Besser hätte es für den TSV Freystadt nicht laufen können: Dem Badminton-Zweitligisten gelang am Wochenende vor heimischer Kulisse der Sprung vom vierten Rang an die Spitze. Im Samstagsspiel bezwang der TSV im bayerischen Derby den bisherigen Tabellenzweiten TV Marktheidenfeld mit 6:1. Einen Tag drauf besiegten die Oberpfälzer den Tabellenfünften SV Guthsmuths Jena mit 5:2. Da der bisherige Tabellenführer 1. BCB Saarbrücken II in Schorndorf mit 2:5 unterlag, führt der TSV die Tabelle jetzt mit einem Punkt Vorsprung an. TSV-Teammanager Stephan Pistorius: „Wir wollten unbedingt gewinnen, aber niemand hat im Vorfeld von diesen Ergebnissen zu träumen gewagt.“
TSV Freystadt - Markheidenfeld: Mitten in der Nacht nach München
Voraussetzung für die Triumphe war, dass Freystadt in Bestbesetzung antreten konnte. Es wurde knapp: Drei Spieler bekamen am Freitagabend keinen Anschlusszug und so blieb Mannschaftsführerin Stefanie Spies nichts anderes übrig, als mitten in der Nacht mit dem Auto nach München zu fahren, um ihre Mitspieler abzuholen.
Besser starteten die Marktheidenfelder. Diese waren zwar ohne ihren erfolgreichsten Punktelieferanten, den zweifachen Olympia-Teilnehmer Michael Fuchs angetreten, entschieden jedoch das Spitzendoppel mit 3:1 für sich. Aurelia Wulandoko und Katharina Rudert sorgten mit ihrem 3:1-Sieg für den Ausgleich. Viktor Petrovic und Filip Spoljarec brachten die Freystädter in einem Fünf-Satz-Krimi in Führung. In den Einzeln dominierten die Gastgeber. Ella Neve bezwang eine aufopferungsvoll kämpfende Österreicherin Anja Rumpold in drei Sätzen. Auch Spoljarec und Petrovic gaben sich keine Blöße und beendeten ihre Spiele ohne Satzverlust.
Zum spannendsten Spiel des Tages entwickelte sich das gemischte Doppel mit Philip Birker und Rudert. Das Duo zeigte die wohl beste Saisonleistung und gewann das Spiel mit 8:11, 11:7, 11:6, 14:12.
TSV Freystadt - GutsMuths Jena: Immer wieder Petrovic
Nach dem furiosen 6:1-Sieg ging der TSV motiviert in Partie zwei am Sonntag gegen Jena. Andreas Pistorius und Birker erwischten einen guten Tag, spielten über weite Strecken fehlerlos und gewannen mit 11:7, 11:5, 11:9 gegen die favorisierten Thüringer. Wulandoko und Rudert gewannen im Damendoppel die ersten beiden Sätze, konnten dann aber ihr Niveau nicht halten und verloren mit 2:3. Doch der TSV ließ sich davon nicht beirren: Petrovic und Spoljarec gewannen ihre Einzel und waren auch im Doppel erfolgreich. Im Dameneinzel ließ Neve keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit. Das abschließende Mixed ging mit 11:9, 11:13, 3:11 und 6:11 an die Gäste.
Spieler des Wochenendes war Petrovic mit vier Siegen. Neben Neve ist er Freystadts erfolgreichster Punktelieferant. Der serbische Jugendnationalspieler (18 Jahre) kam als Ersatzspieler zum TSV, nachdem sein Trainingspartner Luca Milic dem Verein signalisiert hatte, verletzungsbedingt für längere Zeit auszufallen. Von einer „tollen Atmosphäre“ sprach Petrovic im Anschluss an seine Heimpremiere. Über 200 Fans kamen am Wochenende nach Freystadt und machten ordentlich Rabatz. Der TSV plant längerfristig mit Petrovic. Die Bundesliga hat jetzt erstmal Pause. Am 10. und 11. Februar muss der TSV dann bei Fischbach-Kaiserslautern und Eggenstein-Karlsruhe antreten.
HK
