Kreisliga Neumarkt/Jura Ost
Turbulenzen in der Vorbereitung: Wallnsdorf/Schweigersdorf muss Rücktritt von Coach Hausner verdauen

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 15:43 Uhr

Künftig nicht mehr Coach des Aufsteigers: Daniel Hausner zog die Reißleine. Foto: Fanderl

Die ersten Einheiten der Vorbereitung hatten die Fußballer der DJK/SV Wallnsdorf/Schweigersdorf bereits hinter sich, da überraschte Trainer Daniel Hausner die Vereinsverantwortlichen mit seinem plötzlichen Rücktritt. Für die Mission Klassenerhalt in der Kreisliga Neumarkt/Jura Ost musste der Aufsteiger in den vergangenen Tagen also eine schnelle Lösung finden – und die kommt aus dem eigenen Kader.

Hausner hatte das Team erst im Sommer von Meistertrainer Philipp Seitz übernommen, doch schon der Start war zäh. Ganze acht Niederlagen am Stück mussten der Neu-Coach und seine Schützlinge im Kreis-Oberhaus verdauen, die Trainingsbeteiligung des ohnehin überschaubaren Kaders ließ zu wünschen übrig. Trotzdem schaffte es Hausner, den Aufsteiger zu stabilisieren – die Bilanz der letzten sechs Spiele vor der Winterpause (3 Siege, 1 Remis, 2 Niederlagen) kann sich durchaus sehen lassen. Mit vier Zählern Rückstand auf das rettende Ufer ist die DJK/SV auf Relegationsplatz zwölf weiter im Rennen, der Klassenerhalt nach wie vor realistisch – auch Hausners Verdienst.

Zur gemeinsamen Aufholjagd wird es aber nicht mehr kommen. Die Gründe für Hausners Rücktritt: „ein kleiner Kader und eine geringe Trainingsbeteiligung.“ Dieses Problem habe er immer wieder bei der Abteilungsführung angesprochen, diese habe die Mannschaft in der Winterpause auch in die Pflicht genommen, doch der Auftakt zur Vorbereitung Mitte Februar hätte sämtliche Hoffnung auf Besserung endgültig begraben. „Ich hatte nicht den Einfluss, den ich gerne gehabt hätte. Da bist du dann als Trainer limitiert. Die Basis für Kreisliga-Fußball ist nicht vorhanden“, erklärt der 39-Jährige seine Entscheidung.

Den Verein um Abteilungsleiter Matthias Lenz hat das kalt erwischt, zumal bei den Spielern zuletzt der Wille zur Besserung erkennbar gewesen sei. „Wir waren überrascht und nicht sehr glücklich darüber“, sagt Lenz, „es war von Anfang an bekannt, dass wir einen kleinen Kader haben. Die personelle Situation ist bei einem kleinen Dorfverein immer etwas angespannt.“ Vor allem den Zeitpunkt des Rücktritts bezeichnet der Abteilungsleiter als „äußerst unglücklich“.

Nach dieser Spielzeit hätten sich die Wege von Hausner und der DJK/SV ohnehin getrennt. Für die kommende Saison sucht der Verein angesichts der grundsätzlich angespannten Personalsituation eine Spielertrainer-Lösung, befindet sich hier bereits in intensiven Gesprächen. Darüber war der Neumarkter, der vor seinem DJK/SV-Engagement die U19 des ASV in die Bayernliga geführt hatte, im Januar unterrichtet worden.

Die Nachfolge-Suche für die Restrunde ist indes abgeschlossen. Die Mannschaft zum Klassenerhalt sollen nun die beiden langjährigen Führungsspieler Matthias Grad (Vize-Kapitän) und Jonas Schober, deren Wort bei Mitspielern Gehör findet. Die Abteilungsführung soll dem Duo den Rücken freihalten. Mit unverändertem Kader hoffen Lenz und Co. auf ihre Heimstärke und wollen „alles reinwerfen, um die Klasse zu halten“.

Wo die Mannschaft derzeit steht, lässt sich nur schwer sagen. Erst am Wochenende herrschte bei der DJK/SV wieder Spielermangel, das Vorbereitungsspiel gegen die DJK Dasswang musste abgesagt werden. Zwei Tests in Schweigersdorf gegen den FC Trautmannshofen (Sonntag, 14.30 Uhr) und den TSV Freystadt (10. März, 14.30 Uhr) stehen noch im Kalender. Dann steht ein fulminanter Liga-Auftakt bevor. Am 16. März geht es zum großen Rivalen TSV Berching, der bei drei Zählern Vorsprung zugleich Konkurrent im Abstiegskampf ist. „Derby und Highlight – das spiel zählt immer“, sagt Lenz.

bts