Kreisliga 1 Donau/Isar
Der Türkisch SV Ingolstadt kann wieder hoffen – TV Münchsmünster klettert auf Rang drei

29.04.2024 | Stand 29.04.2024, 18:58 Uhr
Julian Schweizer

Brachte mit seinem Doppelpack Münchsmünster auf Rang drei: Kapitän Maximilian Anthofer, hier vor dem Denkendorfer Johannes Lehner, war aus TV-Sicht der Mann des Tages. Foto: Traub

Drei Spieltage vor dem Saisonende in der Fußball-Kreisliga 1 Donau/Isar bleibt der FC Fatih Ingolstadt auf Kurs – und arbeitet weiter an seiner Rückkehr in die Bezirksliga. Beim Heimerfolg gegen den FC Hitzhofen ließ die Elf von Trainer Fatih Topcu keine Zweifel aufkommen und baute die Erfolgsserie auf 21 Spiele ohne Niederlage aus.

Der Verfolger FC Gerolfing bewahrte seine Meisterschaftschance dank des späten Erfolgs bei Aufsteiger SV Karlskron. Im Tabellenkeller machte der Türkisch SV Ingolstadt durch den 3:1-Erfolg beim FC Sandersdorf gegenüber der Konkurrenz Boden gut und darf wieder hoffen.

SV Menning - SV Kasing 1:2 (0:1): Die 300 Zuschauer bekamen von Beginn an Torchancen auf beiden Seiten zu sehen. Bis der erste Treffer fiel, dauerte es jedoch. Quasi mit dem Halbzeitpfiff war es Martin Oblinger (45. Minute), der sehenswert zur Gäste-Führung traf. „Wir konnten uns in der ersten Halbzeit einige gute Chancen erspielen“, erklärte Kasings Spielertrainer Fabian Reichenberger. Im zweiten Abschnitt brauchte es keine Anlaufzeit: Bereits nach vier Minuten schalteten die Menninger nach einem Ballverlust schnell um und Johannes Boyer vollendete den Konter zum 1:1-Ausgleich (49.). In der Folge entwickelte sich ein „wildes Spiel", wie Reichenberger berichtete, in dem die Kasinger den Druck immer mehr erhöhten und sich spät durch den Treffer von Adem Ismajli mit dem Auswärtssieg belohnten (87.). Den Schlusspunkt der Partie bildete die Rote Karte von Gäste-Spieler Fabian Wölkhammer (90.+3) „Eine bittere Niederlage“, meinte der Menninger Cheftrainer Dejan Micic. „Bis zum 1:1 haben wir super mitgespielt und waren auf Augenhöhe. Zum Schluss haben wir Kasing zu leicht kombinieren lassen. Schade, dass wir den Punkt nicht mitnehmen konnten.“ Reichenberger hatte einen „glücklichen, aber nicht unverdienten Erfolg“ gesehen.
FC Sandersdorf - Türkisch SV Ingolstadt 1:3 (0:1): Der Türkisch SV hat noch nicht aufgegeben: Dank des dritten Sieges in Folge konnten die Ingolstädter nach Punkten zu den Relegationsplätzen aufschließen. „Ich bin richtig stolz auf jeden einzelnen Spieler“, betonte Abteilungsleiter Ertugrul Topcu, der den Kampf seiner Mannschaft hervorhob, aber auch ehrlich zugab: „Wir hatten das Fußballglück in der zweiten Halbzeit auf unserer Seite.“ Im ersten Durchgang setzte Nikita Müller seinen Mitspieler Enis Kuqanaj gekonnt in Szene, der im Eins-gegen-Eins-Duell die Kugel in die Maschen setzte (36.). Die Sandersdorfer kamen mit Wut im Bauch aus der Pause und belohnten sich schnell mit dem 1:1-Ausgleich. Nach einem Ballgewinn verwertete Christian Geß (56.). Die Partie drohte zu kippen, doch dann bestraften die Gäste eine Unachtsamkeit der Heimelf. Müller schickte erneut Kuqanaj auf die Reise, der seinen Gegenspieler stehenließ und gekonnt zum 1:2 ins lange Eck traf (67.). Die Hausherren liefen an, doch die Gäste münzten auch ihre nächste Chance in ein Tor um. Nach einer Balleroberung spielte Spielertrainer Daniel Drotleff auf Baha Asici, der die Ruhe bewahrte und mit dem 1:3 (78.) für die Entscheidung sorgte. „Wir haben die wichtigsten Spiele jetzt noch vor uns“, warf Topcu den Blick direkt nach vorne.

Der abstiegsgefährdete Aufsteiger aus Karlskron war nah dran an einer großen Überraschung, musste sich aber nach einem späten Tor doch noch geschlagen geben. „Schade, dass wir keine Punkte mitnehmen konnten. Aber auf die Leistung können wir aufbauen“, erklärte SVK-Spielertrainer Christopher Haas. Er hatte „eine gute Leistung und ein ausgeglichenes Spiel über 90 Minuten“ gesehen. Auch der Gerolfinger Spielertrainer Stefan Hoffmann hielt einiges an Anerkennung für den Aufsteiger bereit. „Es war wie im Hinspiel ein schweres Spiel, sie haben uns bis zum Schluss die Stirn geboten.“ Dennoch sah der 40-Jährige einen aufgrund der Chancen verdienten Sieg. „Vor allem im zweiten Abschnitt waren wir die aktivere Mannschaft.“ Erst ließ Gäste-Stürmer Anastasios Porfyriadis zweimal allein vor dem Tor die große Chance zur Führung ungenutzt, dann vergab Lukas Achhammer. Eine Kombination des Einwechsel-Trios brachte dann doch den Sieg: Eine Flanke von Altan Calim auf den zweiten Pfosten legte Leo Zängler auf Florian Grosz, der den Ball per Seitfallzieher ins lange Eck setzte (84.).

FC Fatih Ingolstadt - FC Hitzhofen 2:0 (1:0): Der FC Fatih löste die Aufgabe gegen den bisherigen Dritten souverän. „Heute hatten wir keine Chance. Wir waren zu ängstlich und haben dem Gegner das Spiel überlassen“, gestand Gäste-Trainer Michael Olah ein und warf den Blick nach vorne: „Aber hier kann man verlieren. Jetzt kommen dann noch einmal drei Aufgaben, bei denen die Voraussetzungen für uns anders sind und wir punkten müssen.“ Bereits nach rund einer Viertelstunde münzte die Heimelf ihre Feldüberlegenheit erstmals in Zählbares um. Äußerst unglücklich für die Gäste verletzte sich ein Verteidiger im Laufduell, sodass Atilla Demir freistehend zur 1:0-Führung verwerten konnte (14.). In der Folge bestimmte die gastgebende Topcu-Elf weiter das Geschehen, ließ aber bis zur Schlussviertelstunde auf die Entscheidung warten, ehe David Meier den verdienten Heimerfolg mit seinem sechsten Saisontor endgültig unter Dach und Fach brachte (75.).
SV Hundszell - FC Mindelstetten 3:3 (1:0): Ein turbulentes Unentschieden, mit dem die Gäste im Tabellenkeller einen wichtigen Zähler holten und nun fünf Punkte vor den direkten Abstiegsrängen liegen. Zugleich haben die Hundszeller dank des Remis den Klassenerhalt praktisch sicher. „Gegen einen spielerisch sehr guten Gegner war es unter dem Strich ein verdientes Ergebnis“, resümierte FCM-Abteilungsleiter Christian Wambach. Sein Gegenüber, SVH-Trainer Florian Kunz , haderte, dass „wir das Spiel nicht frühzeitig auf unsere Seite gezogen zu haben“ und war letztlich enttäuscht. In einer abwechslungsreichen Partie brachte Johannes Rindlbacher die Hausherren Mitte der ersten Hälfte nach einem Standard in Führung (33.). Im zweiten Abschnitt verbuchten die Mindelstettener einen Blitzstart: Erst traf Spielertrainer Marcel Kappelmaier per schnell ausgeführtem Freistoß (48.) und nur 60 Sekunden später sorgte Moritz Liedl nach Vorarbeit von Kappelmaier für die 2:1-Führung der Gäste (49.). Zehn Minuten danach verwerte David Weixler einen Standard zum 2:2-Ausgleich (58.). Rund 20 Minuten vor dem Ende traf FCM-Akteur Stefan Liebler nach einem sehenswerten Solo ab der Mittellinie zur erneuten Gäste-Führung (71.). Das war noch nicht das Ende: Der auffällige Kappelmaier sah kurz vor dem Ende die Gelb-Rote Karte und die Hundszeller erzielten durch Matthias Weinzierl noch das 3:3 (89.).

TSV Oberhaunstadt - SV Lippertshofen 3:1 (2:0): Nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge konnten die Oberhaunstädter gegen das Schlusslicht wieder mal feiern. „Wir haben das Spiel von Anfang an dominiert“, berichtete Dogan Tiryaki, Stellvertreter des fehlenden Kapitäns Simon Bellinghausen. Bereits nach zwölf Minuten waren die Hausherren Nutznießer, als Gästespieler Tobias Winzer ein Eigentor unterlief. In der Folge ließ der TSV zahlreiche Chancen liegen und hatte dreimal Aluminiumpech. „In dieser Phase hätten wir das Spiel schon entscheiden müssen“, stellte Tiryaki fest. Er selbst erhöhte dann aber noch vor der Pause auf 2:0 (34.). Lange sah es nicht danach aus, dass nochmal Spannung aufkommen könnte, ehe Kai Suzuki rund 20 Minuten vor dem Ende für den SVL das 1:2 erzielte (69.). Die Lippertshofener Hoffnung hielt allerdings nur zwei Minuten, dann machte Tiryaki mit dem 3:1 (71.) endgültig den Deckel drauf. „Wir haben die Räume schlecht verteidigt, so brachte uns jeder Gegnerangriff in Gefahr“, bemängelte SVL-Spielertrainer Bernd Geiß. Während der TSV drei Spieltage vor dem Ende den Klassenerhalt sicher hat, benötigt der Aufsteiger bei sieben Zählern Rückstand inzwischen ein Wunder. „Wir haben heute kein gutes Spiel gezeigt und verdient verloren“, stellte Geiß ernüchtert fest.

Die Situation für die Denkendorfer wird immer bedrohlicher. Durch die 1:2-Niederlage im Aufsteiger-Duell beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer bereits fünf Zähler und der Vorsprung auf den Abstiegsrang ist dahin. „Die Situation ist brenzlig, wir sind heute maßlos enttäuscht“, wurde SVD-Cheftrainer Denis Dinulovic deutlich. „Wir haben nach dem Gerolfing-Duell noch zwei echte Endspiele und müssen die Situation jetzt annehmen.“ Auf Seiten der Gäste war die Stimmung nach dem vorzeitigen Erreichen des Klassenerhalts ausgelassen. „Wir freuen uns, vor allem, weil wir es aus eigener Kraft geschafft haben“, sagte Spielertrainer Andreas Müller, der in Denkendorf einen überzeugenden Auftritt seiner Elf sah. „Ich bin mega stolz auf das gesamte Team.“ Nach anfänglichen Problemen vollendete Maximilian Anthofer einen sehenswerten Angriff zur Führung der Gäste (11.). Anthofer erhöhte nach einem Ballgewinn bald auf 2:0 (39.). „Münchsmünster war heute eiskalt vor dem Tor. Das haben wir nicht geschafft“, erklärte Dinulovic. Jonas Löffler machte es direkt nach der Pause zwar besser und brachte den SVD zurück in das Spiel (46.), doch die Gäste verteidigten in der Folge gut und brachten ihren 2:1-Sieg über die Zeit.

DK