Zug bei 24-Stunden-Rennen
Marius Zug gibt wieder Vollgas

Pfaffenhofener trumpft bei 24-Stunden-Rennen von Spa auf – Erste DTM-Punkte knapp verpasst

01.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:09 Uhr

Nach der DTM-Rennpause geht es wieder los: Marius Zug lenkt seinen 585 PS starken Audi R8 über den Asphalt. Fotos: DTM / Attempto-Racing

Von Erhard Wallenäffer

Pfaffenhofen – Willkommen im Herbst: Temperaturen um die 13 Grad, schlechte Sicht wegen Nebel und kaum ein grüner Fleck abseits der Rennstrecke – so waren die Verhältnisse beim DTM-Rennwochenende am Nürburgring. Für den Pfaffenhofener Marius Zug endete dort eine lange Rennpause, welche er aber für die 24 Stunden von Spa Francorchamps in Belgien unterbrach. Dort war „Gas geben, bei Tag und Nacht“ angesagt und letztlich reichte es für den GT-Rennfahrer zu einem guten 15. Gesamtplatz. Bei den Wettfahrten in der Eifel allerdings konnte Zug noch nicht die erhofften ersten Meisterschaftspunkte ergattern.

Nach 24 Stunden zu Rang zwei im Silver Cup

„Die achtwöchige DTM-Pause wäre wirklich lang gewesen. Deswegen war es ideal, dass diese durch das Rennen in Spa quasi halbiert wurde“, sagte Marius Zug kürzlich über den 24-Stunden-Klassiker auf der legendären „Ardennen-Achterbahn“. Zum ersten Mal bestritt er ein Rennen rund um die Uhr – und das gleich richtig erfolgreich: Mit seinen Teamkollegen Nicolas Schöll und Alex Aka fuhr der 19-Jährige auf den zweiten Platz in der gesonderten Silver-Cup-Wertung für angehende Profi-Piloten. „Wir hatten leider ein kleines Problem mit der Tankanlage. Aber nichtsdestotrotz war es für meinen ersten Start ganz in Ordnung und das Team hat einen super Job gemacht“, fasste Zug das Rennen in Belgien zusammen. „Durchhalten“ war ohnehin die Devise, denn: Bei solchen Langstreckenrennen ist es nicht selbstverständlich, dass man die Zielflagge zu sehen bekommt. In diesem Jahr musste wieder rund ein Drittel der Autos verfrüht in die Garagen einbiegen oder von der Strecke entfernt werden.

Von Startplatz 26 auf Rang 13 vorgefahren

Zug verbrachte seine freie Zeit aber auch in Italien, um zu entspannen, bevor es wieder mit den Testeinsätzen losging. „Auch wenn viele Teams diesen Trainingstag genutzt haben, konnten wir einige Fortschritte machen“, blickte der Pilot von Attempto-Racing positiv auf die Rennen am Nürburgring. Das Szenario, das die Rennfahrer am Samstag in der Eifel geboten bekamen, könnte man mit „total benebelt“ betiteln. Nicht falsch zu verstehen: Es saßen keine alkoholisierten Piloten in den Cockpits, vielmehr bereitete das Wetter Kopfzerbrechen. DTM-Chef Gerhard Berger sagte: „Ich gehöre zur alten Schule und würde fast bei allen Bedingungen starten, wir kannten das früher nicht anders. Aber auf der Geraden ist das nicht zu verantworten.“ Nebel im August – erst nach vier Stunden hatte sich die Sicht verbessert und das Samstags-Rennen konnte doch noch gestartet werden.

Eine Chance, sich durch eine schnelle Runde im Qualifying einen vorderen Startplatz zu sichern, bestand für Marius Zug indes nicht. Denn bereits das Zeittraining musste am Vormittag wegen des dichten Nebels gestrichen werden, weshalb es in Reihenfolge der Meisterschaftswertung in die 55 Rennminuten ging. Für Zug hieß das: Start von weit hinten, auf Position 22. Immerhin bis auf Platz 14 konnte er seinen 585 PS starken Audi R8 noch nach vorne peitschen, dann kam am Abend sein Statement via Internet: „Zufrieden! – die Punkte rücken näher!“

Eng, enger – DTM: Gerade einmal um acht Zehntelsekunden war Zug beim SonntagsQualifying langsamer als der Polesetter Sheldon van der Linde (BMW M4). Demnach könnte man vermuten, dass der Audi in der Startaufstellung weit vorne stand, doch im Gegenteil. Von Position 26 musste sich Zug durch den massiven Verkehr nach vorne wühlen, was sogar gelang. Die meisten Piloten fuhren während einer frühen Safety Car-Phase zum Pflicht-Reifenservice und während diesem Gewirr tauchte der Pfaffenhofener schlagartig auf Platz elf auf. Als 13. wurde Zug dann abgewunken, weshalb er seine ersten Meisterschaftzähler knapp verfehlte.

PK