IDM
Technische Defekte und Sturz für Noderer

IDM-Highlight vor 30 000 Fans: Motorradpilot aus Eysölden am Schleizer Dreieck ohne Punkte

27.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:38 Uhr

Im zweiten Rennen am Schleizer Dreieck hatte Gabriel Noderer den Siebt- und Sechstplatzierten bereits vor Augen, als er wegen einer Bodenwelle in Kurve eins zu Boden ging. Doch auch ohne Punkte zeigte sich der Eysöldener mit seiner Leistung zufrieden. Foto: Eisele

Schleiz/Eysölden – Am vergangenen Wochenende fand das Saisonhighlight der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) am traditionellen Schleizer Dreieck in Thüringen statt. Mit am Start war auch der fränkischen Motorradpilot Gabriel Noderer aus Eysölden, der eine gute Leistung bot, sich vor über 30000 Zuschauern letztlich aber einem technischen Defekt im ersten und einem Sturz im zweiten Rennen beugen musste und damit keine Punkte einfahren konnte.

„Das Wochenende begann für uns supergut, obwohl Schleiz nicht zu meinen Lieblingskursen zählt. Dies liegt daran, dass dies der gefährlichste Kurs in unserem Kalender ist. Die Strecke ist nämlich keine normale Rennstrecke, sondern ein abgestecktes Stück Landstraße rund um die Stadt Schleiz. Konkret gesagt: Viele schnelle Kurven mit wenig Auslaufzonen. Sie ist ungefähr so wie der Norisring, nur eben für Motorräder“, sagt Noderer, der in der höchsten IDM-Klasse dieses Jahr als Rookie antritt.

Lediglich dreimal im Jahr wird dieser Kurs für Rennveranstaltungen wie die IDM gesperrt, dementsprechend wenig kann auf diesem Kurs trainiert werden, was für Noderer als Neuling in dieser Klasse ein kleiner Vorteil war. „In den freien Trainings konnte ich sofort ein super Gefühl für das Bike und die Strecke aufbauen.“ Nach Platz acht von 25 in den kombinierten freien Trainings war das Ziel klar – und zwar zwei Platzierungen in den Top 10. Die Plätze zehn und acht in den Qualifyings am Samstag bedeuteten für Noderer eine super Ausgangsposition (Position zehn) für die beiden Rennen.

Spätestens am Sonntag herrschte dann absoluter Ausnahmezustand am Schleizer Dreieck. Vor vollen Tribünen kam Noderer im ersten Rennen gut weg, seine Startschwäche aus den ersten drei Veranstaltungen schien abgelegt zu sein. Doch Defekte am Bremshebel brachten den Eysöldener in Bredouille. „Mitten im Pulk hatte ich plötzlich bei 250 Kilometern pro Stunde keinen Bremsdruck vorne mehr. Nur durch viel Fahrgeschick, dem direkten betätigen der Hinterradbremse, sofortigem herunterschalten aller Gänge und dem Ausweichen in die Wiese konnte ich einen bösen Unfall verhindern.“ Im ersten Rennen musste Noderer sein Motorrad somit vorzeitig an der Box abstellen.

Durch das Reverse Grid startete er das zweite Rennen von Position elf. „Schon nach wenigen Runden merkte ich, dass ich einen guten Tag hatte. Runde für Runde arbeitete ich mich nach vorne. Auf Position acht angekommen sah ich direkt vor mir den Siebt- und Sechstplatzierten fahren. Als die Lücke immer kleiner wurde, verlor ich in Kurve eins das Vorderrad über einer Bodenwelle und ging zu Boden“, so Noderer.

Somit gab es in Schleiz keine Punkte für den jungen Franken auf seiner BMW. Dennoch sind er und sein Team Kiefer Racing zufrieden. „Wir haben erneut einen Schritt nach vorne gemacht. Im zweiten Rennen klebte ich am Hinterrad des normal permanent in der Weltmeisterschaft startenden Tati Mercado aus Argentinien.“ Nächster Halt der IDM ist das Rennen im niederländischen Assen (12.bis 14. August).

HK