nach knapp einer Stunde machte es der Türkisch SV dann nochmal spannend, als Mertcan Gürses zum Anschluss traf (57.). Doch die Hundszeller behielten die Ruhe und nutzten ihre Möglichkeiten eiskalt aus. Nach einer schönen Kombination über mehreren Stationen vollendete Linus Appel freistehend vor dem Gehäuse zum 3:1 – die Entscheidung (66.). Während der SVH die Konkurrenz im Tabellenkeller mit fünf Zählern Vorsprung auf Distanz hielt, wird die Luft für den Türkisch SV immer dünner. Der Rückstand auf einen Relegationsrang beträgt fünf Zähler. „Wir werden weiterkämpfen“, versprach Topcu.▪

FC Gerolfing - SV Lippertshofen 5:0 (2:0):
In einer einseitigen Partie wurde der Tabellenzweite aus Gerolfing seiner Favoritenrolle am Freitagabend vor 150 Zuschauern gerecht und machte es gegen den abstiegsgefährdeten Aufsteiger aus Lippertshofen deutlich. Der SVL wartet nunmehr seit zwölf Spieltagen auf einen Sieg und hat als Vorletzter drei Punkte Rückstand auf die Relegation. „Die Niederlage geht auch in der Höhe in Ordnung“, gestand SVL-Spielertrainer Bernd Geiß ein. Gerolfing sei allerdings kein Maßstab gewesen „Unsere Spiele kommen noch, dafür müssen wir nochmal alle Kräfte mobilisieren“, forderte Geiß. Bereits nach zwölf Minuten brach Philipp Haunschild für Gerolfing den Bann und traf ins lange Eck zur Führung. In der Folge hielt die Abwehr den Gästen stand, doch zum ungünstigen Zeitpunkt kurz vor dem Halbzeitpfiff erhöhte Den Lovric nach einer Ecke von Stefan Hoffmann auf 2:0 (45.). Die letzten Zweifel am Gerolfinger Sieg beseitigte kurz nach der Pause Anastasios Porfyriadis, der nach einer Flanke per Kopf auf 3:0 stellte (49.). Timo Kraus (65.) und Porfyriadis mit einem sehenswerten Volleyschuss besorgten den Endstand. „Wir konnten spielerisch zulegen, haben die Tore zur richtigen Zeit erzielt und wenig zugelassen”, resümierte FCG-Spielertrainer Hoffmann.

SV Menning - FC Fatih Ingolstadt 1:4 (1:2): „Der FC Fatih ist nicht der Maßstab, an dem wir uns messen“, merkte Mennings Trainer Dejan Micic bereits im Vorfeld an und sah dann auch eine verdiente Niederlage. „Fatih ließ keine Zweifel aufkommen, dass sie der Favorit sind.“ Dabei überstanden die Menninger die Anfangsphase unbeschadet und gingen sogar durch Noah Kamenjasevic in Führung (20.). Doch nur drei Minuten später wurde den Hausherren ein eigener Eckball zum Verhängnis. Fatih schaltete schnell um und David Meier schob zum 1:1 ein (23.). Noch vor der Pause bekamen die Gäste einen Elfmeter zugesprochen, den Top-Torjäger Akif Abasikeles zur Führung verwertete (37.). „Mit diesen beiden Aktionen war die Moral gebrochen“, gab Micic zu. Kurz nach der Pause war es Torgarant Abasikeles, der mit seinem zweiten Tor für die Vorentscheidung sorgte (49.). In der Folge hatte die Topcu-Elf alles im Griff und setzte durch Atilla Demir rund eine Viertelstunde vor dem Ende den Schlusspunkt (73.). „Das war unser bestes Spiel der Saison. Durch schnelles Passspiel konnten wir uns immer wieder sehr gute Chancen erarbeiten”, freute sich FC-Trainer Fatih Topcu.
SV Kasing - SV Karlskron 0:2 (0:1): „Jede Serie, die reißt, ist eine Chance, eine neue zu starten“, warf Kasings Spielertrainer Fabian Reichenberger den Blick nach der ersten Niederlage seit sieben Spielen nach vorne. Auf Seiten der Gäste war Spielertrainer Christopher Haas entsprechend angetan von der Leistung seiner Elf: „Ich möchte meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Wir haben läuferisch und kämpferisch eine starke Leistung gezeigt.“ In der ersten Hälfte gab es Chancen auf beiden Seiten. Eine davon nutzten die Karlskroner. Fabian Graf veredelte einen Konter zum 0:1 (40.). Im zweiten Abschnitt hatten die Hausherren mehr vom Spiel und Pech bei einem Lattentreffer. „Wir hatten heute leider nicht das Spielglück, das wir das ein oder andere Mal in den Wochen zuvor hatten. Es war ein gebrauchter Tag und in Summe eine verdiente Niederlage“, resümierte Reichenberger. Effektiver vor dem Gehäuse zeigten sich die Gäste. Graf sorgte mit seinem zweiten Treffer für die Entscheidung (78.) und der zweite Auswärtssieg in Folge für den Aufsteiger war perfekt. „Wir haben bis auf den Lattentreffer nichts mehr zugelassen und trotz einiger Verletzungssorgen nicht unverdient gewonnen“, freute sich Haas.

TV Münchsmünster - TSV Oberhaunstadt 2:0 (1:0): Die spielstarken Oberhaunstädter hatten zu Beginn viel Ballbesitz, insgesamt „strahlten wir aber wieder einmal zu wenig Torgefahr aus“, stellte TSV-Kapitän Simon Bellinghausen ernüchtert fest. Erstmals gefährlich wurde es auf der Gegenseite, doch TVM Kapitän Maximilian Anthofer scheiterte an der Latte. Besser machte es kurz darauf Silas Wisser, der am schnellsten reagierte und zur Führung abstaubte (43.). „Wir haben taktisch genau das umgesetzt, was wir besprochen hatten. Unser Plan ist aufgegangen“, freute sich TVM-Spielertrainer Andreas Müller. Im zweiten Abschnitt entwickelte sich eine offene Partie mit Chancen auf beide Seiten, doch erneut schlug die Heimelf zu. Tobias Schmid eroberte tief in der gegnerischen Hälfte den Ball und schob zum Endstand ein (58.), denn in der Folge passierte bis auf den Platzverweis für Oberhaunstadts Emre Erdogan nichts mehr. „Gratulation an Münchsmünster, die ihre Chancen heute besser verwertet haben“, erkannte Bellinghausen an. Sein Gegenüber Müller lobte nach dem ersten Erfolg des Jahres: „Das war ein enorm wichtiger Sieg, der auch zeigt, welcher Charakter in der Mannschaft steckt.“
FC Hitzhofen - FC Sandersdorf 1:1 (0:1): Für die vierte Minute der Nachspielzeit hatte die sich die Partie einiges an Dramatik aufgehoben. Ein verlängerter Freistoß aus dem Halbfeld landete auf dem Fuß von Fardin Gholami, der die Kugel unter der Latte im Tor versenkte und zum umjubelten Ausgleich für Hitzhofen traf. Der allerdings zunächst schnell verstummte, da der Assistent eine Abseitsposition erkannte. Zum Ärger der Gäste überstimmte der Unparteiische Tim Polwein seinen Assistenten und entschied auf Tor. „Aus meiner Sicht war es Abseits. Wieso der Schiedsrichter seinen Linienrichter überstimmt, weiß ich nicht“, beurteilte FCH-Cheftrainer Michael Olah die Situation und fügte hinzu: „Da der Gegentreffer zum 0:1 auch aus einer Abseitsposition fiel, geht das Remis letztlich in Ordnung.“ Die Hitzhofener hatten vor allem im ersten Abschnitt große Probleme gegen einen stark aufspielenden Gast. „Die erste Halbzeit haben wir komplett verschlafen und spielerisch mit das schlechteste Spiel gezeigt“, sagte Olah. Folglich brachte Christian Geß den FCS nach etwas mehr als einer halben Stunde in Führung (32.). Im zweiten Durchgang fanden die Hausherren besser in die Partie, erspielten sich einige Möglichkeiten und belohnten sich spät mit dem umstrittenen Ausgleichstreffer.
FC Mindelstetten - SV Denkendorf 1:0 (1:0): Wie vermutet, bekamen die 130 Zuschauer viel Kampf und nur wenige Torraumszenen zu sehen. „Es war eine intensiv geführte Partie“, fasste Gäste-Coach Denis Dinulovic zusammen. Die beste Chance bot sich den Hausherren nach einer Viertelstunde und daraus resultierte direkt das 1:0. Nach einer Hereingabe von Stefan Liebler stand Spielertrainer Marcel Kappelmaier richtig und verwertete aus kurzer Distanz. „Wir waren vorne effektiv und haben aus dem Spiel heraus hinten nichts zugelassen“, sagte FCM-Abteilungsleiter Christian Wambach. Kurz vor der Pause erzielten die Mindelstettener das vermeintliche 2:0, doch der Assistent hatte zuvor ein Stürmerfoul gesehen. Auch im zweiten Durchgang waren Chancen Mangelware, immer wieder störten Unterbrechungen den Spielfluss. „Das war ein wichtiger und in meinen Augen auch verdienter Sieg“, sagte Wambach. Seinem Gegenüber war die Enttäuschung anzumerken: „Ärgerlich und bitter. Wir haben zu wenig Torgefahr ausgestrahlt“, sagte Dinulovic. Zumindest beträgt der Vorsprung der Denkendorfer auf einen Abstiegsrang weiter drei Zähler.

psc