Eishockey-Bayernliga
Eishogs brechen im zweiten Drittel ein

ECP erlebt beim 3:10 gegen Waldkraiburg nächstes Debakel – Dienstag gegen Miesbach

30.10.2022 | Stand 22.09.2023, 3:56 Uhr
Karl Oexler

Symptomatisch für den Auftritt des ECP: Nach dem ein Angriff der Eishogs von Waldkraiburg (gelbe Trikots) abgewehrt wurde, fällt Bailey Morissette (3. von rechts) über die Beine seine Mitspielers. Foto: M. Schneider

Pfaffenhofen – Im Lager des EC Pfaffenhofen herrscht weiterhin Tristesse und Ratlosigkeit. Auch im Heimspiel gegen den EHC Waldkraiburg fand der Eishockey-Bayernligist keinen Ausweg aus der Krise und musste beim 3:10 (2:2; 0:5; 1:3) die nächste bittere Pleite hinnehmen. Am Dienstag (17.30 Uhr) steht bereits das nächste schwere Spiel gegen Topfavorit Miesbach auf dem Programm.

Mit der Niederlage gegen die Löwen setzt sich die Pleitenserie nahtlos fort und auch diese Begegnung war nahezu eine Kopie der vorangegangenen Spiele. Wie gegen Schweinfurt und Amberg hielten die Gastgeber auch dieses Mal die Partie bis ins Mitteldrittel offen, um dann komplett einzubrechen. Dabei zeigte die Mannschaft von Petr Fical anfangs Moral, kämpfte sich nach einem frühen 0:2-Rückstand zurück und war drauf und dran, sogar in Führung zu gehen. „Da hätten wir durchaus auch mit einem Rückstand in die Pause gehen können“, stellte EHC-Coach Markus Berwanger fest, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft im ersten Drittel überhaupt nicht zufrieden war. „Danach haben wir es viel besser gemacht.“

Mit einem Doppelschlag innerhalb von nur 22 Sekunden lagen die Gäste bereits nach vier Minuten mit 2:0 in Führung und legten damit zum wiederholten eine große Schwäche des ECP offen, nämlich bei einem Gegentor unmittelbar das nächste zu kassieren. Trotz dieses Rückstandes erarbeiteten sich die Hausherren in der Folge mehr und mehr Spielanteile und Chancen, die aber zunächst alle vergeben wurden. Dann aber gelang Christian Birk der Anschlusstreffer (12. Minute) und die erste Strafe gegen die Gäste in einer sehr fairen Partie nutzte der Routinier mit einem platzierten Schuss zum Ausgleich. Und hätten die Gastgeber ein weiteres Manko, nämlich ihre Abschlussschwäche, ablegen können, wäre eine Führung zur ersten Pause durchaus möglich und zu diesem Zeitpunkt auch verdient gewesen.

In der Kabine musste Gästecoach Berwanger dann offenbar die richtigen Worte gefunden haben, denn seine Mannschaft startete entschlossener in den Mittelabschnitt. In der 23. Minute brachte Michal Popelka die Löwen in Überzahl wieder in Führung. In der Folge sahen sich die Hausherren zunehmend in die Defensive gedrängt, kamen aber durch Konter auch immer wieder gefährlich vor das Gästetor. Dann traf Michael Cejka zum 4:2 (30.) und ab diesem Zeitpunkt brachen beim ECP wieder alle Dämme. Vier weitere Treffer bis zur zweiten Pause sorgten für die Entscheidung und leiteten eine weitere herbe Niederlage ein.

Im Schlussabschnitt folgten noch drei Gästetore, ehe Birk mit seinem dritten Treffer nicht nur für Ergebniskosmetik sondern auch für den Schlusspunkt sorgte. „Wir bekommen keine Ordnung in unser Spiel, begehen zu viele individuelle Fehler und brechen nach Gegentoren ein“ nannte Petr Fical die Probleme beim Namen. Auf den ECP-Coach wartet also eine Menge Arbeit.

Dabei bekommt es seine Mannschaft schon am Dienstag (17:30 Uhr) mit dem nächsten harten Brocken zu tun, wenn Meisterschaftsfavorit TEV Miesbach zum Nachholspiel in der Stadtwerke-Arena gastiert. Das zunächst am 14. Oktober angesetzte Spiel musste aufgrund der Grippewelle beim ECP abgesagt werden. Punktgleich mit Königsbrunn liegt Miesbach mit einem Spiel weniger derzeit auf Platz zwei. Mit einem Erfolg in Pfaffenhofen würden sie wieder die Tabellenführung übernehmen. Ein Wiedersehen wird es mit dem früheren ECP-Torjäger Nick Endress geben, der vor der Saison nach Miesbach gewechselt ist und auch im exzellent besetzten Kader des TEV nichts von seiner Gefährlichkeit eingebüßt hat. In der internen Scorerliste belegt er mit 13 Punkten Platz zwei hinter Bohumil Slavicek. Für die arg gebeutelten Pfaffenhofener wäre alles andere als eine weitere deutliche Niederlage gegen den Topfavoriten schon als kleiner Erfolg zu werten.

oex


EC Pfaffenhofen: Kornreder, Kiefer, Oexler, L. Hätinen, Eder, Lohrer, K. Hätinen, Münzhuber, L. Pfab, Morissette, J. Felsöci, Strack, Neubauer, Gebhardt, Callaghan, Thebing, Birk, Pfab M., Meier, D. Felsöci. – Tore: 0:1 (4.) Popelka; 0:2 (4.) Lode; 1:2 (12.) Birk; 2:2 (16.) Birk; 2:3 (23.) Popelka; 2:4 (30.) Cejka ; 2:5 (35.) Neuert; 2:6 (37.) Bernhardt ; 2:7 (40.) Maierhofer; 2:8 (49.) Neuert; 2:9 (53.) Brenninger; 2:10 (53.) Stanik; 3:10 (56.) Birk. – Strafen: ECP 9 EHC 6. – Zuschauer: 240.