Eisstock-EM in Südtirol
Nur gegen Österreich ohne Chance: Johannes Paulus vom SC Zell glänzt auf internationalem Eis

01.03.2024 | Stand 01.03.2024, 15:32 Uhr

Überzeugte beim EM-Debüt: Johannes Paulus. Foto: privat

Johannes Paulus vom SC Zell hat wieder zugeschlagen. Nach Doppel-Gold beim Euro Grand Prix im Sommer landete der 15-Jährige bei der Eisstock-EM (Jugend U16) in Bruneck (Italien) den nächsten internationalen Erfolg.

Aufregende Tage hat der gebürtige Zeller hinter sich. Den Anfang machte der Sichtungslehrgang, bei dem er Bundestrainer und Idol Matthias Peischer, der einst mit dem Zeller Christoph Öttl Weltmeister geworden war, von seiner Qualität überzeugen konnte. Die Belohnung: die Berufung in das deutsche Nationalteam im Mannschaftsspiel.

Während seine Klassenkameraden am Beilngrieser Gymnasium also die Schulbank drückten, ging es für Paulus in der vergangenen Woche mit der Nationalmannschaft zur mehrtägigen Jugend-Europameisterschaft nach Südtirol. Eine bislang einzigartige Erfahrung für den 15-Jährigen. „Im Gegensatz zum Euro Grand Prix war bei der EM auch die U19 und U23 dabei, es war also viel mehr los als im Sommer. Vor allem die Österreicher machen immer sehr viel Lärm, es war echt schön“, beschreibt er sein EM-Debüt.

Dabei bekamen es Paulus und seine Teamkollegen, die ebenfalls aus Bayern stammen, im Eisstadion mit den Nationen Österreich, Italien, Tschechien und Litauen zu tun. Nach durchwachsener Vorrunde (zwei Siege gegen Tschechien und Litauen sowie zwei Niederlagen) steigerte sich der deutsche Nachwuchs zur Rückrunde, gewann diesmal alle vier Duelle und schloss die Gruppenphase auf Platz zwei ab.

Am Finaltag, der im Page-Playoff-System ausgetragen wurde, erwies sich der Rivale aus Österreich allerdings als eine Nummer zu groß. Schon im Halbfinale (Erster gegen Zweiter) stand eine deutliche Niederlage (4:7) gegen den Nachbarn. Als Gruppenzweiter hatten Paulus und Co. aber noch eine weitere Chance auf das Endspiel, es wartete mit Italien der Sieger des Duells Dritter gegen Vierter. Das deutsche Team buchte das Finalticket doch noch (9:2), um dann erneut das Nachsehen gegen Österreich zu haben (5:7). „Von uns hat eigentlich jeder ein bis zwei mehr oder weniger dumme Fehler gehabt“, bilanziert das SC-Talent. Zu viele, um Europameister zu werden.

Über EM-Silber konnte sich Paulus trotzdem riesig freuen. „Für das erste Mal vor so großem Publikum hat sich Johannes sehr gut geschlagen. Das war schon eine super Leistung“, lobt Papa und Heimtrainer Alexander. Der bisher größte Erfolg für Paulus? „Nein“, sagt der 15-Jährige, „da wir das Finale verloren haben, war der Euro Grand Prix mit Gold schon besser. Aber ein größeres Erlebnis war die EM mit einem eigenen Hotel mit der Mannschaft allemal. Am Abschlussabend konnten wir dann auch ein bisschen feiern.“

bts