ECP - Abstiegsrunde
Pfaffenhofen wacht wieder zu spät auf

ECP kommt auch gegen Dorfen erst nach klarem Rückstand in Fahrt – und verliert mit 3:5

13.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:09 Uhr
Karl Oexler

Auch die Chancenverwertung war ein Pfaffenhofener Manko: In einer Druckphase des zweiten Drittels brachten ECP-Angreifer Liam Hätinen (links) und seine Teamkollegen den Puck mehrfach nicht am Dorfener Keeper vorbei. Foto: Stolle (Archiv)

Am Freitag wurde eine furiose Aufholjagd in Schweinfurt noch mit einem Punktgewinn belohnt, am Sonntag im Heimspiel gegen den ESC Dorfen sollte es nach einem neuerlichen Comeback für den EC Pfaffenhofen allerdings nicht mehr reichen. Am Ende konnten die Gäste mit einem 3:5 (0:2; 0:3; 3:0)-Erfolg in der Abstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga alle drei Punkte mit nach Hause nehmen.

„Wir haben wieder die ersten beiden Drittel hergeschenkt. Das ist eindeutig eine Kopfsache bei meiner jungen Mannschaft,“ sieht Stefan Teufel die Probleme eher im mentalen Bereich. „Wenn wir dann deutlich zurückliegen und nichts mehr zu verlieren haben, läuft es plötzlich,“ sagte der Coach angesichts des zweiten mit 3:0 gewonnenen Schlussdrittels hintereinander. Aber auch viele positive Ansätze seien erkennbar. So sei die Mannschaft inzwischen in der Lage, bis zum Schluss richtig Gas zu geben und auch im Unter- sowie Überzahlspiel habe sie sich deutlich verbessert.

Dennoch lag der ECP gegen Dorfen nach zwei Dritteln nahezu aussichtslos zurück, weil die cleveren Gäste die individuellen Fehler der anfangs sehr nervös agierenden Hausherren gnadenlos ausnutzten. Wie bei den ersten beiden Gegentoren, als der ECP den Puck in der eigenen Zone eigentlich schon kontrollierte, dann aber die falsche Entscheidung traf und dem Gegner die Möglichkeit bot, die dieser dankend annahm. Das erste Mal schon nach 43 Sekunden durch Dorfens slowenischem Kontingentstürmer Urban Sodja und dann in der 9. Minute durch Erik Walter, der Keeper Jonathan Kornreder mit einem trockenen Schuss das Nachsehen gab. Bei den Gastgebern war zwar Torjäger Jan Tlacil wieder mit dabei, dafür fehlten die erkrankten Robert Gebhardt und Alex Ermakov, sowie der gesperrte Wassilij Guft-Sokolov. Mit Luis Pfab, Kareem Hätinen und Elias Weber brachte Teufel eine Youngster-Reihe, die nach wenigen Minuten im Mitteldrittel die große Chance zum Anschluss hatte. Doch Pfab scheiterte an Max Englbrecht im Gästetor. Dies war der Auftakt zu einer kurzen Druckphase mit mehreren Chancen, doch die ECP-Stürmer brachten die Scheibe nicht im Tor unter. Dafür hämmerte auf der Gegenseite Felix Lohmaier den Puck bei einem Entlastungsangriff zum 0:3 ins Kreuzeck (29.), dem gleich darauf Christian Göttlicher in Überzahl das 0:4 folgen ließ. Als dann Sodja bei erneuter Überzahl wenige Sekunden vor der zweiten Pause auf 0:5 stellte, deutete alles auf eine Abfuhr hin.

Doch wie schon am Freitag bäumten sich die Eishogs im Schlussdrittel erneut auf, wirkten gelöster und bereiteten den zuvor so souveränen Gästen Probleme. In der 44. Minute traf David Hornak zum 1:5 und als Dorfens US-Boy Mikkel Joehnk die erst zweite Strafe gegen die Gäste verbüßen musste, verkürzte Tlacil mit einer schönen Direktabnahme auf 2:5 (50.). Auch die nächste Strafzeit endete für Dorfen mit einem Gegentreffer. Dieses Mal war es Kapitän Robert Neubauer, der seine Mannschaft weiter heranbrachte (57.). Es war bereits das siebte Pfaffenhofener Powerplay-Tor bei 15 Möglichkeiten während dieser Abstiegsrunde. Doch der Treffer kam zu spät, um der Partie zu drehen. „Du führst klar und dann schleicht sich ein gewisser Schlendrian ein. Da muss man am Ende froh sein, das Spiel noch rumgebracht zu haben,“ war Dorfens Coach Franz Steer zwar mit den drei Punkten zufrieden, aber nicht mit dem letzten Drittel seiner Mannschaft.

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Pfaffenhofen: Kornreder, Weiner, Oexler, L. Hätinen, Thebing, Eisenhofer, Eder, Münzhuber, L. Pfab, Hornak, J. Felsöci, Strack, Neubauer, M. Pfab, K. Hätinen, Tlacil, D. Felsöci, Weber. – Tore: 0:1 (1.) Sodja; 0:2 (9.) Walter; 0:3 (29.) Lohmaier; 0:4 (30.) Göttlicher; 0:5 (40.) Sodja; 1:5 (44.) Hornak (J. Felsöci J., D. Felsöci); 2:5 (50.) Tlacil (L. Hätinen; Hornak); 3:5 (57.) Neubauer (Hornak, L. Hätinen). – Strafen: ECP 14 ESC 10. – Zuschauer: 240.