Erlösung an Ostern
FC Ingolstadt: Das sind die Gründe für den ersten Sieg seit Anfang Februar

01.04.2024 | Stand 02.04.2024, 17:37 Uhr

Frohe Ostern: Während die Spieler um Pascal Testroet durch das 3:0 bewiesen, dass sie das Siegen noch nicht völlig verlernt haben, trugen die nach Unterhaching gereisten FCI-Fans im Gästeblock mit einer sehenswerten Choreografie vor Anpfiff zu einem gelungenen Schanzer Nachmittag bei. Foto: Bösl

Noch am Donnerstag hatte FCI-Trainer Michael Köllner gemeint: „An Ostern endet die Zeit des Leidens.“ Freilich im Kontext des christlichen Festes, und doch stimmt es nun auch in Bezug auf seine Mannschaft.



Das 3:0 (0:0) an Karsamstag bei der SpVgg Unterhaching markierte den Schlusspunkt einer knapp zweimonatigen Durststrecke und rehabilitierte vor zwei Wochen gegen den SC Verl (0:1) ganz schwache Schanzer ein Stück weit. „Mit so einer Serie in die Länderspielpause zu gehen, war nicht so schön. Es war nicht so, dass wir nur gestreichelt wurden in der Zeit“, meinte Pascal Testroet.

Der Stürmer war nach seiner Fußverletzung wie FCI-Kapitän Lukas Fröde in die Startelf zurückgekehrt und gehörte auch dank seines Flugkopfballs zum 1:0 (56. Minute) zu den auffälligsten Schanzern. „Ich habe gesehen, dass er (Assistgeber Jannik Mause; d. Red.) den Kopf oben hat und mich sucht. Dass er die Technik für so eine Flanke hat, weiß ich. Es ist sehr schön, so ein Tor zu schießen, es tut extrem gut. Man kann sich vorstellen, wie es in mir aussieht“, zeigte sich Testroet gelöst.

FCI trifft in Haching fast aus dem Nichts

Der 33-Jährige schlug just dann zu, als sich zwischen beiden Teams ein Abnutzungskampf anbahnte wie im Hinrundenspiel, als der FCI spät mit 3:0 siegte. „Die Tore haben wir zum richtigen Zeitpunkt geschossen. Wir hätten vorher schon zuschlagen können und haben einige Chancen liegengelassen – auch ich“, befand Testroet. Doch weder ihm (1.), noch Yannick Deichmann (24.) oder Mause (31.) gelang die Führung.

Überzeugend war der FCI-Auftritt über die ganzen 90 Minuten keineswegs, überzeugt gaben sich die Schanzer allemal. „Wir haben das Spiel bestimmt, wir haben den Gegner bestimmt, wir haben sie ihre langen Bälle schlagen lassen, weil wir wissen, dass wir hinten unfassbar stark sind“, sagte Testroet selbstbewusst. Das erfahrene defensive Zentrum um Geburtstagskind Simon Lorenz (wurde 27 Jahre alt), Ryan Malone und Fröde verlieh den Schanzern Stabilität und hatte die SpVgg komplett im Griff – abgesehen von einer Aktion, als Keeper Marius Funk einen Kopfball Manuel Stieflers mit einem starken Reflex an die Latte lenkte (78.) und sich so sein achtes Zu Null dieser Saison verdiente.

Schanzer mit zwei Jokertoren an Ostern

Die Joker Sebastian Grönning (84.) und Maximilian Dittgen (90.+3) schraubten den Schanzer Sieg beim vor Ostern zweitstärksten Defensiv- und drittbesten Heimteam der Liga in die Höhe. Grönning profitierte bei der Entstehung des 2:0 von einem Schnitzer von Haching-Keeper René Vollath, Dittgen veredelte aus der Drehung eine Grönning-Ablage zum Endstand. „Wir haben ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht. Kompliment an meine Mannschaft“, lobte Michael Köllner.

Der FCI-Trainer, der nach wochenlangen Verletzungsproblemen für Samstag einige Spieler aus dem Kader streichen musste, hofft auf eine weiterhin breite Auswahl. „Es fällt auf, wenn Leistungsträger bei uns fehlen. Man sieht, was möglich ist, wenn wir mit voller Kapelle spielen“, merkte der 54-Jährige an – sichtlich froh, dass seine Maßnahme, in der Länderspielpause den Reset-Knopf zu drücken, fruchtete: „Wir haben uns gesagt, dass wir wieder von Null beginnen wollen.“

Was beim FCI besonders gut klappte

In Sachen Tempo und Spielwitz offenbarten die Schanzer noch Verbesserungspotenzial, das Minimieren einfacher Ballverluste funktionierte. Köllner sagte dazu: „Das war ein Schwerpunkt der vergangenen Wochen. Wir sind in Haching mit Spielern auf den Platz, bei denen wir das Gefühl hatten, dass wir ein extrem ballsicheres Spiel hinlegen. Es war wichtig, gute Lösungen zu finden und die Fehlerflut der vergangenen sechs Wochen abzustellen.“

Das ist vorerst gelungen, nun wollen die zehntplatzierten Ingolstädtereine positive Serie starten. Testroet forderte vor der Partie am kommenden Freitag gegen Arminia Bielefeld (19 Uhr/Magenta Sport): „Wir müssen Gas geben, wir wollen daheim wieder die Macht werden, die wir schon waren.“