2. Badminton-Bundesliga Süd
TSV Freystadt zurück auf Bundesebene

Badminton: Aufsteiger startet mit Partien in Saarbrücken und Karlsruhe in die neue Zweitliga-Saison

02.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:06 Uhr

Meister der Regionalliga, jetzt wieder Bundesliga: Andreas Pistorius (rechts) und Filip Spoljarec vom Aufsteiger TSV Freystadt starten in eine spannende Saison. Foto: TSV Freystadt

Freystadt – Mit zwei Auswärtsspielen startet die Badminton-Mannschaft des TSV Freystadt in die neue Saison. Ab 10. und 11. September geht es für den Meister der Regionalliga Süd-Ost in der 2. Bundesliga Süd um Punkte. Auftaktgegner sind der 1. BC Saarbrücken II und der Karlsruher Vorortverein BSV Eggenstein-Leopoldshafen. Zwei Wochen später empfangen die Oberpfälzer zu Hause den bayerischen Rivalen aus Marktheidenfeld und das hessische Team BV Maintal.

Starker Nachwuchs im Damenteam: Ella Neve

Der Freystädter Bundesliga-Kader ist zum Großteil identisch mit dem aus der Vorsaison. Den Kern bilden die TSV-Eigengewächse Stefanie Spies und Andreas Pistorius, beide bringen Bundesliga-Erfahrung mit. Stammspieler bei den Damen sind dazu Katharina und Friedrike Rudert sowie die ehemalige serbische U17-Vizeeuropameisterin Sara Loncar. Einziger Neuzugang ist die 16-jährige Jugendnationalspielerin Ella Neve aus Neumarkt. Die Sportlerin des TSV Wolfstein wechselt vom Regionalligisten ESV Flügelrad Nürnberg zu Freystadt, wo sie auf ihre Trainingspartnerin Katharina Rudert trifft – beide besuchen an der BBS in Nürnberg das Gymnasium und trainieren dort täglich am bayerischen Leistungszentrum. Zu Neves Erfolgen zählt Silber in der Altersklasse U17 bei den deutschen Meisterschaften im Einzel. Im Erwachsenenbereich ist sie südostdeutsche Meisterin im Dameneinzel. „Ich kenne Ella schon lange. Sie ist sehr zielstrebig, fokussiert, will immer ihr Bestes geben und steht schon lange auf unserer Wunschliste“, sagt Abteilungsleiter Stephan Pistorius.

Verstärkung für die Herren: Simon Rebhandl

Auch bei den Herren bleibt nahezu alles beim Alten. Führungsspieler sind der Serbe Luca Milic und der Kroate Filip Spoljarec. Auch Andreas Pistorius zählte zu den besten Spielern der Regionalliga. Stammspieler sind außerdem Basti Keller und Andi Bittner. Neu im Team ist der 28-jährige Vorarlberger Simon Rebhandl. Er kommt vom österreichischen Erstligisten BC Feldkirch und ist vierfacher österreichischer Meister U22 sowie Vizestaatsmeister der allgemeinen Klasse im Mixed.

Beim TSV Freystadt ist Rebhandl im zweiten Herrendoppel und Mixed eingeplant. „Ich freue mich auf eine erfolgshungrige Mannschaft mit gutem Teamgeist“, sagt der Neuzugang. Auch Abteilungsleiter Pistorius blickt mit Vorfreude auf den neuen Spieler: „Wir konnten uns beim Vorbereitungstraining ein Bild von Simon machen. Er ist technisch gut ausgebildet. Ich bin überzeugt, dass wir mit ihm eine weitere Variante in den Doppeldisziplinen haben.“ Pistorius geht davon aus, mit diesem Kader für die 2. Badminton-Bundesliga gut aufgestellt zu sein. „Uns war wichtig, mit den zwei Neuzugängen einen größeren Kader zu haben, um auch bei Krankheits- oder Verletzungs-bedingten Ausfällen eine Bundesliga-taugliche Mannschaft aufstellen zu können“, sagt Teammanager Pistorius.

Verantwortung fürs Training liegt bei den Athleten

Nachdem kein Spieler in Freystadt wohnt oder trainiert, liegt es in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen, sich vorzubereiten. Die Spieler gehen ihrem Beruf nach oder studieren, haben aber alle einen Verein in Reichweite. Spieler wie Milic, Spoljarec und Loncar trainieren als Nationalspieler an ihren nationalen Stützpunkten. Für die deutschen Spieler fand zuletzt ein Vorbereitungslehrgang statt.

Saisonziel, Gegner und Spieltermine

Beim Saisonziel sind sich alle Freystädter einig: Nichts mit dem Abstieg zu tun haben, gegen alle Mannschaften ein gutes Spiel liefern. „Meine Einschätzung ist, dass die Liga sehr ausgeglichen ist. Ich würde mich zu Saisonstart nicht trauen, die Teams zu nennen, die um Meisterschaft oder Abstieg kämpfen“, sagt Abteilungsleiter Pistorius.

Der TSV plant konservativ mit 100 Zuschauern, in der Hoffnung, dass wieder mehr kommen. Bei dieser Anzahl kann auf der Tribüne ein Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden. „Wie viele Zuschauer kommen, ob die Fans aus vergangenen Bundesliga-Zeiten wieder da sind, dafür fehlt uns das Gefühl, aber wir sind optimistisch“, so Pistorius. Geplant sei neben einem Liveticker, dass alle Spiele von Sportdeutschland übertragen und in der Mediathek abgerufen werden können.

Außerdem bietet der Verein als Mitglied des Bundesliga-Bündnisses der Metropolregion Nürnberg ein Multiticket zum Preis von 15 Euro an. Das Ticket berechtigt zum Besuch von Bundesligaspielen, zum Beispiel Badminton in Freystadt, Basketball in Nürnberg oder Tischtennis in Hilpoltstein; in Summe zu zwölf Bundesligaspielen in zwölf Sportarten.

Weitere Mannschaften im Spielbetrieb

Die zweite Mannschaft des TSV spielt als Meister der Bezirksliga kommende Saison in der Bezirksoberliga. Das Team um Mannschaftsführer Christian Jochum setzt sich zum Großteil aus Jugendspielern zusammen und peilt den Aufstieg in die Bayernliga an. Die Schülermannschaft des TSV sollte als amtierender Bayerischer Meister zumindest auf Bezirksebene um den Titel mitspielen können. Allerdings hat sich das Nachwuchsteam höhere Ziele gesetzt. Jugendwart Christian Mader ist sich sicher: „Die Jugend sollte das Potenzial für einen Podestplatz auf den bayerischen und südostdeutschen Meisterschaften haben.“ Ein großer Erfolg wäre es, sich für die deutschen Meisterschaften zu qualifizieren.

HK