Kreisliga 1 Donau/Isar
FC Fatih Ingolstadt und FC Gerolfing machen Meisterschaft wohl unter sich aus – Siebter Seriensieg für Kasing

02.04.2024 | Stand 02.04.2024, 15:08 Uhr

Vorteil Gerolfing: Timo Kraus (rechts) erzielte im Duell mit Nikita Müller (links) und dem Türk SV Ingolstadt den 1:0-Führungstreffer für den FCG. Am Ende hieß es 2:0 für den Tabellenzweiten. Foto: Meyer

Spitzenreiter FC Fatih Ingolstadt hat mit vier Punkten aus den zwei Partien am Osterwochenende seine Position in der Kreisliga 1 Donau/Isar untermauert. Verfolger FC Gerolfing gewann einmal, sodass das Duo bereits elf, beziehungsweise 16 Punkte vor der Konkurrenz liegt – und die Aufstiegsplätze eins und zwei wohl unter sich ausmachen dürfte.

Dritter – mit einem Spiel weniger – ist inzwischen der TSV Oberhaunstadt, der das Verfolgerduell gegen den auf Rang fünf abgerutschten FC Hitzhofen gewann. Vierter ist die Mannschaft der Stunde: Mit dem 1:0 beim FC Sanderdorf gelang dem SV Kasing bereits der siebte Sieg in Serie.

SV Hundszell - FC Fatih Ingolstadt 1:1 (0:1): Schon nach drei Minuten war der Tabellenführer scheinbar auf dem Weg, seine Pflicht zu erfüllen. Nach einem Zuspiel von Emre Arik hinter die Kette schob David Meier freistehend zum 1:0 für den FC Fatih ein. Das frühe Tor brachte aber nicht die erwartete Sicherheit, vielmehr erarbeiteten sich die Hausherren in der Folge Vorteile. „Wir hatten keinen guten Tag, obwohl wir früh getroffen haben“, bemängelte FC-Trainer Fatih Topcu. In einer chancenarmen ersten Hälfte war es dann Leon Drees, der nach einer starken Einzelaktion auf dem Flügel die anschließende Flanke zum 1:1 über die Linie drückte (42. Minute). Wer von den 70 Zuschauern in den zweiten 45 Minuten einen Sturmlauf der Gäste erwartete, wurde enttäuscht. Viel Kampf, sechs Gelbe Karten und kaum Torraumszenen gab es stattdessen zu sehen. Entsprechend blieb es beim Remis. „Ein leistungsgerechtes Unentschieden, keiner hatte letztlich den Sieg verdient“, meinte Hundszells Cheftrainer Florian Kunz. Sein Gegenüber hatte das „schlechteste Spiel“ seiner Elf gesehen. „Wir hatten nicht die Torgefährlichkeit, die wir von uns gewohnt sind“, haderte Topcu und lobte die Gastgeber: „Hundszell machte an diesem Tag das bessere Spiel.“
Den knappen Heimsieg der Oberhaun-städter bewerteten anschließend beide Seiten als gerecht. „Wir haben uns endlich mal für unseren Aufwand belohnt und verdient gewonnen“, freute sich TSV-Kapitän Simon Bellinghausen, der kurz vor der Pause sein Team nach einer Ecke in Führung gebracht hatte. Auf Seiten der Gäste sah Coach Michael Olah zwar eine „bittere“, unterm Strich aber „verdiente Niederlage“. Auf den Rückstand fand der FCH noch vor der Pause per Freistoß-Tor aus dem Halbfeld von Florian Halsner eine passende Antwort (42.). Über weite Strecken bestimmten zwar die Hausherren das Geschehen, nutzten jedoch die eigenen Möglichkeiten nicht. Als „spielentscheidend“ beschrieb Olah eine Chance Mitte der zweiten Hälfte, als sein Spieler frei vor dem TSV-Gehäuse „nicht mal das Tor“ traf. „Wenn wir hier in Führung gehen, holen wir mindestens einen Punkt.“ So war es der TSV, der nach einem Abspielfehler blitzschnell reagierte und aus einer Umschaltsituation durch Amadeus Taubert zum umjubelten Siegtreffer kam (77.). „Insgesamt sind wir mit unserem Auftritt sehr zufrieden“, meinte Kapitän Bellinghausen.
FC Sandersdorf - SV Kasing 0:1 (0:1): Die rund 300 Zuschauer bekamen wenig Kombinationen, dafür umso mehr Zweikämpfe zu sehen. Fünf Zeitstrafen (zwei für Sandersdorf, drei für Kasing), vier Platzverweise (je zwei) und fünf Gelbe Karten verteilte der Unparteiische Christian Russer. „Über- und Unterzahlspiel wechselten nach der Pause gefühlt im Minutentakt, sodass die zweite Halbzeit nichts mehr mit Fußball zu tun hatte“, erklärte Kasings Spielertrainer Fabian Reichenberger. So reichte den zuvor schon sechsmal in Folge siegreichen Gästen der Treffer von Matthias Neumayer, der einen Schuss von Martin Oblinger abstauben konnte (24.), zum erneuten Sieg. „Im ersten Durchgang hat die Mannschaft die Vorgaben super umgesetzt“, lobte Reichenberger, der noch zwei weitere gute Möglichkeiten und vielversprechende Umschaltmomente in Erinnerung hatte. Ein Sonderlob hatte der 35-Jährige für Feldspieler Adem Ismajli übrig, der nach dem Platzverweis des eigenen Torwartes Michael Wegele (Handspiel außerhalb des Strafraums) ins Tor ging und „seine Sache super gemacht“ hat. Während Sandro Rott und Michael Detling bei den Sandersdorfern frühzeitig zum Duschen geschickt wurden, erwischte es bei den Kasingern Oblinger.

SV Karlskron - FC Mindelstetten 2:2 (1:1): Das Remis brachte im Abstiegskampf zwar für kein Team den erhofften Befreiungsschlag, aber zumindest blieb der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz erhalten. FCM-Abteilungsleiter Christian Wambach hatte zwar „keine berauschende Vorstellung“ gesehen, „den Punkt nehmen wir im Abstiegskampf aber gerne mit“. Den besseren Start erwischte der Aufsteiger aus Karlskron und ging nach rund einer Viertelstunde durch einen verwandelten Foulelfmeter von Spielertrainer Christopher Haas in Führung (16.). Das 0:1 hielt nur vier Minuten, dann traf Jonas Greth per Freistoß zum 1:1-Ausgleich (20.). Im zweiten Abschnitt war der Aufsteiger bemüht, hatte die besseren Chancen, doch Stefan Liebler (79.) stellte die Partie mit dem 1:2 vom Elfmeterpunkt auf den Kopf. Der SVK gab nicht auf und kam per Kopfball von Samuel Tkac immerhin noch zu einem „verdienten 2:2-Unentschieden“, wie Spielertrainer Haas fand.
SV Denkendorf - SV Menning 2:2 (1:0): Am Ende reichte es zwar nicht für einen Sieg, Gästetrainer Dejan Micic war angesichts der guten Reaktion seines Teams dennoch zufrieden. „In der zweiten Hälfte haben wir es geschafft, den Druck zu erhöhen und hatten Denkendorf lange im Griff, leider aber nicht bis zum Ende.“ In einer sehr zerfahrenen, hart geführten ersten Halbzeit gerieten die Gäste durch eine Zeitstrafe für Hermann Zagler in Unterzahl. Denkendorf schlug daraus kurz vor der Pause durch Jonas Löffler Kapital (1:0, 45.). „Bis dahin war das richtig gut“, meinte SV-Trainer Denis Dinulovic. Nach der Pause erwischte Menning den besseren Start. Noah Kamenjasevic umspielte im Strafraum einen Verteidiger und schloss zum 1:1-Ausgleich ab (48.). Kurz darauf verpasste Florian Dormeier nach einer Ecke freistehend die Führung der Gäste und verhinderte dann auf der Gegenseite als letzter Mann das fast sichere Führungstor der Gastgeber. In einer Phase, in der es hin- und herging, bekamen die Menninger einen Elfmeter zugesprochen, den Johannes Boyer vollstreckte (1:2, 81.). Mit dem Platzverweis für den Denkendorfer Jonas Löffler schien die Partie entschieden, doch die nächste Elfmeterentscheidung sicherte dem Aufsteiger letztlich noch einen Zähler. Johannes Lehner verwandelte (90.+1). SVD-Trainer Dinulovic freute sich anschließend über die gute Moral seiner Elf.
Türkisch SV Ingolstadt - FC Gerolfing 0:2 (0:0): Der Tabellenzweite aus Gerolfing löste die knifflige Aufgabe beim Schlusslicht sicher, aber ohne Glanz. In einer chancenarmen Partie vergab Leo Zängler zunächst die Chance vom Elfmeterpunkt. Im zweiten Abschnitt hatte Türkisch nach rund einer Stunde die große Möglichkeit zur Führung – und kassierte im Gegenzug das 0:1 durch Timo Kraus (60.). „Das war die entscheidende Szene“, haderte Türkisch-Abteilungsleiter Ertugrul Topcu, der für eine Entscheidung nur zehn Minuten später, als Co-Spielertrainer Johann Rybalko die Gelb-Rote Karte sah (70.), kein Verständnis hatte. „Die zweite Gelbe Karte war richtig, aber die erste nicht“, meinte Topcu. Danach war die Luft etwas raus, die Gäste verwalteten das Geschehen und Florian Grosz schloss einen Konter zum 2:0-Endstand (87.) ab. „Es war die erwartet schwere Partie, aber mit zunehmender Spieldauer bekamen wir die Kontrolle und haben rechtzeitig die Tore gemacht“, resümierte FCG-Spielertrainer Stefan Hoffmann.
SV Lippertshofen - TV Münchsmünster 1:1 (1:0): Ein ausgeglichenes Aufsteigerduell fand fast folgerichtig keinen Sieger. Zu Beginn zeigten sich die Lippertshofener noch gewillt, mit einem Sieg näher an die Relegationsplätze heranzurücken und erarbeiteten sich gute Chancen. Eine davon führte nach etwas mehr als einer Viertelstunde durch Spielertrainer Bernd Geiß zur verdienten 1:0-Führung (17.). „Wir sind sehr gut reingekommen und haben dann mit der Führung aber zunehmend die Kontrolle verloren“, erklärte Geiß. Die Gäste konnten aus ihrer zunehmenden Überlegenheit lange Zeit aber keinen Nutzen ziehen. Die Drangphase hielt auch zu Beginn der zweiten Hälfte an, doch die Heimelf verteidigte weiter leidenschaftlich. Bitter aus Sicht von Geiß, dass der Ausgleich dann ausgerechnet durch einen „ungefährlichen Freistoß“ entstand. Gäste-Kapitän Maximilian Anthofer war es, der die Kugel im SVL-Gehäuse unterbrachte (87.). „Unterm Strich war das Ergebnis gerecht“, resümierte Geiß. „Das 1:1 geht aufgrund unterschiedlicher Halbzeiten in Ordnung. Bei besserer Chancenverwertung hätten wir aber drei Punkte holen können“, meinte SVM-Coach Andreas Müller.

Am Ende machte es Tabellenführer FC Fatih im Nachholspiel deutlich und baute seinen Vorsprung auf Verfolger FC Gerolfing – bei nun gleicher Spielanzahl – auf fünf Zähler aus. „Wir haben es nach dem schwachen Spiel am Samstag dieses Mal besser gemacht“, freute sich Ingolstadts Trainer Fatih Topcu. Dabei gestalteten die Hausherren die Partie vor rund 150 Zuschauern vor allem im ersten Abschnitt durchaus ausgeglichen und haderten, dass dabei nichts Zählbares rumkam. „Wir hatten mehrmals die Chance zum 1:0“, berichtete TSV-Kapitän Simon Bellinghausen, dem eine Entscheidung vor dem ersten Gegentreffer ärgerte: „Das erste Tor fiel nach einem klaren Handspiel“, meinte er. David Meier war es, der die Gäste nach knapp einer halben Stunde mit dem 0:1 auf die Siegerstraße brachte (28.). „Das war eine Erleichterung für uns“, gab Topcu zu. Top-Torjäger Akif Abasikeles, der einen „sensationellen Tag“ (Topcu) erwischte, sollte im zweiten Abschnitt dann den Unterschied machen. Erst erhöhte er per Kopf auf 0:2 (55.), dann erstickte er die kurz aufkommenden Hoffnungen der Oberhaunstädter nach dem Anschluss durch David Polster (60.) recht bald mit dem 1:3 in der 64. Minute. Zu guter Letzt machte Abasikeles in der 90. Minute mit seinem dritten Treffer und dem 1:4 endgültig alles klar. „Die Jungs haben alles gegeben und waren auf Augenhöhe“, lobte Bellinghausen seine Teamkollegen und fügte hinzu: „Bei Standards hat Fatih dann aber seine individuelle Klasse gezeigt und uns am Ende zwar zu hoch, aber letztlich verdient besiegt.“

psc