Eishockey-Bayernliga
Ficals Zeit in Pfaffenhofen ist abgelaufen

ECP trennt sich von seinem Trainer – Stefan Teufel soll die Wende einleiten

30.11.2022 | Stand 18.09.2023, 22:11 Uhr

Sein Intermezzo beim EC Pfaffenhofen ist schon wieder beendet: Trainer Petr Fical (Mitte) muss nach nur 14 Saisonspielen seinen Hut nehmen. Foto: Stolle

Von Christoph Enzmann

Pfaffenhofen – Eishockey-Bayernligist EC Pfaffenhofen hat sich von Petr Fical getrennt. Wie Abteilungsleiter Robert Huber am Mittwochabend verriet, sahen die ECP-Verantwortlichen nach der sportlichen Talfahrt keine andere Option mehr, als die Trainerstelle neu zu besetzten.

Daran änderte auch der erste Saisonsieg (7:6 n. P.) am vergangenen Sonntag in Dorfen nichts mehr. Nun soll Stefan Teufel aus Erding, der zuletzt als Trainer beim Bayerischen Eissport-Verband tätig war, beim abgeschlagenen Bayernliga-Schlusslicht die sportliche Wende einleiten.

„Nicht nur die Niederlagen-Serie war das Problem, sondern vor allem die Art und Weise, wie wir die Spiele verloren haben. Wir haben keine sportliche Entwicklung gesehen“, sagt Huber. Nicht einmal beim Sieg in Dorfen: „Wenn man ehrlich ist, war es von beiden Mannschaften ein sehr schlechtes Spiel.“ Der ECP-Abteilungsleiter habe Fical angeboten, weiter als Nachwuchstrainer für die Eishogs zu arbeiten, „weil er menschlich top und bei allen sehr beliebt ist.“ Der ehemalige deutsche Nationalspieler, der zwischen 2010 und 2012 auch für den ERC Ingolstadt aktiv war, war erst vor dieser Saison aus Luxemburg nach Pfaffenhofen gekommen. Nach einer verheißungsvollen Vorbereitung traf die Mannschaft vor dem zweiten Saisonspiel eine Grippewelle, die sie konditionell weit zurück warf, wie auch die Spieler Quirin Oexler und Christian Birk berichteten. Viele zweistellige Niederlagen waren die Folge. Doch auch in den vergangenen Wochen stellte sich – abgesehen von dem Sieg in Dorfen – der Erfolg nicht ein, so dass Pfaffenhofen mit erst drei Punkten aus 14 Partien abgeschlagen am Tabellenende steht. Die Teilnahme an der Abstiegsrunde wird der ECP nicht mehr verhindern können.

Abteilungsleiter Huber hofft, bis dahin aber eine konkurrenzfähige Mannschaft stellen zu können und setzt daher ab sofort auf Stefan Teufel als neuen Trainer. „Es ist ja nicht so, dass ich mir erst seit gestern Gedanken über die Situation mache. Ich hatte mit Stefan mehrere Gespräche, in denen sich immer mehr der Eindruck verfestigt hat, dass er der richtige Mann für uns ist“, sagt Huber.

Teufel, der die A-Lizenz besitzt, war zuletzt drei Jahre lang als Nachwuchstrainer beim Pfaffenhofener Bayernliga-Kontrahenten TSV Erding tätig. Davor arbeitete der 58-jährige Erdinger rund 25 Jahre lang als Landestrainer beim Bayerischen Eissport-Verband und begleitete den Weg vieler Talente. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die klare Ansagen und ein gutes Konzept braucht. Gerade im taktischen Bereich machen wir zu viele Fehler und müssen uns dringend weiterentwickeln. Ich bin mir sicher, dass Stefan die richtigen Impulse setzen kann.“ Dass Teufel bislang noch kein Bayernliga-Team trainiert hat, sieht Huber nicht als Nachteil. „Wenn wir eine erfahrene Mannschaft mit vielen gestandenen Spielern hätten, würde ich vielleicht anders denken, aber so bin ich überzeugt, dass er der Richtige ist“, erklärt Huber.

In diesem Zug gab der ECP-Abteilungsleiter noch eine weitere Personalie bekannt. Wie Huber berichtet, hat mit Bailey Morissette einer der beiden Kontingentspieler den Verein auf eigenen Wunsch verlassen. „Er hat darum gebeten, wieder zurück nach Kanada gehen zu dürfen“, sagt Huber über den 23-jährigen Angreifer, der bislang auf acht Tore und sieben Assists kommt. Morissette war erst vor dieser Spielzeit gemeinsam mit Tom Callaghan zu den Eishogs gewechselt. Die nun offene Kontingentstelle wollen die Pfaffenhofener bald nachbesetzen, wie Huber klar stellt. „Nach dem sich mit Peter Meier und Dominik Thebing zwei Leistungsträger verletzt haben, halten wir auch die Augen nach weiteren Neuzugängen offen.“ Hier könnte dem ECP das Netzwerk, das sich Teufel als Landestrainer aufgebaut hat, zugute kommen.

PK