2. Badminton-Bundesliga Süd
Überraschender Doppelerfolg für TSV Freystadt

2. Badminton-Bundesliga Süd: Aufsteiger bezwingt Tabellenzweiten Remagen und Vorjahresmeister Hofheim

11.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:42 Uhr

War trotz starker Leistung der große Pechvogel des Wochenendes: Stefanie Spies (rechts) vergab gegen Remagen und Hofheim mehrere Matchbälle und unterlag zweimal erst im Entscheidungssatz. Foto: Mehlich (Archiv)

Remagen/Hofheim – Aufsteiger TSV Freystadt hat in der 2. Badminton-Bundesliga Süd mit zwei Auswärtssiegen überrascht. Der TSV bezwang den Tabellenzweiten BC Remagen am vergangenen Samstag unerwartet deutlich mit 5:2 und ließ tags darauf gegen Vorjahresmeister TV Hofheim einen 4:3-Erfolg folgen. Nach dem 6. Spieltag rangieren die Oberpfälzer damit auf dem dritten Tabellenplatz der 2. Liga.

In Remagen traf der TSV auf ein hochmotiviertes Team. Die Rheinländer hatten vergangene Saison nur knapp den Aufstieg in die Erstklassigkeit verpasst. Gegen Freystadt musste das Team auf Ronja Stern, amtierende schweizerische Meisterin, verzichten. Dafür stand mit Nina Becker die deutsche Vizemeisterin der Junioren im Kader. Freystadt konnte mit Ausnahme von Sara Loncar, die zeitgleich international aktiv war, und Andreas Pistorius, der aufgrund seiner Corona-Infektion noch nicht voll trainieren konnte, in Bestbesetzung antreten. Die Begegnung entwickelte sich für alle Beteiligten zum wahren Nervenkrimi. Von sieben Spielen gingen vier in den Entscheidungssatz.

Nervenstark präsentierten sich Ella Neve und Katharina Rudert, beide noch Jugendspielerinnen. Sie setzten sich im Doppel gegen ihre erfahrenen Kontrahentinnen im Entscheidungssatz durch. Auch das Dameneinzel ging über fünf Sätze, hier siegte Neve glücklich, aber nicht unverdient mit 11:9 im Entscheidungssatz. Dieses Quäntchen Glück fehlte Simon Rebhandl, er musste sich sowohl im Doppel mit Filip Spoljarec wie auch im Mixed im Entscheidungssatz geschlagen geben. Insbesondere das Mixed hätte auch anders enden können, nachdem Stefanie Spies mit Rebhandl bereits einen Matchball hatten, aber diesen nicht verwandeln konnten. In den beiden Herreneinzeln sowie im ersten Doppel ließen Luca Milic, Filip Spoljarec und Sebastian Keller nichts anbrennen und sorgten mit ihren Siegen für den 5:2-Erfolg für Freystadt.

Am Folgetag hieß der Gegner TV 1860 Hofheim. Das Team hatte am Vortag Erstliga-Absteiger Jena mit 5:2 deutlich in die Schranken gewiesen. Schon vor Spielbeginn war klar, dass nur der Sieger weiter an der Tabellenspitze mitspielen wird und der Verlierer sich zunächst mit einem Mittelfeldplatz begnügen muss.

Freystadt startete mit zwei Siegen in den Herrendoppeln. Im Damendoppel trafen Neve und Katharina Rudert auf die ehemalige Nationalspielerin Anika Dörr und die südafrikanische Meisterin Elsie Magdalena de Villiers. Die Freystädterinnen unterlagen glatt in drei Sätzen. „Das hohe Tempo sind wir von den Jugendturnieren nicht gewöhnt – da macht man Fehler, die uns normalerweise nicht passieren“, sagte Rudert. Auch im Einzel war Neve trotz kämpferischer Leistung chancenlos. Deutlich besser lief es für die Oberpfälzer bei den Herren. Luca Milic und Filip Spoljarec gewannen ihre Einzel. Auch wenn der Freystädter Sieg zu diesem Zeitpunkt schon feststand, entwickelte sich das gemischte Doppel zum spannendsten Spiel des Tages. Teammanager Stephan Pistorius hatte gegenüber dem Vortag umgestellt, statt Rebhandl spielte Sebastian Keller an der Seite von Stefanie Spies. Wie am Vortag ging das Mixed in den Entscheidungssatz, wieder vergab Spies mit Keller zwei Matchbälle und unterlag in der Verlängerung des fünften Satzes mit 11:13.

„Mit zwei Siegen haben wir das Optimale geschafft“, sagte TSV-Manager Pistorius, den die Ausgeglichenheit des Kaders überzeugt: „Holen die Damen keine Punkte, dann sind die Herren dazu in der Lage. Gleiches gilt umgekehrt.“

HK