Kreisliga 1 Donau/Isar
Keeper Ernhofer hält Zittersieg des FC Fatih Ingolstadt fest – Verfolger FC Gerolfing mit Wut im Bauch

18.03.2024 | Stand 18.03.2024, 16:16 Uhr

Enges Duell mit vielen heißen Zweikämpfen: Im Spiel des SV Hundszell (mit Paul Amann, links) gegen den SV Denkendorf (Jonas Löffler, rechts) gab es drei Platzverweise, vier Gelbe Karten und drei Zeitstrafen. Foto: Meyer

Tabellenführer FC Fatih Ingolstadt sicherte sich zum Wiederbeginn in der Fußball-Kreisliga 1 Donau/Isar beim SV Karlskron einen glanzlosen 1:0-Erfolg. Verfolger Gerolfing zeigte sich beim 7:1 gegen Münchsmünster von der Niederlage im Nachholspiel gut erholt, während der TSV Oberhaunstadt nach einem Remis Rang drei an den FC Hitzhofen abtreten musste.

FC Gerolfing - TV Münchsmünster 7:1 (3:0): Die Gerolfinger wollten nach dem 2:3 in Hitzhofen wieder mehr Leidenschaft und Siegeswillen an den Tag legen. Das gelang am Freitagabend eindrucksvoll. „Wir hatten alle eine gehörige Portion Wut im Bauch und diese konnten wir in positive Energie umsetzen“, erklärte FCG-Spielertrainer Stefan Hoffmann. „Das ist uns über die komplette Spielzeit sehr souverän gelungen.“ Es dauerte rund eine halbe Stunde, dann war der Bann gebrochen. Raymond Kreizer vollendete einen langen Ball ins rechte untere Eck (28.). Noch vor der Halbzeit erhöhten Anastasios Porfyriadis (38., direkter Freistoß) und Leo Zängler (43.) auf 3:0. Spätestens nach dem Blitzstart im zweiten Abschnitt durch den Dropkick-Treffer von Philipp Haunschild (47.) und dem abgefälschten Tor von Julien Bajer (48., 5:0) war die Partie entschieden. Christian Träsch per Kopf (62.) und Timo Kraus (73.) machten es bis zum 7:0 noch deutlicher. Mehr als der Ehrentreffer von Dennis Fuchs gelang dem Aufsteiger an diesem Abend nicht (88.). „Gerolfing war sehr dominant, wir hatten nichts entgegenzusetzen“, meinte TVM-Spielertrainer Andreas Müller und betonte: „Wir sind nicht auseinandergefallen, es war einer dieser Tage, an dem einem starken Gegner alles gelingt.“
Türkisch SV Ingolstadt - FC Hitzhofen 2:4 (0:2): Nach dem zehnten Spiel ohne Sieg wirkte Türkisch-Abteilungsleiter Ertugrul Topcu konsterniert. „Wir haben wieder mal die ersten 20 Minuten verschlafen, was schon zum 0:2-Rückstand geführt hat.“ Dominic Filser (8.) und Emin Ismaili (20.) trafen für Hitzhofen − zur Freude von Cheftrainer Michael Olah. „Wir haben an die Leistung der Vorwoche angeknüpft und waren von der ersten Minute an konzentriert“, meinte der Coach, der sein Team auf fünf Positionen umgestellt hatte. Zu Beginn des zweiten Durchgangs beseitigten die Gäste durch die Treffer von Fardin Gholami (52.) und Ismaili (56.) die letzten Zweifel. Türkisch gab immerhin nicht auf und gestaltete das Ergebnis durch das 1:4 (70.) und das 2:4 von Nikita Müller (90.+1) noch etwas erträglicher.

SV Hundszell - SV Denkendorf 3:1 (1:1): Trotz eines frühen Rückstands behielt Hundszell gegen den Aufsteiger die Oberhand und baute den Vorsprung auf den ersten Relegationsrang auf sechs Zähler aus. „Unsere Leistung hat einfach nicht gelangt, es war nicht mehr drin“, bemerkte der Denkendorfer Chefcoach Denis Dinulovic. „Wir haben uns den Start anders vorgestellt und wollten eigentlich den Anschluss ans Mittelfeld herstellen.“ In einer intensiven Partie mit drei Platzverweisen, vier Gelben Karten und drei Zeitstrafen erwischten die Gäste den besseren Start. Marius Heß (2.) traf quasi mit dem ersten Angriff zum 0:1. In doppelter Überzahl gelang dem Gastgeber dann durch Johannes Rindlbacher der verdiente 1:1-Ausgleich (42.). Den Schwung nahm der SVH mit in den zweiten Durchgang: Erst setzte Matthias Weinzierl einen Freistoß aus rund 15 Metern sehenswert in den Winkel (57.) und drei Minuten später traf er per Heber zur Vorentscheidung (59.). „Wir sind mit der wechselnden Über- und Unterzahl gut umgegangen, haben uns immer besser reingearbeitet und uns den Sieg verdient“, berichtete SVH-Trainer Florian Kunz. Auf Seiten der Hundszeller wurden Martin Kusche und Doppeltorschütze Weinzierl vorzeitig zum Duschen geschickt und auf der Denkendorfer Seite Fabian Hundsdorfer.

TSV Oberhaunstadt - FC Mindelstetten 1:1 (0:0): „Vor dem Spiel hätten wir ein Remis unterschrieben, danach fühlt es sich wie eine Niederlage an“, gab FCM-Abteilungsleiter Christian Wambach offen zu. Ärgerlich aus Sicht der Gäste, dass sie einen Elfer nach rund einer Stunde ungenutzt ließen, in der dramatischen Schlussphase den Ausgleich kassierten und dann in doppelter Überzahl die gute Chance zur Führung vergaben. „Trotz einiger Ausfälle und Umstellungen war es eine sehr ordentliche Vorstellung“, meinte Wambach schließlich. Christoph Riegler (33.) hatte die Gäste in Führung gebracht. Die Oberhaunstädter mühten sich lange und kamen erst in der fünften Minute der Nachspielzeit durch Hasan Ergezer zum Ausgleich. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, fast nicht zugelassen und waren sehr dominant“, resümierte TSV-Kapitän Simon Bellinghausen. „Lediglich im letzten Dritten haben wir zu häufig die falsche Entscheidung getroffen und uns um den Sieg gebracht“, erklärte er. Der Torschütze und Emre Erdogan sahen kurz darauf noch Gelb-Rot.

SV Lippertshofen - SV Kasing 1:3 (0:2): Die Kasinger kletterten durch den fünften Sieg in Folge auf Platz sechs. „Ein souveräner und verdienter Erfolg. Es kann gerne so weitergehen“, freute sich Spielertrainer Fabian Reichenberger, der an eine Situation aus der ersten Spielminute erinnerte, als seine Mannschaft mit etwas Glück eine Torchance in höchster Not klären konnte. „Das war der Weckruf, in der Folge konnten wir das Geschehen dominieren.“ Marius Magdic war es, der die Gäste nach elf Minuten in Führung brachte Mitte der ersten Hälfte stellte Bernd Noll auf 2:0 (33.) für den SVK. Der zweite Durchgang begann wieder mit einer guten Chance für den SVL, doch erneut waren es die Gäste, die ihre Chance nutzten. Jan Witek sorgte mit dem 3:0 für Kasing für die Vorentscheidung (48.). „Wir sind erneut gut reingekommen, kassieren aber wieder zum ungünstigen Zeitpunkt das Gegentor“, haderte SVL-Spielertrainer Bernd Geiß, der die Moral seiner Mannschaft lobte. „Wir haben alles versucht.“ In der Schlussphase kamen die Gastgeber durch Yannik Grothe (1:3, 75.) noch einmal heran, mehr ging aber nicht mehr. „Die Durchschlagskraft hat einfach gefehlt“, erklärt SVL-Coach Geiß.

FC Sandersdorf - SV Menning 2:1 (0:1): Ein geglückter Auftakt in die Restrunde für die Sandersdorfer, die sich auf Rang fünf vorgespielt haben. Dabei waren es die Gäste, die Mitte der ersten Hälfte durch Simon Wolfsfellner (31.) in Führung gingen. „Menning hat es uns nicht einfach gemacht und sich sehr zweikampfstark präsentiert“, erkannte Sandersdorfs Spielertrainer Patrick Mack an. Die folgende Reaktion seiner Mannschaft nach der Halbzeit machte ihn „sehr stolz“. Bereits kurz nach der Pause erzielte Christian Geß nach einer schönen Kombination den 1:1-Ausgleich (53.). Der FC erhöhte den Druck weiter bis Christian Eichhammer (70.) die Partie komplett drehte. Die Gäste steckten nicht auf, konnten die Niederlage aber nicht mehr verhindern. „Wir haben gut mitgespielt, nach dem Rückschlag alles nach vorne geworfen und uns Chancen erarbeitet. Insgesamt eine ärgerliche Niederlage“, meinte SVM-Trainer Dejan Micic.

Die abstiegsgefährdeten Karlskroner haben dem Ligaprimus über 90 Minuten alles abverlangt, mussten sich aber aufgrund eines frühen Gegentores knapp geschlagen geben. „Wir haben gut dagegengehalten und hatten kurz vor Schluss die große Chance zum Ausgleich“, ärgerte sich SVK-Spielertrainer Christopher Haas. Den Treffer des Tages erzielte Boubacarr Saho bereits nach zehn Minuten. „Wir sind gut reingekommen und haben uns mit dem frühen Treffer belohnt“, meinte Ingolstadts Cheftrainer Fatih Topcu, der die Leistung der Gastgeber hervorhob. „Karlskron hat kämpferisch alles reingehauen. Aber wir hatten viel Ballbesitz, die Partie im Griff und haben wenig zugelassen.“ Nach der Karlskroner Großchance in der Schlussminute, die Fatih-Keeper Marco Ernhofer stark parierte, hatte Topcu dann noch ein Sonderlob übrig: „Wirklich unglaublich, wie Marco diesen Ball aus sechs Metern Entfernung raustut – ein riesen Kompliment.“

psc