Regionalliga - FC Pipinsried
„Wir brauchen einen absoluten Sahnetag“

Pipinsrieds Manager Sarisakal hofft gegen Aufstiegsanwärter Würzburg auf eine Überraschung

18.11.2022 | Stand 19.09.2023, 5:04 Uhr
Horst Kramer

Noch nicht bei 100 Prozent: Halit Yilmaz braucht nach seiner langen Verletzungspause noch Zeit, wird gegen Würzburg aber natürlich dabei sein. Foto: htk

Pipinsried – Es ist eine Premiere, die an diesem Samstag in der Hazrolli-Arena aufgeführt wird: Erstmals empfängt der FC Pipinsried den traditionsreichen FC Würzburger Kickers (14 Uhr), ein Verein, der schon in den 1970er-Jahren in der Zweiten Bundesliga spielte und in den vergangenen Spielzeiten immer zwischen Dritter und Zweiter Liga pendelte. Der Abstieg in die Regionalliga wird in der Mainmetropole als Unfall wahrgenommen.

Das Ziel für das Team von Trainer Marco Wildersinn ist daher der direkte Wiederaufstieg. Tatsächlich verfügt der FWK über den mit Abstand besten Sturm (66 Tore) und die beste Abwehr (20 Gegentore) in der vierten Liga, ist aber dennoch nur Zweiter hinter der SpVgg Unterhaching. Beim FC Pipinsried wird man sich nur ungern an das Hinspiel erinnern, denn in Würzburg ging die Mannschaft mit 0:6 (0:4) unter. Schon nach elf Minuten stand es 0:3. Einer der Gründe seinerzeit: Die Pipinsrieder Karawane steckte im Stau und traf viel zu spät ein.

„Wir brauchen einen absoluten Sahnetag, um gegen Würzburg etwas zu holen“, gibt Manager Tarik Sarisakal unumwunden zu, „aber noch wichtiger ist, dass die Mannschaft die Leidenschaft und den Einsatzwillen an den Tag legt, den sie in Aubstadt gezeigt hat.“ Dort verloren die Gelb-Blauen mit viel Schusspech mit 0:1. Wie man als Außenseiter gegen die Würzburger vorgeht, machte kürzlich der TSV Rain vor, der beim Favoriten nur haarscharf am Remis vorbeischrammte: In der Defensive setzte Rain auf ein Acht-Mann-Abwehr-Bollwerk, vorne sorgte er mit Fernschüssen und Standardsituationen für Nadelstiche.

Die offensive Kreativität des neuen Pipinsrieder Trainerteams um Atdhedon Lushi und Herbert Paul war in Aubstadt beeindruckend, obwohl Halit Yilmaz noch nicht zu seiner Frühjahrs- und Sommerform zurückgefunden hat. „Nach der fünf- bis sechswöchigen Verletzungspause braucht Halit noch Zeit“, erklärt der Manager. „Immerhin hat sich das angeschlagene Knie danach nicht bemerkbar gemacht.“ In der abgelaufenen Woche sind die zuletzt erkrankten Bernard Mwarome und Benedikt Lobenhofer wieder ins Training eingestiegen – das Übungsleiter-Duo hat nun die Qual der Wahl, denn Simon Rauscheder und Fabian Willibald machten in Aubstadt einen sehr guten Job.

Ob der beste Torjäger der Würzburger, Saliou Sané (15 Tore, 10 Assists), in der Pipinsrieder Arena zu sehen sein wird, scheint noch offen zu sein. Beim 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg II musste er nach 34 Minuten humpelnd das Spielfeld verlassen. „Das macht für uns keinen Unterschied“, kommentiert Sarisakal, „den Ausfall kompensieren die Würzburger locker.“ Etwa durch Ivan Franjic (elf Tore), Maximilian Zeiser (sechs) oder Dominik Meisel (fünf).

htk